Südstadt-Center: OB Vogt erteilt SPD-Forderungen nach mehr städtischem Engagement Absage – Verantwortung für Südstadt-Center liegt beim Eigentümer
Das Südstadt-Center in Halle (Saale) war einst ein zentraler Anlaufpunkt für den Süden der Stadt. Heute steht es sinnbildlich für die Probleme vieler Stadtteilzentren: Müll in den Gängen, sichtbare Verwahrlosung, eine abgestellte Heizung wegen unbezahlter Rechnungen, immer mehr leerstehende Ladenflächen. In den vergangenen Monaten sorgten zudem schließende Geschäfte für Schlagzeilen. Und kürzlich die Nachricht, dass auch die Stadtteilbibliothek ihren Standort im Center aufgeben wird, ab nächsten Jahr ist man am Platz der Völkerfreundschaft zu finden. Angesichts dieser Entwicklung fordert die SPD-Fraktion im halleschen Stadtrat ein stärkeres Engagement der Stadt. Mit einem Antrag will sie den weiteren Abstieg des Centers stoppen und neue Perspektiven eröffnen.
SPD fordert „Südstadt-Center-Gipfel“ und Rathaus Süd
Kern des Antrags ist die Idee eines sogenannten „Südstadt-Center-Gipfels“. Die Stadtverwaltung soll demnach alle relevanten Akteure an einen Tisch bringen: den Eigentümer des Centers, Geschäftsinhaberinnen und -inhaber, Mitarbeitende sowie Anwohnervertretungen. Ziel wäre es, gemeinsam ein Nutzungskonzept zu entwickeln, das Ordnung, Sauberkeit und Attraktivität des Centers verbessert. Darüber hinaus schlägt die SPD vor, das Südstadt-Center stärker als Standort öffentlicher Dienstleistungen zu nutzen. Unter dem Stichwort „Rathaus Süd“ sollen kommunale Angebote als Ankermieter einziehen und für mehr Publikumsverkehr sorgen. Neben der Stadtteilbibliothek, die aus Sicht der SPD unbedingt im Quartier gehalten werden soll, werden auch weitere Servicestellen ins Spiel gebracht – etwa eine Außenstelle der Kfz-Zulassungsbehörde. Als weitreichendste Option regt die Fraktion schließlich an, zu prüfen, ob im Notfall ein kommunales Unternehmen das Center übernehmen könnte. So solle sichergestellt werden, dass das Südstadt-Center seine Funktion als Stadtteilzentrum und Ort öffentlicher Daseinsvorsorge behält.
Oberbürgermeister sieht kaum Handlungsspielraum
Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt bremst die Erwartungen jedoch deutlich. In seiner schriftlichen Antwort verweist er darauf, dass es sich beim Südstadt-Center um Privateigentum handelt. Die Einflussmöglichkeiten der Stadt seien daher stark begrenzt. Zu dem vorgeschlagenen Gipfel erklärt Vogt, die Verwaltung habe in der Vergangenheit mehrfach versucht, mit dem Eigentümer Kontakt aufzunehmen – bislang ohne Erfolg. Es scheine kein echtes Interesse an einem Austausch zu geben. Ohne die Mitwirkung des Eigentümers als Hauptakteur halte er einen Südstadt-Center-Gipfel für nicht zielführend. Gleichzeitig betont er, dass mit großen Ankermietern wie Kaufland, DM oder der CubeStore-Radwelt bereits eine enge Betreuung im Rahmen der Unternehmens-Bestandspflege bestehe. Auch beim „Rathaus Süd“ weist der Oberbürgermeister auf rechtliche Grenzen hin. Die Entscheidung über Standorte städtischer Dienststellen liege allein bei ihm im Rahmen der inneren Organisation der Verwaltung. Der Stadtrat könne hierfür keine Prüfaufträge erteilen. Der Vorschlag werde jedoch als Anregung aufgenommen. Eine mögliche kommunale Übernahme des Centers hält Vogt ebenfalls nur dann für denkbar, wenn der derzeitige Eigentümer überhaupt mitwirke – was derzeit nicht absehbar sei.
Damit bleibt die Zukunft des Südstadt-Centers vorerst offen. Während die SPD auf ein stärkeres Eingreifen der Stadt setzt, verweist die Verwaltung auf fehlende rechtliche Hebel und einen nicht kooperationsbereiten Eigentümer. Für viele Anwohnerinnen und Anwohner der Südstadt ist das Center jedoch mehr als nur eine Immobilie: Es ist – oder war – ein sozialer Treffpunkt und ein wichtiger Versorgungsort.












„OB Vogt erteilt SPD-Forderungen nach mehr städtischem Engagement Absage“
Und das ist auch gut so! Das von der SPD geforderte „Engagement“ hätte am Ende ohnehin nur Steuergeldverschwendung zugunsten einiger Genossen bedeutet.
„Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt bremst die Erwartungen jedoch deutlich. In seiner schriftlichen Antwort verweist er darauf, dass es sich beim Südstadt-Center um Privateigentum handelt.“
Das ist richtig, nur gibt es im Umfeld der halleschen Genossen Mitglieder, die Eigentümerrechte für etwas Verzichtbares halten.
War OB Vogt schon einmal im Südstadt Center, insbesondere auf den bestialisch stinkenden Toiletten?
Ich empfehle den Blick nach Bernau: gleicher Eigentümer, ähnliche Situation und ein engagierter Bürgermeister. Und dort gibt es durchaus Besserung, zumindest im Rahmen der Verkehrssicherheit.
Ich bin jede Woche dort und in Deutschland gibt es deullich schlimmere Plätze. Absolut keine Handhabe hier derzeit einzugreifen.
Das Center ist keine städtische Immobilie. Also, warum sollte die Stadt da Energie reinstecken….. für wen und Stadtkasse ist leer.
„die SPD-Fraktion im halleschen Stadtrat ein stärkeres Engagement der Stadt.“
Das Engagement kann doch die SPD selbst aufbringen!
Der Süden Halles ist der Stadtpolitik und Verwaltung völlig egal.
Fängt beim Zustand der Straßen und Wege an und hört bei der Verwahrlosung der Grünflächen nicht auf. Hauptsache Geranien am Ratshof.
@schmuddlig,
vielleicht nicht immer nur meckern und abwarten. Vielleicht solltest du selbst anpacken und die Mitstreiter suchen.
Auch andere Stadtteile haben Probleme, aber sie machen was. Zum Beispiel Spielplatzpaten und Müll sammeln.
Kaputte Straßen und Radwege gibt es in der ganzen Stadt.
„Gleichzeitig betont er, dass mit großen Ankermietern wie Kaufland, Rossmann oder der CubeStore-Radwelt bereits eine enge Betreuung im Rahmen der Unternehmens-Bestandspflege bestehe.“
Im Südstadt-Center ist nicht Rossmann, sondern DM eingemietet.
Sei nicht so kleinlich, ist auch ein Drogeriemarkt
Kann dicht gemacht werden! Gibt genug Discounter rings herum. Ebenso Apotheken und Frisöre. Cube braucht keiner.
Man muss den Leuten eben reinen Wein einschenken und keine Versprechungen machen – und wie schon mehrmals gesagt: Der Zustand des Centers ist auch auf die Menschen, die dort ein und aus gehen, zurückzuführen. Nicht bezahlte Rechnungen des Eigentümers ist eine Sache – Müll zu hinterlassen, Wände zu beschmieren und Toiletten zu verstopfen eine Andere. Der Zustand eines Stadtteils hängt insbesondere von den dortigen Anwohnern ab und da scheint in der Südstadt Einiges im Argen zu liegen.
Sehe ich genauso . Für was bekommt so ein Manager sein Gehalt ?
Danke OB Voigt, für diese klaren, wahren Worte.
Thats is! Und dem ist nichts hinzuzufügen (leider)!