Weil er bei wichtigen Stadtrats- und Ausschusssitzungen fehlt: Linke kritisiert OB Vogt als „Glitzer- und Bling-Bling-Oberbürgermeister“
In Halle (Saale) wächst die Kritik an Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt. In den vergangenen Wochen blieb der Stadtchef mehreren zentralen Gremiensitzungen fern – darunter auch solchen, in denen entscheidende Weichenstellungen für die Stadt diskutiert wurden. Besonders die Linke im Stadtrat äußert nun deutlich ihren Unmut. Bei einer Sondersitzung des Stadtrates zum Islamischen Kulturzentrum (IKC) war Vogt nicht anwesend. Stattdessen befand er sich in Magdeburg, wo eine Ansiedlungsentscheidung eines Pharmaunternehmens zugunsten von Halle fiel. Zwar wurde der entsprechende Pressetermin lange vor Beginn der Stadtratssitzung angesetzt, doch sorgte Vogts Abwesenheit für Kritik, zumal der offizielle Termin bereits fast zwei Stunden vor Beginn der Stadtratssitzung beendet war. In der Einwohnerfragestunde forderte Peter Scharz vom Mieterrat, dass Vogt zumindest telefonisch zugeschaltet wird. Die Verwaltung verwies darauf, dass nur die anwesenden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für Rückfragen zur Verfügung stünden. Auch bei weiteren Sitzungen fehlte der Oberbürgermeister. Beim Hauptausschuss am Mittwoch weilte er in Berlin, um dort für Halle als möglichen Sitz der künftigen Konzernzentrale der Deutschen Bahn zu werben. Und selbst im Wirtschaftsausschuss – einem Fachbereich, der direkt im Verantwortungsbereich des Oberbürgermeisterbüros liegt – blieb der Platz an der Spitze leer.
Die Linke-Fraktionsvorsitzende Katja Müller äußerte dazu deutliche Kritik in einem Instagram-Video. „Zugegeben, auch ich vermisse den Oberbürgermeister manchmal – im Stadthaus bei wichtigen Gremiensitzungen sucht man ihn dieser Tage leider vergebens“, sagte sie. Müller stellt infrage, ob Vogt den anstehenden Debatten bewusst ausweiche: „Vielleicht liegt es daran, dass der hallesche Stadtrat wahrlich kein internationales Parkett ist. Vielleicht liegt es aber auch daran, dass der Oberbürgermeister in den Gremien des Stadtrates Fragen beantworten muss und sich Kritik stellen muss.“
Ihre Kritik fällt scharf aus: „Fakt ist leider: sucht den OB nicht dort, wo es unbequem für ihn wird. Sucht den OB, wo ihn Applaus, Glitzer und Bling-Bling umgeben.“ Repräsentation sei nur die „halbe Miete“. Ein Oberbürgermeister, der Entscheidungen des Stadtrats aus dem Weg gehe, „übt sich in Arbeitsverweigerung“. Halle brauche keinen Stadtchef, der sich „beim Eingemachten einen schlanken Fuß mache“, sondern jemanden, „der sich mit Haltung und Engagement um die wirklich wichtigen Probleme vor Ort kümmert“.
Ob Vogt auf die Vorwürfe reagiert oder sein Terminmanagement künftig anpasst, bleibt bislang offen. Klar ist jedoch: Die Debatte um seine Präsenz in den städtischen Gremien dürfte die politische Diskussion in Halle noch länger beschäftigen.









„linke“? Das sind doch die, die unsere Kinder und Enkel wieder einmal an die russische Front schicken wollen?