Erinnern vor der eigenen Haustür: Stolpersteine in Halle erzählen bewegende Lebensgeschichten – Vortrag am Dienstag in der Stadtteilbibliothek Nord
In Halle (Saale) erinnern derzeit 303 Stolpersteine an Menschen, die in der Zeit des Nationalsozialismus verfolgt, deportiert oder ermordet wurden. Einige dieser kleinen Messingtafeln liegen auch im Giebichenstein-Viertel, unweit der Stadtteilbibliothek Nord.
Am Dienstagnachmittag, dem 4. November 2025, ab 16 Uhr lädt der Zeit-Geschichte(n) e.V. zu einer besonderen Veranstaltung in die Bibliothek ein. Der Verein, der das Stolperstein-Projekt in Halle seit 2003 betreut, stellt ausgewählte Biografien und Geschichten aus der unmittelbaren Umgebung vor. Besucherinnen und Besucher erhalten Einblick in die umfangreichen Recherchen, historischen Dokumente und Begegnungen mit Zeitzeugen sowie Nachfahren der Opfer.
Die vorgestellten Lebensgeschichten machen deutlich, dass sich hinter jedem Stolperstein ein individuelles Schicksal verbirgt: So wird etwa an Eve Kugler erinnert, die 1931 in Halle geboren wurde, die Shoah überlebte und später in London lebte. Auch Otto Czech, geboren 1922 in Halle, steht im Mittelpunkt des Abends. Sein Leben endete 1941 in der sogenannten „Euthanasie“-Anstalt Bernburg – ein Schicksal, das exemplarisch für viele Opfer der NS-Zeit steht.
Mit der Veranstaltung möchte der Zeit-Geschichte(n) e.V. dazu anregen, innezuhalten, sich zu erinnern und den Spuren der Vergangenheit im eigenen Stadtteil nachzugehen. Die Teilnahme ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.










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