585 Mitarbeiter betroffen: Chemiekonzern DOMO stellt für seine drei Tochtergesellschaften in Leuna Insolvenzantrag
Die DOMO Chemicals GmbH, die DOMO Caproleuna GmbH und die DOMO Engineering Plastics GmbH haben Insolvenzantrag gestellt. Es handelt sich um die drei deutschen Tochtergesellschaften des belgischen Chemieunternehmens DOMO Chemicals. Das Amtsgericht Halle (Saale) hat Prof. Dr. Lucas F. Flöther, Namenspartner der Kanzlei Flöther & Wissing, zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Ziel ist es, die Betriebe fortzuführen und mögliche Sanierungslösungen zu prüfen.
Nach Angaben des vorläufigen Insolvenzverwalters läuft der Geschäftsbetrieb an allen Standorten weiter. „Das Tagesgeschäft geht an allen Standorten weiter, Fertigung und Belieferung der Kunden laufen ohne Unterbrechung“, betonte Flöther. Gemeinsam mit seinem Team ist er vor Ort und informiert die rund 585 Beschäftigten über die aktuelle Lage. Die Löhne und Gehälter sind für drei Monate durch das Insolvenzgeld abgesichert. „Das verschafft uns eine wichtige finanzielle Atempause“, so Flöther.
In den kommenden Wochen will der vorläufige Insolvenzverwalter zusammen mit der Geschäftsführung und in Abstimmung mit den Gläubigern die wirtschaftliche Situation genau analysieren. Auf dieser Grundlage sollen Sanierungsoptionen geprüft werden. Denkbar sind unter anderem eine Investorenlösung oder eine Einigung mit den Gläubigern. Welche Variante die besten Erfolgsaussichten hat, wird sich in den nächsten Monaten zeigen. Flöther verweist dabei auf die Stärken der deutschen Gesellschaften: „Die deutschen Unternehmen der DOMO-Gruppe gehören zu den Technologieführern ihrer Branche, hinzu kommen eine sehr leistungsfähige Belegschaft und ein hochkarätiger Kundenstamm.“ Zugleich macht er deutlich: „Das sind grundsätzlich keine schlechten Voraussetzungen, auch wenn der Markt für Chemieunternehmen natürlich schwierig ist.“
Die drei Unternehmen sind Teil der familiengeführten DOMO-Gruppe mit Hauptsitz in Gent in Belgien. Die Gruppe produziert und vertreibt weltweit Polymere, technische Kunststoffe und Hochleistungsfasern. Zu den Kunden zählen unter anderem Unternehmen aus der Automobilindustrie sowie aus den Bereichen Konsum- und Industriegüter, Elektrotechnik und Elektronik.
Nach Angaben des Unternehmens leidet die DOMO-Gruppe seit Jahren unter der schwachen Nachfrage in der europäischen Chemieindustrie. Zusätzlich belasten hohe Energiepreise und stark gestiegene Importe von Polyamid-Harz aus Nicht-EU-Staaten, insbesondere aus China, die Geschäftsentwicklung. Bereits im Jahr 2024 hatte das Management eine Restrukturierung eingeleitet. Nachdem zuletzt Gespräche über eine weitere Finanzierung kurzfristig gescheitert waren, stellten die drei deutschen Gesellschaften Insolvenzantrag.
Von den Insolvenzanträgen betroffen sind ausschließlich die deutschen Unternehmen der Gruppe: die DOMO Chemicals GmbH in Leuna mit rund 35 Beschäftigten, die DOMO Caproleuna GmbH ebenfalls in Leuna mit etwa 480 Beschäftigten sowie die DOMO Engineering Plastics GmbH mit rund 70 Beschäftigten am Standort Premnitz.










Schwache Nachfrage und hohe Energiekosten sind Europas primären Probleme, hier müssen unsere Politiker sofort ran, und dies ohne kostspielige Subventionen, sondern durch Ausweitung des Angebotes an billiger Energie, der Lebensader moderner Gesellschaften.
China hat Zugang zu preiswerter Energie, wie der Rest der Welt auch, sich abzuschotten funktioniert nur kurzfristig, treibt die Inflation und setzt die falschen wirtschaftlichen Anreize langfristig.
Erwarten tue ich aber das Gegenteil: mehr Subventionen, extreme Verschuldung und letztlich völlige Bedeutungslosigkeit eines deindustrialisierten, aber dafür stets moralisch großartigen Europas.
Keine Sorge. Es entstehen viele neue Arbeitsplätze im Bereich der grünen Stahlproduktion und vor allem bei Solarenergie. Niemand muss Angst haben.