17 Millionen Euro Jahresgewinn bei der HWG: Mieterrat fordert Kurswechsel bei Rücklagen und Mieterhöhungen, mehr sozialer Wohnraum

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3 Antworten

  1. MS sagt:

    Warum sollten Mieter der HWG den Stadthaushalt finanzieren? Die HWG hätte genug zu tun, um den eigenen Bestand zu sanieren und zu modernisieren, um Projekte wie z.B Solaranlagen auf Dächern oder an Aussenflächen zu bauen, um eigene Grünanlagen besser zu pflegen, um evtuelle Rücklagen für Preissteigerungen/steigende Personalkosten etc anzulegen.

    • Gegenfrage sagt:

      Gegenfrage: Warum sollte die hochverschuldete Stadt als Eigentümer zwei Wohnungsbaugesellschaften behalten, die keine Gewinne abführen wollen, deren Verkauf aber einen dreistelligen Millionenbetrag in die Stadtkasse spülen würde?
      Das ist wirtschaftlich Unsinn.

      • Gegengegenfrage sagt:

        HWG und GWG sind ja bereit, Gewinne abzuführen – aber mit Augenmaß (wenn man Stadtratssitzungen verfolgt, weiß man das). Mal abgesehen davon, dass beide Wohnungsunternehmen (wie andere Wohnungsgenossenschaften in Halle auch) soziale Aufgaben in Halle wahrnehmen, für die dann die Stadt aufkommen müsste.

        Was ein Verkauf bringt, sieht man an den Problemen im Südpark und in der Silberhöhe.

    • PaulusHallenser sagt:

      „Warum sollten Mieter der HWG den Stadthaushalt finanzieren?“

      MS,

      weil die Stadt Eigentümer der HWG, also eines kommerziellen Unternehmen ist, das selbstverständlich generierte Gewinne abführt.

      „um evtuelle Rücklagen für Preissteigerungen/steigende Personalkosten etc anzulegen.“

      Der Sozialismus ist in Halle zum Glück seit vielen Jahren abgeschafft. Entweder generiert die HWG Gewinne für die Stadt oder sie wird eben privatisiert.

      • Alt-Dölauer sagt:

        Wie ökonomisch blöd und kurzsichtig ist der Mieterrat denn? Rücklagen sind wichtig. Oder wollen die Mieter plötzliche hohe Mietsteigerungen wenn mal schlechtere Einnahmezeiten kommen? Das Unternehmen muss Puffer anlegen. Und Wohnungen im oberen Segment fehlen in Halle allerorten, anders als bei billigen Wohnungen. Zudem bringen sie mehr Gewinn und stützen damit die weniger lukrativen Billigmieten. Ein gesunder Mix und Rücklagen sind also wichtig, damit es nicht wie bei den Schrottimmobilien- Gesellschaften endet, die mit gestiegenen Zinsen und Bewertungsverlusten der letzten Jahre reihenweise vor der Insolvenz stehen, und damit die Mieter im Regen ( s. Berichte in dbH). Die Mieter sollten froh sein, dass die HWG gut finanziert ist, es nützt Ihnen. Aber Wirtschaftsbildung ist hier immer noch auf sozialistischem Niveau – unrealistisch und zur Massenverarmung a la DDR oder Kuba führend. Und abgeführte Gewinne, die im Vergleich zum Investmentwert nicht einmal die Inföation abdecken sind für die Stadt reale Verluste, es müßten also für 2024 mind 2,2% des Portfoliowertes abgeführt werden, um überhaupt bei +/- 0 € zu landen. Nur darüber ist ein realer Gewinn für die Stadt gegeben.Und ohne Gewinn lohnt sich kein Betrieb.

      • PaulusBeobachter sagt:

        Stimmt, es gibt nur genau diese beiden Optionen.

  2. naja sagt:

    Diese Schrottimmobilien werden sich wohl überwiegend in den Großwohnsiedlungen befinden, wo es nicht an bezahlbaren Wohnungen mangelt. Soziale Verantwortung ist das eine, aber für den Leerstand sanieren muss auch nicht sein.

    • 10010110 sagt:

      Jein. Es gibt z. B. in der Georg-Cantor-/Hermannstraße mehrere Altbau-Schrottimmobilien, die der HWG gehören, welche sie jahrzehntelang vergammeln lassen, und nun an eine Genossenschaft verpachtet hat. Das Neumarktviertel, bzw. die nördliche Innenstadt, ist ein sehr begehrtes Viertel.

  3. PaulusHallenser sagt:

    „Der Mieterrat warnt vor einem möglichen Schwenk in Richtung hochpreisiger Wohnprojekte – vergleichbar mit dem Luxusbauprojekt „Am Mühlwerder“ der Schwestergesellschaft GWG.“

    In Halle fehlt es massiv an hochwertigem Wohnraum, während es bei preiswerten Wohnungen ein deutliches Überangebot gibt. Von daher ist es völlig richtig, dass HWG und GWG entsprechend investieren, auch wenn das den Herrschaften des selbsternannten Mieterrates nicht passt. Die haben offenbar Angst, dass es in Zukunft nicht mehr bei den viel zu niedrigen Mieten in Halle bleibt.

    Generell stelle ich mir die Frage, woher der Mieterrat seine Legitimation nimmt. Dieser Verein hat gar nicht das Recht, HWG und GWG Vorschriften zu machen.

  4. Verkauf wäre sinnvoll sagt:

    Es wird Zeit, dass die Kommune als Eigentümer der großen Wohnungsbaugesellschaften HWG und GWG endlich eine angemessene Gewinnabführung erhalten, sonst macht das für die hochverschuldete Stadt Halle wirtschaftlich gar keinen Sinn und man sollte einen Verkauf ins Auge fassen.

    • Nicht so schnell... sagt:

      Ich empfehle einen Blick zurück nach Dresden: Dort wurden vor Jahren die kommunalen WU verkauft, um den Stadthaushalt zu sanieren. Das Geld im städtischen HH war zügig futsch.

      • HALLEnser sagt:

        Exakt. Da aus den Fehlern des Verkaufs gelernt wurde, gründete die Stadt wieder eine kommunale Wohnungsgesellschaft mit dem entsprechenden Leitbild: https://www.wid-dresden.de/wohnen-in-dresden/leitbild.html

        Kommunales Wohnen ist wichtig für die Versorgung von Wohnungen für breite Schichten der Bevölkerung – das betrifft gut situierte Menschen wie auch solche mit geringen Einkommen.

        • Alt-Dölauer sagt:

          Das das Geld vom Verkauf in Dresden so schnell futsch war ist aber der wirtschaftlichen Unfähigkeit der Stadtpolitiker und Verwaltung zuzurwchnen und kein solides Gegenargument. Der Verkaufserlös müßte entweder zur Schuldentilgung oder Kapitalmarktanlage verwendet werden, was immer davon mehr einbringt. Wohnen ist primär Privatsache und der Staat sollte sich nur auf Rahmenbedingungen ( Baugesetze etc.) konzentrieren. Lediglich bei absolut kritischen Sozialfällen sollte er selbst oder über eigene Firmen als Bauherr und Vermieter auftreten.

    • didi sagt:

      Genau der Verkauf ist der falsche Weg. Das zeigen viele Städte in Deutschland die jetzt versuchen mit viel Geld die Gesellschaften zurück zu kaufen.

      • Alt-Dölauer sagt:

        Sehe ich anders. Sie verschwenden mein Steuergeld damit. Es sei denn, die Käufe bringen mind. 5% Rendite nach Kosten, was inflationsbereinigt nur 2-3 % sind. Immer noch mager …. zumal das meist mit Schulden finanziert wird, also auch dir Zinsen noch abgehen – dauerhaft.
        Meist ist es aber nur ein Verlustgeschäft, was Wenigen, die meist eh schon vom Steuerzahler leben, nutzt. Dafür verkommen dann Straßen, Schulen etc. Zukunftsinvestition sieht anders aus!

        • didi sagt:

          Mir ist nicht klar von was Sie schreiben.
          Hier geht es um die HWG welche Gewinne erwirtschaftet und nicht Verluste.
          Die HWG ist nicht für Straßen und Schulen zuständig.

  5. siehste sagt:

    „Die Hallesche Wohnungsgesellschaft mbH (HWG) blickt auf ein finanziell äußerst erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Mit einem Jahresüberschuss von 17,15 Millionen Euro erwirtschaftete die städtische Wohnungsbaugesellschaft ein beeindruckendes Ergebnis.“

    Die Leute von der HWG sollten den Unternehmerpreis Deutschlands erhalten, denn es handelt sich um geniale Unternehmer.

    Da verschwinden 17.000 Einwohner aus Halle und sie als größter Vermieter der Stadt Halle hauen einen Rekordgewinn nach dem anderen raus.
    An der Miethöhe liegt es nicht, denn Halle hat vergleichbare Mieten wie die Großstädte im Mitteldeutschland.

    Was ist wohl das Geheimnis?

  6. Scherz sagt:

    Kann mir mal jemand verraten , was der Mieterrat darum faselt? Außer Miete bezahlen und dazu wirres Zeug erzählen ist alles was ihr leistet. Eigentlich braucht euch keiner. Und von den Rücklagen bekommt ihr nicht’s! Spielt Lotto, da bekommt ihr was geschenkt!

  7. Liberaler sagt:

    Ein Verkauf wäre bei den gegenwärtig noch hohen Immobilienpreisen und den gesunkenen Zinsen auf jeden Fall zu empfehlen.

    Es steht dann jedem Mieter frei, die Wohnung, in der er wohnt, zu marktgerechten Preisen zu kaufen. Macht er dies nicht, wird die Wohnung auf dem freien Markt an-geboten und anschliessend zu einer auskömmlichen Miete (10% des Kaufpreises p.a.) vermietet.

    So sind alle glücklich und zufrieden!

    • Wirtschaftskompetenzzweifler sagt:

      Wäre es so rein finanzwirtschaftlich nicht cleverer, den Besitz zu behalten und endlos lange jedes Jahr einen guten Gewinn (Rendite) einzufahren?

      • Klar doch sagt:

        Klar. Das tut die Stadt ja aus völlig unklaren Gründen eben nicht. HWG und GWG jammern rum und die Stadt verzichtet sinnloserweise auf die mögliche Gewinnabführungen.
        Dann macht es keinen Sinn diese Gesellschaften zu behalten.

    • Lieber Aal sagt:

      Und wenn es dem freistehenden Mieter nicht möglich ist, die Wohnung zu finanzieren? Dann verliert er die und kommt in ein Sammellager unter liberaler Führung, oder wie? Es ist schon erstaunlich, wie ähnlich du und der andere Heini in ihrer Ausdrucksweise klingen. Bist du sicher, dass ihr euch nicht kennt? Nicht mal aus der Partei???

  8. Dachtejanur sagt:

    Ich dachte ja nur als der Stadtrat auf Antrag der Linke die Gewinnabführung von HWG und GWG auf 2,5 Mio EURO pro Jahr reduziert, warum der mit Blindheit geschlagene Stadtrat das schon wieder mehrheitlich beschlossen hat. Die Gewinnsteigerung war schon wegen des neuen Mietspiegels zu erwarten. Das Stadtsäckel ist leer. Die HWG investiert das Geld nicht und macht sogar einen Gewinnvortrag während die Stadt nicht mehr weiß, wie sie die kleinsten freiwilligen Leistungen finanzieren soll und unter Haushaltskonsolidierung steht.

  9. Hallenserin1968 sagt:

    „Mit durchschnittlichen Sanierungskosten von 50.000 Euro pro Wohnung könnte die Gesellschaft – so die Argumentation – jährlich rund 300 Wohnungen instand setzen, wenn sie dafür lediglich 15 Millionen Euro des Jahresgewinns einsetzte.“

    Und Herr Scharz weiß auch, wo die Firmen herkommen, die 300 Wohnungen im Jahr sanieren können? Wer in der heutigen Zeit Handwerker benötigt, weiß was ich meine.

  10. J sagt:

    Man könnte ein Teil der Gewinne an die Bürgergeld-Empfänger auszahlen. Dann können sich diese auch die relativ teuren Wohnungen leisten.

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