Warnung vor Katastrophen per Handy: Halle führt Katwarn ein

Die Stadt Halle wird künftig ihre Einwohner auch über eine App für Smartphones vor Katastrophen und Gefahrenlagen informieren.
Laut Tobias Teschner, Leiter Fachbereich Sicherheit, gebe es drei führende Systeme. Die Apps von Katwarn, Biwapp und Nina habe man geprüft. Nina sei aus Sicht des Stabes sehr nutzerfreundlich. Katwarn garantiere eine Vorrangschaltung bei Netzüberlastung und nutze die Serverkapazität von Fraunhofer, sei allerdings die teuerste Variante. Die Kosten seien aber nicht der entscheidende Punkt. Man wolle nicht an der falschen Stelle sparen.
Im Endeffekt habe man sich für Katwarn entschieden. Dieses System biete die beste Betriebssicherheit. Ein Punkt war natürlich auch die Vorrangschaltung. Traditionell sind bei Großereignissen die Handynetze schnell überlastet. Der Katwarn-App werden gesonderte Kapazitäten bereitgestellt. Bereits in wenigen Tagen solle die Umsetzung erfolgen. Ziel ist es, im zweiten Quartal, spätestens jedoch zum 1.1.2017, die App für Halle scharfzuschalten. Wer die App installiert hat, bekommt künftig Warnungen aus Halle vor Unwettern, Großbränden, Gefahrgutunfällen oder Bombenfunden als Hinweis auf sein Handy. 15.000 Euro kostet laut Teschner die Installation. Hinzu kommen laufende Kosten von 3.000 Euro im Jahr.
Traditionell informiere man die Bürger über Gefahrensituationen derzeit per Lautsprecher, Aushänge und Rundfunkdurchsagen. Smartphones würden in Zukunft ein wichtiger Bestandteil. „Jeder Zweite hat schon eins“, so Teschner. „Doch die Technik wird derzeit nicht so genutzt wie man sie könnte.“ Dabei seien Apps eine „sinnvolle Ergänzung.“ Man könne die Bürger schnell und zielgerichtet erreichen. Doch auch wenn die App eingeführt wird, Lautsprecherwagen werden auch künftig bei Gefahrensituationen durch Halle rollen. „Nicht jeder hat ein Smartphone“, sagte Teschner abschließend.
Das erwähnte „zweite“ Quartal im Artikel ist wohl ein Tippfehler. Ist das „dritte“ Quartal zur Einführung (oder das 4. Quartal) gemeint?