Zum ersten Mal auf dem Lohnzettel: Entschädigung für die Wege zu den Baustellen – Bauarbeiter aus Halle (Saale) fahren 293 Mal um die Erde

Der Lohnzettel für Bauarbeiter in Halle sieht diesmal in einem entscheidenden Punkt anders aus: Zum ersten Mal bekommen Bauarbeiter im Februar eine Lohnabrechnung, auf der die Kilometer eine Rolle spielen, die sie im Januar auf ihrem Weg zu den Baustellen zurückgelegt haben. „Das ist eine Premiere für den Bau: Endlich gibt es eine Entschädigung für die Fahrstrecken und damit vor allem für die vielen Stunden, die Maurer, Betonbauer, Kranführer & Co. Monat für Monat auf der Straße unterwegs sind. Denn bislang hat ein Großteil der Bauarbeiter Zeit und Nerven investiert, um zu den Baustellen zu kommen. Und das alles zum Null-Tarif. Denn die meisten Bauarbeiter haben ihre Zeit für die Fahrten zur Baustelle dem Chef einfach geschenkt“, sagt Kerstin Fischer. Für die Bezirksvorsitzende der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd ist die Entschädigung der Wegezeit „ein wichtiger Schritt nach vorn, um die Arbeit auf dem Bau vom Lohn her attraktiver und gleichzeitig auch gerechter zu machen“.
Immerhin sind die Strecken, die Bauarbeiter auf ihrem Weg zu den Baustellen zurücklegen, enorm, so die IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Die Bau-Gewerkschaft weiß, wovon sie spricht: Sie hat die Fahrstrecken beim Pestel-Institut (Hannover) untersuchen lassen. Demnach sind rund 1.950 Bauarbeiter – und damit neun von zehn Beschäftigten der Baubranche – in Halle (Saale) an 200 Arbeitstagen unterwegs, um zu den Gebäuden, Straßen und Brücken zu kommen, die sie bauen und sanieren sollen. Für die einfache Fahrt legen sie dabei im Schnitt 15 Kilometer zurück. Die Wissenschaftler vom Pestel-Institut kommen dabei auf rund 11,8 Millionen „Baustellen-Kilometer“ im Jahr. „Rein rechnerisch fahren die Bauarbeiter aus Halle (Saale) damit rund 293 Mal um die Erde. Klar, mal liegt die Baustelle um die Ecke, oft ist sie aber auch weit entfernt“, so Kerstin Fischer von der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd. Bei der Untersuchung sind, so das Pestel-Institut, für die Mobilität von Baubeschäftigten relevante Faktoren wie die Siedlungsdichte berücksichtigt.
„Das Ergebnis macht deutlich, dass die, die auf dem Bau arbeiten, viel Extra-Zeit am Steuer vom Pkw oder im Baubulli verlieren. Dabei ist die Wegezeit nichts anderes als für den Bau-Job investierte Lebenszeit“, sagt Carsten Burckhardt. Er ist im IG BAU-Bundesvorstand für die Bauwirtschaft zuständig und spricht von „enorm Kilometer-aktiven Bau-Jobs“. Die Fahrten zu den Baustellen seien „echte Zeitfresser“. Trotzdem sei es ein „hartes Stück Arbeit“ gewesen, die Entschädigung der Wegezeit am Tariftisch durchzusetzen. „Die Arbeitgeber haben sich jahrelang dagegen gesträubt“, so Burckhardt.
Die Zeiten, in denen Fahrstrecken von Bauarbeitern einfach unter den Teppich gekehrt wurden, seien jetzt allerdings endgültig vorbei: Für die Strecken zwischen dem Betrieb und der Baustelle bekommen Bauarbeiter, die Tag für Tag von zu Hause aus anfahren, jetzt – je nach Kilometern – zwischen 6 und 8 Euro pro Tag. Wer nicht mit dem Baubulli fährt, sondern das eigene Auto nimmt, bekommt weiterhin zusätzlich Kilometergeld. Auch für Fahrten mit Bussen und Bahnen gibt es eine Erstattung“, erläutert Carsten Burckhardt. Wer auf Montage sei und nicht jeden Tag nach Hause fahren könne, bekomme – abhängig von der Strecke – zwischen 18 und 78 Euro pro Woche.
Mehr Infos dazu gibt es bei der IG BAU Sachsen-Anhalt Süd: 069 – 95737 856 und halle@igbau.de.
Oder im Internet: igbau.de/Infos-zur-Wegezeitentschaedigung-ab-1.-januar.html.
„Wer auf Montage sei und nicht jeden Tag nach Hause fahren könne, bekomme – abhängig von der Strecke – zwischen 18 und 78 Euro pro Woche“
Das heisst maximal 78/4 = 19,50 € / Übernachtung?
Und mit 50 sind dann die Knochen im Arsch und dann heisst es von Seiten des Amtes: Jetzt verballer erstmal deine Ersparnisse. Vorher brauchste dich hier gar nicht blicken zu lassen, während der junge Syrer mit dem frechen Blick…
… ach, lassen wir das. Ihr wollt es ja nicht anders.
Das arbeitende Volk hat sich an diese Zustände gewöhnt.
Ist ja normal, dass das arbeitende Volk ausgebeutet wird. War schon immer so und es wird auch so bleiben.
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Ich zeige Ihnen jetzt einen Trick
Die sollten Häuser bauen und nicht um die Erde fahren, kein Wunder, dass nichts fertig wird
„Dabei ist die Wegezeit nichts anderes als für den Bau-Job investierte Lebenszeit“
Jede Wegezeit, ist Lebenszeit die verloren geht, um zur Arbeitsstelle zu kommen.
In den Medien und Politik wird oft davon gesprochen, man solle doch auf öffentliche Verkehrsmitteln umsteigen.
Als Bauarbeiter mit Öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs sein, ist fast unmöglich!
Wenn man von Halle nach Leuna will und mit der Straßenbahn fährt, sitz man schon mal 40 bis 60 min da drin.
Früher war man mit dem Belzerzug in 20 min in Leuna
Aber nur wer im Bahnhof unter der Brücke wohnte. Man muss uch beim ÖPNV Tür zu Tür rechnen. Da fahre ich lieber mit Rad oder Pkw. ÖPNV ist was für Studies, Rentner, Arbeitslos, Schüler – alles Gruppen mit Zeit. Und vllt. noch für Angstellte, ddie aus Leipzig anreisen.
Und du bist ….. ?
Ja das war so. Heute wird den Leuten die Arbeit nach Hause gebracht
Hallo! Soviel ich weiß, sind 1,5 Stunden Wegzeit zumutbar! Egal ob zu Fuß,Rad oder sonstwie. Flexibel wurde das genannt. Und das ganze natürlich zurück.
Das würde mir von Ämtern eingehämmert als ich eine Umschulung in den frühen 90’er begann. Dürfte sich kaum geändert haben.
Trotzdem gönne ich das den Arbeitern.
Uwe
Genieß die Rente!
@will…,du dein „Bürgergeld“!! Solange es noch gibt! Wenn Uwe Rente bekommt,hat er dafür wenigstens gearbeitet! Hoffe ich zumindest! TROLL!!!🙈🙈
„Hoffe ich zumindest!“
😂
Dito😁😁👍👍👍 TROLL 😂
Du bist ziemlich schlagfertig für einen Dorfi!
Jawohl! Der Uwe hatte das Glück und ist seit über 30 Jahren in der selben Firma. Ich bekam den Job noch während der Umschulung.
War dadurch nie arbeitslos. Auf 0 gesetzt hieß das. Ein halbes Jahr noch Geld und dann Tschüss. Wie gesagt, noch während.der Umschulung. Davor 13 Jahre in der ZBE Gröbers.
Uwe
@Uwe
Hallo Uwe ,es geht um die Fahrt von der Firma zur Baustelle. Das ist keine Wegzeit …Du meinst den Weg von Zu Hause in die Firma
Heutzutage liegen die Baustellen weit entfernt von der Firma ,da sind mal schnell 100km gefahren…ohne Montage natürlich
@Klaus, den Weg von Zuhause zur Firma kannst du teilweise von der Steuer absetzen, Werbekostenpauschale. Ausser du fährst selber,dann Einsatzwechseltätigkeit,musst nur n Pamphlet vom Arbeitgeber dazutun!😂
Pauschale nicht verstanden
Hallo, ich finde dies ist ein interessanter Eintrag. Ich würde mir davon wünschen. Herzliche Grüße