FDP in Sachsen-Anhalt fordert Corona-Gipfel für Kinder
Schulen waren über Monate dicht, Vereinsport untersagt, Kontaktbeschränkungen bestehen, möglicherweise gibt es auch mehr häusliche Gewalt. Die FDP in Sachsen-Anhalt fordert deshalb einen Corona-Gipfel für Kinder. Mit einem Schreiben hat sie sich an den Ministerpräsidenten, die Sozialministerin und die Vorsitzenden der demokratischen Fraktionen im Landtag hat sich die FDP Sachsen-Anhalt gewandt.
Kinder und Jugendliche hätten in ganz besonderer Weise unter den Maßnahmen der Pandemiebekämpfung zu leiden, so die FDP. Schon lange mahnen Kinder- und Jugendärzte oder die Jugendhilfe vor den Folgen der Corona-Pandemie für die Jüngsten in unserer Gesellschaft. Psychische und physische Auswirkungen von mehr als einem Jahr Pandemie seien unbestritten. Deswegen ist aus Sicht der FDP Sachsen-Anhalt rasches Handeln gefragt. Sie schlägt in ihrem Schreiben einen rasch einzuberufenden digitalen Kinder-Corona-Gipfel vor, einzuladen durch das für Kinder und Familien zuständige Sozialministerium. Beteiligt werden sollen verschiedene Akteure aus Politik, Wissenschaft, Verbänden, Jugendämtern, Schulen oder Betreuungseinrichtungen. Außerdem hat die FDP einen 10-Punkte-Plan vorgelegt.
„Es ist unsere gesellschaftliche Aufgabe, die Auswirkungen der pandemiebedingten Einschränkungen auf die Kinder und Jugendlichen zu erfassen und auszuwerten. Daher brauchen wir einen Kinder-Corona-Gipfel in Sachsen-Anhalt,“ schlägt Lydia Hüskens, FDP-Spitzenkandidatin, vor. Es dürfe nicht vom Engagement und von den Möglichkeiten einzelner Personen und Institutionen abhängen, ob und wie den Kindern und Jugendlichen geholfen wird.
Ziel des Gipfels: Verschiedene Akteure – aus der Politik, Experten aus Wissenschaft, Verbänden, Kinderärztinnen und Kinderärzte, Kinderpsychologinnen und Kinderpsychologen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Jugendämter, der Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen sowie der offenen Kinder- und Jugendarbeit, Elternvertretungen, Familienrechtsanwälten und schließlich die Kinder und Jugendlichen selbst – zusammen zu bringen. Der FDP geht es darum, den Impuls für die gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu setzen. „Wir werben um Verbündete in der Landesregierung und den demokratischen Fraktionen im Landtag,“ so Hüskens.
Herausforderung eines Corona-Kinder-Gipfels
Nach Monaten der Kontaktbeschränkung und des reduzierten Umgangs miteinander, gilt es, die Defizite festzustellen und Lösungen zu entwickeln, wie dagegen vorgegangen werden kann. Dabei geht es nicht nur darum, mögliche Bildungslücken zu schließen. Es wird übersehen, dass in Kita und Schule auch das gemeinsame Lernen einen Mehrwert darstellt. Auch die soziale Kompetenz wird im Umgang mit Gleichaltrigen geschärft, im gemeinsamen Sport der Gemeinsinn. Es sind eben die Bindungslücken, die nachhaltig negative Auswirkung auf die Gesundheit vieler Kinder und Jugendlicher haben.
Auch das Erleben von häuslicher Gewalt – am eigenen Leib oder gegen eine Bezugsperson – hat immer Auswirkungen auf die soziale, emotionale und kognitive Entwicklung. Forscher warnen vor einer hohen Dunkelziffer von Kindesmisshandlungen.
„Wir müssen das soziale Miteinander stärken. Sport und Spiel in der Gemeinschaft oder die Erfahrung von gemeinsamen Ausflügen kann helfen, die negativen Folgen abzufedern,“ erklärt Andreas Silbersack (FDP) aus Halle. Gerade gemeinsame Bewegung im Schulsport und den Sportvereinen ist eine niedrigschwellige Hilfe, physische Folgen zu mildern. Zudem werde der Gemeinsinn gestärkt.
„Es bedarf einer komplexen Herangehensweise, um auch der Zunahme von Konzentrations-, Ess- und Angststörungen, aber auch dem Anstieg von Suizidgedanken und -versuchen bei Kindern und Jugendlichen zu begegnen“ so Hüskens. Es gehe nicht um Schuldzuweisungen, sondern um die gemeinsame Erarbeitung von Lösungen, um die Folgen des „verlorenen Jahres“ aufzufangen. „Wir alle stehen in der Verantwortung,“ so Lydia Hüskens.
10-Punkte-Plan vorgelegt – Aktionstag Kinder und Jugendliche 1. Juni 2021
Nachdem der Bund 2 Milliarden für Kinder und Jugendliche freigegeben hat, um die Folgen der Pandemie zu lindern, ist Sachsen-Anhalt gefragt. „Deshalb brauchen wir Maßnahmen, die die nächste Generation aus der Pandemie führen soll,“ so Andreas Silbersack, Zweiter auf der FDP-Landesliste.
Um den Diskussionsprozess zu forcieren legt die FDP Sachsen-Anhalt einen 10-Punkte-Plan vor:
- Einberufung eines digitalen Corona-Kinder-Gipfels.
- Mit Ende der Pandemie die individuellen Bildungsdefizite feststellen und Konzepte erarbeiten, um diese spätestens zum Schulabschluss auszugleichen
- Zusätzliches psychologisches und pädagogisches Personal an den Bildungseinrichtungen mit dem speziellen Auftrag, sich digital und analog, während und nach der Pandemie um die durch Corona entstandenen oder verschärften Beratungs- und Hilfsbedürfnisse von Kindern und Jugendlichen zu kümmern.
- Die Bildungsschere darf nach der Corona-Pandemie nicht weiter auseinandergehen. Es muss einen Ausgleich des unterschiedlichen Leistungsstandes von Kindern aus bildungsnahen und bildungsfernen Haushalten geben. Auch durch finanzielle Förderung von Nachhilfeunterricht.
- Unterstützung von Begegnungsstätten, die das soziale Miteinander stärken.
Es braucht eine niedrigschwellige Kampagne, die Kinder und Jugendliche selbst, die Eltern und das pädagogische Personal der Bildungseinrichtungen für die Auswirkungen der Pandemie sensibilisiert und über Hilfsangebote informiert.
- Unterstützung der Sportvereine im Land, damit Kinder und Jugendliche die dortigen Angebote wahrnehmen können. Beitragsfreistellung für benachteiligte Familien, die ihre Kinder in die Vereine bringen auch unter intensiver Nutzung des Bildungs- und Teilhabegesetzes des Bundes. In diesem Rahmen finanzielle Unterstützung von Kindern aus Hartz-IV-Familien, um deren soziale Kontakte zu stärken.
- Dabei soll die Kooperation von Schule und Vereinen verstärkt werden. Besondere Schwimmangebote sollen den Ausfall des Schwimmunterrichts kompensieren.
- Verstärkte Förderung von Gruppenreisen im Sommer, um die soziale Nähe zu stärken.
- Eine individuelle Unterstützung von Kindern, die in besonderem Maße durch die Pandemie betroffen sind und mit Fettleibigkeit, Essstörungen und psychischen Problemen auf die Situation reagiert haben. Mehr gesundes Essen in Schulen, um mit Bewegung der Fettleibigkeit vorzubeugen.
- Ausrufung eines besonderen Aktionstages für Kinder und Jugendliche in Sachsen-Anhalt für den 1. Juni 2021 anlässlich des Internationalen Kindertages.
Mitwirkende an einem Kinder-Corona-Gipfel
Zu einem solchen Gipfel sollen Organisationen eingeladen werden, die sich den dessen Zielen verpflichtet fühlen. Dazu gehören
- GEW
- Landeselternrat
- Schülerrat
- Philologenverband
- Kinderärzte
- Psychologenverband
- Kinder- und Jugendverbände (kjR, KGKJH, LAmDa..)
- LSB
- Sportlehrerverband
- Anwaltverein, Landesverband Sachsen-Anhalt
- Jugendhilfe
„Wir hoffen sehr, dass unser Anliegen aufgegriffen wird. Die Interessen des Nachwuchses dürfen nicht im Wahlkampf untergehen. Wir brauchen den – gemeinsamen – Erfolg für die nächste Generation,“ unterstreicht Hüskens.
Also auch Punkt 8 „Verstärkte Förderung von Gruppenreisen im Sommer, um die soziale Nähe zu stärken.“ halte ich für wichtig.
Es gibt Kinder, die noch nie eine Klassenfahrt erlebt haben. Aber bei unserer Politik sehe ich hier schwarz. Es gibt ja schon die ersten Politiker die Kinder von einer Klassenfahrt ausschließen wollen, wenn sie noch nicht geimpft sind!
Sicher sind mehr Maßnahmen erforderlich….aber kann mir die FDP erklären, was ein „Aktionstag mit weniger als 14 Tagen Vorlaufzeit bringen soll? Was soll da passieren? Und warum brauchen wir noch mehr Arbeitskreise, es gibt doch schon massig Vorschläge…
Das ist halt FDP live. Eine Schnapsidee nach der anderen.
Ausgerechnet die FDP. Ach ja, ist Wahlkampf.
Aber recht hat sie. Was mit unseren Kindern gemacht wurde, ist ein Verbrechen und bedarf keines Gipfel, sondern eines Untersuchungsauschusses.
Allerdings hätte tatsächlich solch ein Gipfel vor der Beschließung unsinniger und unmenschlicher Corona-Maßnahmen stattfinden müssen. Die plötzlich heuchlerische, mediale Aufmerksamkeit entsoricht der typischen, arroganten Haltung von Politikern und der Wohlstandsgesellschaft.
Sie schreiben Müll.
Und sie haben keine Kinder. Glücklicherweise.
Sicher, dass das von der FDP kommt? Seit wann interessieren die sich für Bildungsschere oder Hartzer-Kinder? Ist denn schon wieder Wahlk(r)ampf?
Ich fordere die Schulen ab kommender Woche wieder für alle in Präsenz zu öffnen! Damit es wenigstens noch 8 Wochen lang ein Stück Normalität gibt.
Wie jetzt? Die Gesamtgesellschaft (bzw. „der Staat“) soll auf einmal eingreifen? Warum lassen wir das nicht einfach „den Markt“ regeln?
Verdammte Heuchler!
Unmöglich. Wenn es gegen Kinder geht, dann bist du an erster Stelle. Warum dieser enorme Hass gegen Kinder?
Du kapierst aber auch gar nichts.
Was für eine sinnfreie Antwort eines Ahnungslosen!
Weil all die Lockdownfanatiker und Isolationstaliban eben ihre Schäfchen im Trockenen haben. Scheiß doch auf die Kinder, die dürfen nicht wählen und sind unwichtig. Jedenfalls im Vergleich zum 85jährigen Heimbewohner.
Die FDP sollte lieber einen Krisengipfel für die Existenz ihrer Partei machen.
Im Flieger dürfen Menschen eng zusammensitzen, aber auf der Schulbank
dürfen es Kinder nicht. Wer versteht noch diese häßliche Politik ?
In einen Fliecher steigste ia freiwillig. In D ist Schulpflicht, wenn auch jetzt eingeschränkt.
Aber die Kinder haben ein Recht auf Bildung!
Es gab schon viele Höhepunkte, die FDP ist der Gipfel!