Wohngebiet am Böllberger Weg: Hallesches Architektur-Büro gewinnt Gestaltungswettbewerb

Die Gewinner des dritten Realisierungswettbewerbs für das neue Wohnquartier am Böllberger Weg stehen fest. Diesmal ging es um den Bestandsbereich des ehemaligen Mühlenspeichers sowie der Fabrikantenvilla. Gewonnen hat das Architekturbüro däschler architekten & ingenieure aus Halle. Insgesamt 20 Bürs hatten sich beteiligt.
Der alte Speicher fungiert in dem Entwurf als Referenz und rahmt gemeinsam mit dem ehemaligen Beamtenwohnhaus die Villa ein. So bleiben der historische Charakter und die ursprünglichen Silhouetten erhalten, lobt die Jury. Der Entwurf nimmt die Form des Speichers auf und entwickelt die Klinkerfassade weiter. Der Speicher erhält durch bodentiefe Fenster eine klare Gestaltung, die hellen Wohn- und Gewerberäume werden durch einen gemeinschaftlichen Dachgarten komplettiert. Die ehemalige Fabrikanten-Villa soll wieder im alten Glanz erstrahlen und großzügige Familienwohnungen sowie Büroräume beherbergen. Das Beamtenwohnhaus behält seine Originalfassade, alle Wohnungen haben Parkblick und verfügen zu einem großen Teil über großzügige Balkone. Aber auch die Ideen für die Park- und Hofanlagen überzeugten die Fachjury in hohem Maße: Maßgeblich sind hier Spiel- und Erholungsräume im Schatten großer Bäume, der Mühlenhof als geschützter Treffpunkt und Freitreppen, welche die Räume miteinander verbinden.
Das Preisgericht, bestehend aus Jana Kozyk (Geschäftsführerin GWG), Prof. Philipp Krebs (Architekt, Kassel), Lars Loebner (Stadt Halle (Saale)), Matthias Rau (Architekt, Magdeburg), Prof. Ivan Reimann (Architekt, Berlin), Silvia Schellenberg-Thaut (Architektin, Leipzig), Guido Schwarzendahl (Vorstand Bauverein Halle & Leuna eG), Manfred Sommer (Architekt, Halle (Saale)), Peer Strauch (Bereichsleiter Bautechnik GWG) sowie Prof. Andreas Wolf (Architekt, Leipzig) entschied sich deutlich für das Architekturbüro däschler architekten & ingenieure. Sie landeten mit ihrem herausragenden Entwurf auf dem 1. Platz.
Die weiteren Platzierungen:
- Scheidt Kasprusch Gesellschaft von Architekten, Berlin
- W+V Architekten GmbH, Leipzig
- Gerber Architekten, Dortmund.
„Nach den vielversprechenden Ergebnissen der beiden letzten Auslobungen, sind wir davon überzeugt, auch mit diesem letzten der drei Wettbewerbe wieder ein für die GWG richtungsweisendes Resultat erzielt zu haben. Die große Herausforderung bestand darin, einen Entwurf zu finden, der respektvoll mit dem denkmalgeschützten Bestand umgeht, aber gleichzeitig ein gutes Wohnungsangebot schafft und sich in das städtebauliche Gesamtensemble am Böllberger Weg einfügt. Das ist uns gelungen!“, fasst GWG-Geschäftsführerin Jana Kozyk zusammen.
Das Projekt im Böllberger Weg steht im Einklang mit dem Teilraumkonzept „Stadt am Fluss“ aus dem ISEK der Stadt Halle. Mit dem geplanten Vorhaben werden somit die strategischen Ziele der GWG mit städtebaulichen Zielen der Stadt Halle (Saale) verknüpft und insgesamt eine Stärkung des kommunalen Vermögens erreicht. Das Grundstück verbleibt dauerhaft im Eigentum des Konzerns Stadt Halle (Saale) und stärkt die Position der kommunalen Wohnungswirtschaft im lokalen und regionalen Wettbewerb. Abschließend soll nun das Areal des ehemaligen Kaffeegartens Kurzhals beplant werden.
2017 hat die GWG Halle-Neustadt mbH ein ca. 4,5 Hektar großes Grundstücksareal am Böllberger Weg erworben. Um eine qualitätsvolle Architektur und Baukultur für das neu zu entwickelnde Quartier zu garantieren, entschied sich das Wohnungsunternehmen, verschiedene Realisierungs-wettbewerbe auf den Weg zu bringen. Der Sieger im ersten Wettbewerb, das Büro Naumann Wasserkampf Architekten PartGmbB aus Weimar, ist mit der Planung für das Teilgebiet direkt am Mühlgraben beauftragt. Der Siegerentwurf des zweiten Wettbewerbs wurde vom Architekturbüro bla Blässe Laser Architekten aus Leipzig eingereicht und befasste sich mit drei Baufeldern am Böllberger Weg. Dieses Jahr starten die ersten vorbereitenden Baumaßnahmen. Insgesamt werden bis voraussichtlich 2024 schrittweise rund 300 Wohnungen entstehen.
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