Tödliche Verkehrsunfälle im Saalekreis bei Lochau und bei Frankleben

Landesstraße 178 Am Samstag, gegen 18.00 Uhr, befuhr ein 28-jähriger Kradfahrer die Landesstraße 178 aus Richtung Frankleben kommend in Fahrtrichtung Bundesstraße 91. Im Kurvenbereich bremste er stark ab und kollidierte mit dem entgegenkommenden Pkw eines 23-Jährigen. Der Motorradfahrer erlitt dabei schwerste Verletzungen und verstarb noch an der Unfallstelle. Der Pkw-Fahrer wurde leichtverletzt in eine nahegelegene Klinik eingeliefert. Zur qualifizierten Verkehrsunfallaufnahme kamen unter anderem eine Drohne sowie Einsatzkräfte der Feuerwehr Merseburg mit sieben Fahrzeugen und 22 Kameraden zum Einsatz. Rettungsdienst, Notarzt und Seelsorger waren ebenfalls vor Ort. Die entstandenen Schäden werden insgesamt auf circa 17.000 € geschätzt. An der Unfallstelle gab es Verkehrsbeeinträchtigungen. Eine Verkehrswarnmeldung wurde abgesetzt. Die Unfallursachenermittlung dauert an.
Landesstraße 183 Ebenfalls gegen 18.00 Uhr ereignete sich auf der Landesstraße 183 zwischen Burgliebenau und Lochau ein weiterer schwerer Verkehrsunfall. Ein 46-jähriger Autofahrer setzte zum Überholen eines vorausfahrenden Pkw an und soll -Zeugenaussagen zufolge- dadurch einen 51jährigen Motorradfahrer nach links abgedrängt haben. Das Krad kam von der Fahrbahn ab und prallte frontal gegen einen Baum. Der Motorradfahrer verstarb nach Reanimationsversuchen an der Unfallstelle. Der Pkw-Fahrer blieb unverletzt. An dem Pkw entstand ein Schaden von rund 1.000 Euro; das Motorrad erlitt Totalschaden (Schadenshöhe ca. 10.000 Euro). Die beiden Fahrzeuge mussten abgeschleppt werden. Die Polizei führte auch hier eine qualifizierte Verkehrsunfallaufnahme durch. Es waren ein Rettungswagen, ein Notarzteinsatzfahrzeug und dreizehn Kameraden mit drei Fahrzeugen aus der freiwilligen Feuerwehr Lochau vor Ort. Die Unfallursachenermittlung dauert an. An der Unfallstelle gab es Verkehrsbeeinträchtigungen.
Die Unfallursachenermittlung dauert in beiden Fällen an.
Als Motorradfahrer (und Fahrradfahrer) muss man einfach wissen, dass alles, was sich in Fahrbahnnähe befindet, gefährlich sein kann. Bei einem parkenden Auto öffnet sich plötzlich die Tür, hinter der Mülltonne tritt auf einmal ein Kind auf die Fahrbahn, der Traktor aus dem Feldweg übersieht einen, der PKW aus der Nebenstrasse beachtet die Vorfahrt nicht, übersieht die rote Ampel, da besoffen oder was weiss ich…
Gefahrlos ist im Grunde nur eine Strasse ohne dichten Autoverkehr und ohne seitliche Hindernisse, entsprechend sollte man fahren.
Gut, muss man nicht, man kann auch auf seinem Recht beharren, wie es in der STVO steht. Hat man nur nicht viel von, wenn auf dem Grabstein dann steht: „Aber er hatte RECHT!!!“
P.S.
Man hat auch als Autofahrer nicht viel von seinem „Recht“, wenn man ein Kind totgefahren hat, das (ohne Kenntnis der STVO) auf die Strasse gerannt ist. Man wird zwar nicht verknackt, den Rest muss man aber mit sich selber ausmachen. Darüber sollten die Heizer mal nachdenken.
Stell dir mal vor, du fährst ganz entspannt auf der Landstraße auf deiner Seite und plötzlich kommt dir ein überholendes Auto mit (über) 100 km/h entgegen. Was willste denn da machen? Das hat ja nix mit „auf seinem Recht beharren“ zu tun. Da könnteste auch 30 km/h fahren und würdest trotzdem totgefahren werden.
Wer ein (im Durchschnitt) 1,7-Tonnen-Fahrzeug führt, trägt eine besondere Verantwortung. Deine Aussage verharmlost diese Verantwortung, indem du den Fokus fast ausschließlich auf die Vorsicht der Schwächeren legst. Gerade in der Stadt zeigt sich, wie sehr die Verkehrsplanung vom Auto dominiert wird – mit strukturellen Defiziten für alle, die zu Fuß, mit dem Rad oder dem Motorrad unterwegs sind.
Sicherheit entsteht nicht durch Appelle an die Schwächeren, sondern durch klare Regeln, Rücksicht und eine Infrastruktur, die alle schützt. Und an Rücksicht hapert es bei vielen Autofahrenden. Das Auto wird von nicht wenigen – man muss es so sagen – bewusst als Waffe eingesetzt. Am Wochenende habe ich beobachtet, wie Fußgänger auf einer Landstraße trotz freier Gegenfahrbahn mit minimalem Abstand überholt wurden. Sicherheitsabstand? Fehlanzeige. Dieses bewusste Gefährden von Menschen ist kein Einzelfall.
Bin selber Motorradfahrer und erlebe es oft das man abgedrängt wird auch wenn man brav seine vorgeschriebene Geschwindigkeit einhält.
Es scheint so das die Schwächeren Verkehrsteilnehmer zur Zielescheibe werden. In der Torstraße z.B am Haltestellenbereich ist eine sehr hohe Bordsteinkante und ich wurde gegen diese gedrängt.
Anhalten ist das einzige was man tun kann. Ich versuche möglichst die Geschwindigkeiten so anzupassen das ich jederzeit sicher anhalten kann…..Aber genau dieses Verhalten provoziert einige andere Verkehrsteilnehmer extrem
„Es scheint so das die Schwächeren Verkehrsteilnehmer zur Zielescheibe werden.“. Tatsächlich ist das nicht nur ein Eindruck – es ist Realität. Als jemand, der zu Fuß, mit dem Fahrrad oder Motorrad unterwegs ist, gerät man deutlich häufiger in gefährliche Situationen als hinter dem Steuer eines Autos. Viele Menschen nehmen ihre Umwelt ausschließlich aus der Perspektive des Autofahrers wahr. Nicht wenige glauben sogar, die Straße gehöre allein den Autos. Aus dieser Haltung heraus entsteht bei manchen ein regelrechter Drang, andere durch riskantes Verhalten zu ‚erziehen‘ – und das auf Kosten der Sicherheit.
Das Problem sehe ich ganz persönlich beim deutschen, lehrerhaften Autofahrer. Der deutsche Autofahrer kann gar nicht anders als alle zu belehren und alles immer besser, schneller, höher, weiter zu machen. Er hat grundsätzlich Recht und muss seine Auffassung der Dinge auch immer zeigen und jedem ungefragt aufdrücken. Es mangelt schlicht an Ruhe, Gelassenheit und voralllem Rücksicht. Aber gut, hätte ich so ein kleines Würstchen wie der Durchschnittsdeutsche, wär ich vielleicht auch die ganze Zeit so nervös.
Leider habe ich gestern das Ergebnis von Unfall bei der Landesstraße 178 gesehen.
Egal wer jetzt Schuld hatte, mein Beileid an alle Opfer von Verkehrsunfällen.
Ich hoffe dass diese ihren Frieden gefunden haben.