Wie viel Laternenfest kann sich Halle noch leisten? Kulturausschuss debattiert über Umfang, Konzept und Finanzierung

Das traditionsreiche Laternenfest, eines der beliebtesten Stadtfeste Halles, sorgt derzeit für hitzige Debatten im Rathaus. Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt stellte jüngst klar: Beim Umfang des Festes soll nicht gespart werden. Doch ob der Stadtrat diesem Kurs folgt, ist alles andere als sicher.
Ein gemeinsamer Antrag von FDP und Grünen fordert die Stadtverwaltung auf, konkrete Varianten für die zukünftige Ausgestaltung des Festes vorzulegen – inklusive möglicher Einsparungen. Diese sollen unter anderem Vorschläge zur Verkleinerung des Festgeländes, einer reduzierten Programmgestaltung sowie geringeren Infrastrukturkosten beinhalten.
Im Kulturausschuss wurde der Antrag jedoch knapp abgelehnt – mit vier Gegenstimmen, drei Ja-Stimmen und drei Enthaltungen. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen: Der Stadtrat entscheidet in der kommenden Sitzung über das weitere Vorgehen.
Bereits in der Einwohnerfragestunde wurde Kritik am bisherigen Umgang mit dem Fest laut. Bürger Heiko Lange forderte Einsparungen: „Wir sind doch nicht im alten Rom, wo Brot und Spiele herrschen.“ Kulturdezernentin Judith Marquardt verteidigte das Fest und wies auf bereits geplante Maßnahmen hin: OB Vogt habe unter anderem ein Eintrittsbändchen-Modell angekündigt, das pandemieerprobt sei. Zudem sollen Vereine stärker in die Programmgestaltung eingebunden und neue Sponsoren gewonnen werden. „Das Laternenfest ist etwas ganz Wichtiges für die Stadt“, so Marquardt.
Auch im Stadtrat gehen die Meinungen auseinander. Claudia Dalbert (Grüne) betonte die Notwendigkeit von Einsparungen: „Wir müssen an verschiedenen Stellen gucken, wie wir unseren Haushalt konsolidieren.“ Zustimmung kam von FDP-Stadtrat Tim Kehrwieder. Für ihn reicht eine mündliche Ankündigung der Verwaltung aus dem Frühjahr nicht: „Das muss nun endlich verschriftlicht werden.“ Aber auch die FDP will das Fest nicht komplett wegkürzen. „Wir wollen ja auch nicht, dass nur noch ein Lampion hängt.“
Deutlich ablehnender zeigte sich Katja Müller (Linke): „Will man es sich mit den Hallensern verscherzen, nimmt man ihnen ihr Laternenfest. Einmal im Jahr kann das mal kräftig ballern“, sagte sie. Zwar zähle sie sich selbst nicht zur Zielgruppe des Festes, doch viele Bürgerinnen und Bürger würden es lieben. Dennoch seien Einsparungen grundsätzlich denkbar.
Ulrike Wünscher (CDU) sah den Antrag der FDP und Grünen als überholt an: Die Stadtverwaltung habe bereits entsprechende Planungen im Finanzausschuss angekündigt. Carsten Heym (AfD) begrüßte den Vorschlag hingegen grundsätzlich: „Es ist Aufgabe des Stadtrats, anhand vorgelegter Varianten Entscheidungen zu treffen.“
Dieses Jahr hat man es nochmal krachen lassen, ist ja auch okay.
Nächstes Jahr muss da auch gespart werden. Aber erst die großen Brocken abarbeiten: Kultur und die ausufernden HAVAG Subventionen.
„Einmal im Jahr kann das mal kräftig ballern“, Geht auch nur in der Öffentlichkeit. Firmen, die nicht so gut da stehen, lassen schonmal ihre Weihnachtsfeier weg, um zu sparen. Da “ ballert man eben mln nicht…. Privat genauso. Wenn die Haushaltskasse klamm ist, fällt der große Urlaub eben aus und es bleibt nur Balkonien. Warum muss man als Stadt also einen auf dicke Hose machen, obwohl die Kasse leer ist?
Die HAVAG betreibt mit dem ÖPNV öffentliche Daseinsfürsorge und leistet einen wesentlichen Beitrag zum funktionieren des Stadtverkehrs. Einsparungen im ÖPNV bedeuten das mehr Leute aufs Auto ausweichen und damit der Stau im Berufsverkehr noch mehr zunimmt. Das teuerste Verkehrsmittel für die Stadt ist übrigens der motorisierte Individualverkehr durch seinen großen Flächenverbrauch und die dafür geringe Transportleistung. Der Autoverkehr generiert für die Stadt nur geringe direkte Einnahmen.
„Das teuerste Verkehrsmittel für die Stadt ist übrigens der motorisierte Individualverkehr“
Wien 3000,
bitte keine Fake-News und keine Verschwörungstheorien.
Das ist keine Falschnachricht und auch keine Verschwörungstheorie. Vielleicht verstehst du es, wenn wir uns mal auf dein Niveau hinabbegeben: Stellen wir uns vor, jeder Verkehrsteilnehmer, der ein Fahrzeug benutzt, müsste an Angebot und Nachfrage angepasste Gebühren für die Nutzung einer Straße und das Abstellen eines Fahrzeugs zahlen. Ein Bus oder eine Straßenbahn wären durch hohe Effizienz (viele Menschen in einem Fahrzeug) für jeden einzelnen deutlich günstiger als eine Person im eigenen Privatfahrzeug. Und wenn wir mal – rein hypothetisch – einen Quadratmeterpreis von einem Euro pro Stunde für das Parken eines Fahrzeugs zugrundelegen, dann sind die Kosten für das Abstellen eines Busses, auf 50 Buspassagiere umgelegt, für jeden einzelnen günstiger als für das Abstellen eines Privat-PKW für eine Einzelperson (oder selbst zwei oder vier Personen pro Auto).
Bei Kraftstoffen ist es ja immerhin jetzt schon so. Auch da ist es rein rechnerisch für Individuen, die ÖPNV nutzen, durch den Skalierungseffekt günstiger als für Einzelfahrzeuge. Es ist also richtig, dass das teuerste Verkehrsmittel für die Stadt der motorisierte Individualverkehr ist.
Er müsste sowas wie Finanzierung, Investition oder betriebliches Rechnungswesen gelernt haben, um das zu verstehen. 🙂
„Aber erst die großen Brocken abarbeiten: Kultur und die ausufernden HAVAG Subventionen.“
Richtig. Wenn man diesen Einrichtungen die Subventionen komplett streichen würde, wäre genügend Geld für das Laternenfest und den städtischen Schuldenabbau vorhanden.
Nein. Frag vielleicht mal irgendwen, der/die sich mit Wirtschaft und etwas Rechnen auskennt. Oder eine Viertklässlerin, die wird Dir vorrechnen können, dass das nicht stimmt.
So ein Käse. Hör endlich auf, permanent solchen Murks ins Netz zu schmieren – nutze die Zeit und informiere dich. Gib dich nicht auf!
Wir hatten Besuch, der extra wegen des Laternenfestes gekommen ist. Ich schätze mal, dass wir (2 Familien) mehrere hundert Euro an Getränken, Essen und Merchandise-Produkten ausgegeben haben. Die Konzerte, das Feuerwerk, das Entenrennen, das Brückenspringen der Bootskorso waren richtig super. An einigen Bierwagen konnte man in diesem Jahr sogar mit Karte bezahlen. Das Fest und die Party waren wirklich gut. Bitte nicht daran sparen!!!
Ich bin dafür das in der Verwaltung eingespart werden muss. Wir arbeiten viel für die Stadt und bekommen einiges zu sehen,wo ich mich frage haben die Urlaub oder machen die auch mal was. Das geht auf keine Kuhhaut.
Seriöse Schätzungen gehen davon aus, dass man bei der halleschen Stadtverwaltung von jetzt auf gleich 15% des Personal freisetzen könnte, ohne dass dies negative Auswirkungen auf die Arbeit dieser Organisation hätte. Das wären etwa 450 Beschäftigte, mit denen man Millionen Euro einsparen könnte. Mit dem Geld ließe sich das Laternenfest locker finanzieren und der Rest wäre zum Schuldenabbau da.
@PaulusHallenser:
Auf welche Quellen stützen Sie sich konkret? Bzw. auf welche „seriösen Einschätzungen“ beziehen Sie sich genau?
Er denkt tatsächlich, dass er selbst seriös ist, wenn er träumt.
Er ist in der f.d.p, also sind seine „seriösen Einschätzungen“ halt nur Spaß.
Seriöse Schätzungen?! Bist du betrunken? 😀 Man kann deine Kommentare wirklich nicht mehr ernst nehmen. Löse mal deine persönlichen Konflikte mit den öffentlichen Institutionen und komm wieder, wenns dir geht. Wünsche dir schnelle Genesung!
„Ein gemeinsamer Antrag von FDP und Grünen fordert die Stadtverwaltung auf, konkrete Varianten für die zukünftige Ausgestaltung des Festes vorzulegen“
So plump, typisch, nur fordern. Da hätte man schon mit eigenen Ideen glänzen können. Aber fordern ist eben einfach
Welche Vorschläge bringt denn die afd so?
„Carsten Heym (AfD) begrüßte den Vorschlag hingegen grundsätzlich: „Es ist Aufgabe des Stadtrats, anhand vorgelegter Varianten Entscheidungen zu treffen.“
Ach so, wie immer auch nicht geglänzt.
Keins mehr. Die Zeiten sind vorbei.
Welche Ausgaben hat denn die Stadt konkret ? Die Schausteller und Standbetreiber bezahlen ihre Standgebühr. Die Kosten für die Bühnenveranstaltungen müssten eigentlich auch die Veranstalter übernehmen sowie die Kosten für die Sicherheitsdienstmitarbeiter. Eintrittsgeld wäre angebracht, so dass dies für die anschließende Reinigung am Tag danach verwendet werden könnte. Für´s Feuerwerk müsste man eventuell Sponsoren finden. Ich denke, somit wäre keinerlei Belastung für die Stadt da. Oder irre ich mich da ?
Ja.
Die Stadt ist der Veranstalter.