Wählerinnen und Wähler: CDU Halle will keine weibliche Form im Wahlprogramm

Gendern ist heutzutage „In“. Doch die CDU Halle will darauf verzichten. Das wurde beim Kreisparteitag deutlich.
Sie sei ein Freund des generischen Maskulinums, sagte die stellvertretende Kreisvorsitzende Kerstin Godenrath. Eine weitere Frau warnte, dass das Programm unlesbar wird, wenn jede einzelne Geschlechtsform aufgeführt wird. Cathleen Stahs meinte, sie fühle sich als Frau veralbert. Sie sei gerne Lehrer. Ein Redner erinnerte an die „skurrile Debatte um das Dritte Geschlecht“. Er befürchte, „dass sie sich auch noch diskriminiert fühlen“, wenn man sie nicht aufführt. Werner Misch bemühte seine verstorbene Frau, die in der deutschen Sprache promoviert habe.
Sie verstehe diese massive Antihaltung nicht, sagte eine Rednerin. Wenn die CDU Halle nicht als vorgestrig gelten wolle, dann sollte man darauf Rücksicht nehmen. Zudem zeige es, dass die CDU offen sei. Schon jetzt habe die Partei im prozentualen Vergleich wenig Frauen, die sich engagieren. Und auch Raik Müller sprach sich für die Nennung der Geschlechtsformen – also beispielsweise Wählerinnen und Wähler – aus und warnte davor, die Debatte ins Lächerliche zu ziehen.
Eine weitere Rednerin versuchte einen Kompromiss zu finden. Sie kritisierte eine Prinzipienreiterei auf beiden Seiten. Stattdessen solle eine individuelle Lösung gefunden werden. „Das wo es sich sprachlich anbietet, sollten wir beide Formen verwenden.“
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