Anwohner befürchten massive Baumfällungen am Landesmuseum

Am Rosa-Luxemburg-Platz könnten massive Baumfällungen drohen. Das befürchten Anwohner wegen der Stufe 3 des Stadtbahnprogramms. Am Dienstag haben sie im Planungsausschuss protestiert.
Sie sei wegen der Ideen verunsichert und beunruhigt, sagte eine Frau, finde es erschreckend, möglicherweise die Bäume zu fällen. Wegen andere Vorhaben wie am Riveufer habe sie das Vertrauen in die Stadt verloren. Sie ahne, dass gesagt werde, die Bäume seien krank, befürchtete eine weitere Frau. Sie betreibt in der Großen Brunnenstraße einen Laden und beklagte in diesem Zusammenhang auch, dass der Park vor den dortigen Schulen nicht gepflegt wird. „Jeder Baum ist ein Segen.“ Ein Kunststudentin sprach sich für eine Entschleunigung aus. Und Rodney Thomas vermisste eine Bürgerbeteiligung. Er beklagte zudem, die Stadt habe über Jahre die Ideen geheim gehalten. Auf Vorschläge, doch aus Gründen der Entschleunigung ganz auf die Straßenbahn zu verzichten, verwies Rebenstorf auf den Klimawandel. Eine Stärkung der Straßenbahn sei ein Punkt zur Reduzierung der Schadstoffbelastung.
Baudezernent René Rebenstorf sagte, man sei erst dabei, eine standardisierte Bewertung vorzunehmen, um überhaupt eine Planung auflegen zu können. Bezüglich Ideen, die Straßenbahn in die Triftstraße zu legen, sagte Rebenstorf, dort sei ja auch einmal die Straßenbahn entlang gefahren. Doch eine große Fällung am Landesmuseum könne er ausschließen. Schließlich stehe der Platz samt der Bäume unter Denkmalschutz, dies sei eine große Hürde. Doch das eine derartige Variante tatsächlich in Überlegungen eine Rolle spielt, wollte Rebenstorf nicht ausschließen. „Man muss Varianten denken können, um schlechte Varianten aufzuzeigen und sie ausschließen zu können“, sagte er. Niemand habe vor, den gesamten Platz zu fällen. Sämtliche Hinweise werde er im Steuerkreis der Havag, in dem die Vorüberlegungen angestellt werden, aufzeigen.
Das Stadtbahnprogramm spricht von einer Optimierung der Erschließung zwischen Seebener Straße, Reilstraße und Mühlweg die Rede. In diesem Zusammenhang gibt es viele Überlegungen. Beispielsweise könnte auf eine Trasse verzichtet werden – entweder der jetzige Verlauf der Linie 8 (Mühlweg – Burgstraße) oder der 7 (Richard-Wagner-Straße – Große Brunnenstraße). Möglicherweise könnte auch die Straßenbahn durch die Triftstraße geführt werden – was eine Verlegung im Bereich Rosa-Luxemburg-Platz am Landesmuseum mit Baumfällungen nach sich ziehen könnte. Auch der Umbau der Kreuzung Seebener Straße / Burg Giebichenstein ist in dem Programm vorgesehen. An letzter könnte eine vollsignalisierte Kreuzung statt der derzeit vorhandenen Teilsignalisierung erfolgen. Weitere Überlegungen zu dieser Kreuzung gehen sogar dahin, die Straßenbahn ab der Kreuzung Große Brunnenstraße durch die jetzige unbebaute Fläche zwischen Rainstraße und Fährstraße zu führen und so die komplizierte Kreuzung Seebener Straße / Burgstraße zu entschärfen. Außerdem soll das Reileck umgebaut werden und eine zentrale Haltestelle für alle Linien erhalten. Das ist zur Zeit nicht der Fall. So hält die Linie 7 in Richtung Kröllwitz in der Richard-Wagner-Straße.
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