Forum Kultur und Politik lädt am Dienstag ins Capitol zu Abend über DDR-Filmregisseur Siegfried Kühn ein

Mit dem 81. Forum Kultur und Politik lädt die Veranstaltungsreihe der Friedrich-Ebert-Stiftung erneut zu einem besonderen Abend ein: Unter dem Titel „Die Chance eines zweiten Lebens“ steht am 9. Dezember 2025 ab 18 Uhr im Capitol Halle, Lauchstädter Straße der renommierte Filmregisseur Siegfried Kühn im Mittelpunkt. Sein Werk, sein Lebensweg und seine anhaltende kreative Kraft bieten reichlich Stoff für inspirierende Gespräche.
Siegfried Kühn, 1935 im damaligen Breslau geboren, zählt zu den prägenden Regisseuren der DEFA. Seine frühen Jahre waren bestimmt von Krieg, Flucht und Neubeginn: Die Kindheit verbrachte er bei der Großmutter in Ölschen in Schlesien, ehe er mit seinen Eltern nach West-Berlin fliehen musste. 1950 führte ihn sein Weg in die DDR, wo er zunächst im Bergbau arbeitete und 1955 sein Studium an der Ingenieurschule Eisleben abschloss.
Doch Kühn zog es bald zum Film. Ab 1958 studierte er Regie – zunächst in Potsdam-Babelsberg, später am renommierten Moskauer Institut für Kinematografie unter Sergej Gerassimow. Nach seiner Rückkehr arbeitete er am Deutschen Theater und schuf zwischen 1967 und 1992 insgesamt zwölf bedeutende Spielfilme für die DEFA. Zu seinen bekanntesten Werken zählen „Zeit der Störche“, „Das zweite Leben des Friedrich Wilhelm Georg Platow“, „Don Juan – Karl-Liebknecht-Str. 78“, „Der Traum vom Elch“, „Kindheit“, „Die Schauspielerin“ und „Heute sterben immer nur die anderen“. Häufig wirkte er nicht nur als Regisseur, sondern auch als Autor oder Mitautor der Drehbücher.
Seit seinem Abschied vom Film widmet sich Kühn intensiv dem Schreiben. Mit „Die Erdorgel oder Wunderbare abgründige Welt“ veröffentlichte er 2018 ein Werk, das kunstvoll zwischen Fiktion und Realität changiert. 2020 folgte die Erzählung „Du küsst wie Rachmaninow“.
Das Forum verspricht einen Abend voller Einblicke in ein außergewöhnliches Künstlerleben, das sich immer wieder neu erfunden hat – und genau darin seine „zweite Chance“ offenbar findet.
Anmeldung über info.magdeburg@fes.de oder über die Webseite: https://www.fes.de/veranstaltungen/veranstaltungsdetail/286651











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