Nur wenige Bürger bei Stadtteilkonferenz in der Südstadt … Müll, Schlaglöcher, Schulsanierung und (Boots)-Raser
Einmal im Vierteljahr lädt die hallesche Stadtverwaltung zu ihren “Einwohnerdialogen”. An diesem Montag waren Bürgermeister Egbert Geier und seine Beigeordnetenkollegen zu Gast in der Südstadt. In der Aula der “Marguerite-Friedlaneder-Gesamtschule” stellten sie zum einen Projekte vor. Doch auch für Fragen von Anwohnern war Raum. Nur wenige Bürger hatten den Weg auf sich genommen. Allerdings war die Fußball-Europameisterschaft auch ein starker Gegner.
“Es freut mich, dass es Leute gibt, die sich nicht nur für Fußball interessieren, sondern auch für die Entwicklung unserer Stadt”, sagte Bürgermeister Geier.Baudezernent René Rebenstorf berichtete über einige Bauprojekte, wie Spielplätze in der Wiener Straße, Grenobler Straße und Ingolstädter Straße, aber auch die Umgestaltung des Platzes der Völkerfreundschaft. Für rund 700.000 Euro wird ab Oktober die Ufermauer am Ruderverein HRV Böllberg / Nelson saniert. Für 5 Millionen Euro bekommt die Grundschule Auenschule derzeit eine neue Turnhalle, bis November kommenden Jahres erhält die Marguerite-Friedlaender-Gesamtschule eine neue Fassade für 2,2 Millionen Euro. Bereits beendet ist die Sanierung der Sekundarschule Fliederweg für 15,1 Millionen Euro. Bildungsdezernentin Katharina Brederlow nutzte die Chance, auch für diese Schule zu werben, auch wenn die Sekundarschulen einen schlechten Ruf haben. Hier kümmere man sich beispielsweise stark um die Berufsorientierung der Jugendlichen. Bis Ende des Jahres soll die Kita “Am breiten Pfuhl” fertig saniert sein, hier wird es auch Kurzzeitparkplätze für Eltern geben.
Neu im Quartier ist die GWG. Das Wohnungsunternehmen baut derzeit am Böllberger Weg das neue Quartier “Am Mühlwerder”. Die ersten 150 Wohnungen sind bereits fertiggestellt und fast alle vermietet. Im kommenden Jahr ist der Bau von 34 weiteren Wohnungen vorgesehen. Ab dem Jahr 2026 will man auch die historischen, östlich der ehemaligen Hildebrandschen Mühle gelegenen Gebäude entwickeln, die Kaffeegarten Kurzhals soll saniert werden und wieder ein gastronomisches Angebot bereithalten. “Wir sind im Zeitplan und im Kostenrahmen”, sagte GWG-Prokurist Alexander Conrad.
Die Freiwilligenagentur will am 7. November an einer Grünfläche an der Mannheimer Straße eine Pflanzaktion durchführen. 1000 Büsche und Bäume sollen in den Baden gebracht werden, derzeit werden Spenden gesammelt. Ein großer Bauherr ist die Hallesche Verkehrs AG (HAVAG). Im Rahmen des Stadtbahnprogramms wurde der Böllberger Weg saniert, die Arbeiten hier sind fast fertig. Allerdings wird noch die nächsten 8 Jahre weitergebaut. Denn es stehen noch Paul-Suhr-Straße Vogelweide, Damaschkestraße und Elsa-Brändström-Straße an. Die Arbeiten an der Kreuzung Merseburger Straße / Damaschkestraße sollen noch in diesem Jahr beginnen. Bürgermeister Geier betonte die Wichtigkeit des Programms. Denn nicht nur die Gleise werden erneuert, auch Fahrbahnen und Nebenanlagen. Für die Stadt enorm wichtig. Dann durch das Stadtbahnprogramm stehen Fördermittel bereit und somit können die Straßen zumindest in den jeweiligen Bereichen des Stadtbahn-Programms umfassend saniert werden.
Müll, Raser und Schlaglöcher – das sind die am meisten angesprochenen Themen bei den Bürgerforen, so auch diesmal in der Südstadt. Doch eine Anwohnerin aus Wörnitz beklagte, dass vor allem am Sonntag Motorboote mit hoher Geschwindigkeit auf der Saale unterwegs sind. Durch den entstehenden Wellenschlag würden Uferbereiche ausgespült und nistende Vögel gestört. Die Polizei ist hier für die Geschwindigkeitskontrollen zuständig, die Wasserschutzpolizei soll demnächst mal genauer hinschauen.
“Ein Schlagloch neben dem anderen” gebe es in der Hildesheimer Straße, sagte ein Mann. Teilweise seien die bis zu 15 Zentimetern tief. Schon vor Jahren habe er diese Problematik der Stadt erläutert. Daraufhin seien zwar Maßnahmen erfolgt. Doch “die paar Kleckse” im Asphalt haben sich kurz darauf wieder verflüchtigt. Zudem vermisse er das Ordnungsamt. Das könnte ja beispielsweise die Gulaschkanone (Standblitzer) aufstellen, denn viele Autofahrer würden sich nicht an die 30 km/h halten. “Die Autos rasen hier durch”, sagte er.
Bezüglich der Schlaglöcher sieht Baudezernent Rebenstorf den Stadtrat in der Pflicht, denn der muss die Mittel freigeben. Der Sanierungsbedarf an der städtischen Infrastruktur gehe weit über das normale hinaus. “Das wird eine der wichtigsten Aufgaben in der neuen Wahlperiode sein. Und Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit, sagte zu, dass man sich einmal die Verkehrssituation anschauen werde.
Der Böllberger Weg wurde in wunderbarer Form gestaltet, lobte ein anderer Anwohner. Etwas Werbung machte der für die Wörmlitzer Kirche, die er und andere Mitstreiter in 40-jähriger ehrenamtlicher Arbeit nach einem Brand wieder hergerichtet haben. Mit großer Freude habe er auch die Pflanzung von Bäumen an der Südpromenade wahrgenommen. Kritik hatte er aber an der Beleuchtungssituation, beispielsweise an einer Treppenanlage zwischen zwei Wohnblocks in der Hildesheimer Straße. “Ich bin 81 und möchte mir nicht die Knochen brechen.” Hier schlug er eine Solarleuchte mit Bewegungsmelder vor. An einigen Stellen im Südstadtring seien die Bordsteine zu hoch und deshalb für Rollstuhlfahrer nicht nutzbar. Und während der Sperrung des Böllberger Wegs haben Autofahrer eine illegale Abkürzung über eine Grünfläche im Bereich Ingolstädter Straße / Südpromenade genutzt und dort den Rasen “zemehrt”, beklagte er. Einen “saumäßigen Zustand” hinterlasse ein Stück Gehweg am Südstadtring mit alten Platten, viele Steine seien locker. Das leerstehende Hochhaus in der Ingolstädter Straße mit seiner Freifläche sehe auch wie ein Saustall.
Der Zustand ist auch der Stadtverwaltung bewusst. Weil sie nebenan den Spielplatz sanieren will, will sie auch mit dem privaten Eigentümer des Elfgeschossers in Kontakt treten. Bezüglich der Beleuchtungssituation und maroden Platten könnte es sein, dass die jeweiligen Flächen nicht der Stadt gehören und diese hier deshalb auch nicht tätig werden kann. Das wird aber nun geprüft.
Beate Gellert fragte nach einem Zebrastreifen in der Wiener Straße am Hort KInderpark, denn 450 Kinder müssen hier täglich die Straße queren. Tatsächlich hatte die Stadt vor einigen Jahren die Anordnung eines Zebrastreifens geprüft. Allerdings galt damals dort noch Tempo 50 und nun Tempo 30. “Der Gesetzgeber will in der Regel in 30er-Zonen keinen Zebrastreifen”, sagte Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit.
Doch Beate Gellert hatte noch andere Sorgen beziehungsweise Ideen. So brauche die Südstadt einen Seniorentreff, eine Nutzung der Schulaula wäre hier doch denkbar. Auch eine Schülerdisko könnte es geben. Bildungsdezernentin Katharina Brederlow sagte, es sei ja beim Bau der Aula mit eine Maßgabe des Fördermittelgebers gewesen, dass die Aula auch für die Bürger zur Verfügung steht.
Abgestorbene Bäume beklagte ein Anwohner aus Wörmlitz und führte das auf schlechte Pflege zurück. Den Zustand der Brücke in der Kaiserslauterer Straße bemängelte eine Frau, hier plant die Stadt aber schon Sanierungsmaßnahmen.
Allerdings schweiften die Fragen auch etwas vom Quartiersrahmen ab, So wollte ein Man wissen, was mit dem alten Kaufhof am Marktplatz passiert. “Ein klassisches Warenhaus funktioniert heute nicht mehr”, sagte Baudezernent Rebenstorf. Problem sie auch, dass es zwei unterschiedliche Eigentümer gibt. Mit dem Besitzer der nördlichen Immobilie, der Stadtbau AG aus Leipzig, ist die Stadt eng in Kontakt. Sich zum Markt hin öffnende Gastronomie und einen Nahversorger kann sich Rebenstorf hier vorstellen, Büros auf den oberen Etagen.
Einen “vermüllten Spielplatz an der Südpromenade” beklagte eine andere Frau. Auch die Beleuchtungssituation sei an einigen Stellen dürftig. Als Frau fühle sie sich da an einigen Stellen unwohl. Ein weiteres Thema für sie ist die Grundschule Südstadt mit Sanierung und Attraktivitätssteigerung. Die Schule habe derzeit einen schlechten Ruf, manche Familien hätten Angst, ihre Kinder in die Schule zu schicken. Es gebe zu wenig Lehrer. Diesbezüglich will sich die Stadt mit dem Landesschulamt in Verbindung setzen. Ab dem Jahr 2028 ist die Sanierung vorgesehen.
Wann denn das Wohnprojekt Saalegärten am Böllberger Weg startet, wollte ein anderer Anwohner wissen. Das ist noch unklar. Der Investor habe nun formal Bauplanungsrecht, sagte Baudezernent René Rebenstorf. Mit der könne er jederzeit einen Bauantrag stellen.
Ein Mann aus der Hildesheimer Straße äußerte den Wunsch, dass doch einmal im Monat oder im Quartal eine Kehrmaschine kommt. Allerdings gibt es hier einige Probleme. Da sind zum einen die parkenden Autos. Zum anderen gibt es laut StVO keine entsprechenden Kennzeichen für einen Monat oder einmal im Quartal. Das hätte zur Folge, dass ein wöchentliches Parkverbot angeordnet werden müsste.
Warum wohl? Weil die Politiker nicht für ihre Wähler regieren sondern machen was sie wollen
So früh schon ätzen. Ohje. Armer Mensch.
Und trotzdem werdet ihr sie beim nächsten Mal wiederwählen! 😁👍
Der Deutsche wählt IMMER das sogenannte „kleinere Übel“.
War früher so, ist heute so und wird immer so bleiben. 👍
Die Deutschen DENKEN immer sie würden das kleinere Übel wählen. Aber so laufen in den letzten Jahrzehnten die Wahllämpfe in D ab. Nach dem Motto: „Die anderen sind blöder als wir. Deswegen wählt uns, sonst wird alles noch viel, viel schlechter“ 😀
In Thüringen sind sie schon halbwegs aufgewacht: BSW bei 21 Prozent laut neuester Umfrage. Blackrock-Merz ärgert sich schwarz, weil er nun seiner Landes-CDU eine Koalition erlauben muss. Hehehe…
Merz ist in Thüringen gar nicht angetreten.
Millionärs-Sarah übrigens auch nicht.
Schnuckelchen, bist du wieder bei den Nachrichten eingeschlafen? Erst tönte Merz laut herum, mit BSW zu koalieren ist für CDU ausgeschlossen, die wären gleichzeitig links- und rechtsextrem, dann wagten die CDUler aus Thüringen vorsichtigen Widerspruch, weil sie mit der AfD nicht dürfen und nur BSW übrigbleibt, und schwuppsdiwupps ruderte der Merzenbecher tags drauf zurück und merkte kleinlaut an, dass es ja auf Landesebene was anderes sei als auf Bundesebene, Blaaaa.
Siehste Schnuckelchen, wieder was gelernt!
Merz koaliert in Thüringen nicht mit dem BSW oder sonstwem. Er ist weder für Thüringen angetreten, wurde dort auch nicht gewählt, bekleidet dort kein Parteiamt und führt dort auch keine Fraktion an, KANN also auch nichts dergleichen unternehmen. Ebenso wenig ist das BSW in einer Position, die eine Koalition, egal mit wem, ermöglicht.
Hinzu kommt, dass in Thüringen die nächsten Wahlen erst für September geplant sind. Ist dir vielleicht nicht bewusst oder vor lauter Aufregung entgangen, müsste aber im Spendenaufruf erwähnt worden sein.
Du siehst Gespenster in deinen Nachrichten.
„Umfrage“ im entsprechenden Vorkommentar überlesen? Niemand hat hier behauptet, die LT-Wahl in Thüringen wäre schon durch. Musst schon richtig lesen, kleiner Schwätzer.
Der Rest deines sogenannten Kommentars ist ebenalls nur für den Müll.
Nur Dummschwätz von dir! Immer maulen die Bürger, die Politiker und die Verwaltung zeigen sich nicht, sind sie vor Ort, kommen keine.
Meckermentalität ist allgegenwärtig. Niemand verlangt schnelle und sofortige Lösungen, aber dass man ernst genommen wird und wenigstens versucht Lösungen zu finden.
Solche Dummpratzen wie du braucht keine Gesellschaft. Ziehe nach Russland, China oder Nordkorea, dort kannst du dein Kleinhirn an der Grenze abgeben und wirst regiert, ohne Bürgerbeteiligung!
“Der Gesetzgeber will in der Regel in 30er-Zonen keinen Zebrastreifen”, sagte Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit.“
Ist woanders ja auch kein Problem: August-Bebel-Straße, Paul-Suhr-Straße, Robert-Franz-Ring, …
Und direkt vor einem Hort ist es ja unbestreitbar auch sinnvoll.
Teschners zweiter Vorname ist Kompetenz.
Mit der Vorsilbe „In“ bitte!
…der begleitet ihn schon sein ganzes berufsleben
Was bedeutet „in der Regel“ und „will keinen“?
Wie wurden die Anwohner auf die Veranstaltung aufmerksam gemacht? Es gab zwar eine Ankündigung auf dubisthalle, aber ich kann mir vorstellen, dass viele nicht hier mitlesen. Man muss die Leute da abholen, wo sie sind. Allerdings kann der mündige Bürger auch nicht erwarten, dass ihm alles hinterhergetragen wird.
MZ auch! Wie noch? Mit Lautsprecherwagen durch das Viertel fahren und laut brüllen?
Der Fußgängerüberweg in der Wiener Str. wäre nicht schlecht ,denn 70% der Autofahrer halten sich nicht an die 30.
Es gab mal ein Amtsblatt was bei jedem im Briefkasten 📪 lag mit den Ankündigungen der Stadtteilkonferenzen und da klappte es auch besser mit den Besucherzahlen!
Auch am Amtsblatt kann man sehen, dass die Stadtverwaltung letztlich auf die Bürger schei… Es ist ihr schlicht egal, wieviel Prozent der Bürger überhaupt noch das Amtsblatt zu lesen bekommen.