AfD fordert Rauswurf des Reil 78
Die Stadt Halle soll den Nutzungsvertrag für das Reil 78 mit dem KubultubuRebell e.V. kündigen. Das fordert die AfD-Stadtratsfraktion in einem Antrag. Stattdessen soll die Stadt das Grundstück für die Haushaltskonsolidierung heranziehen, also verkaufen. Die AfD verfügt über 8 der 56 Sitze im Stadtrat. Eine Zustimmung zu dem Antrag erscheint somit unwahrscheinlich.
Der Verein zahlt aktuell eine monatliche Nutzungsgebühr von rund 500 Euro. Dadurch werde deutlich, dass die Stadt „ein großes Grundstück plus ehemaliger Villa quasi zum Nulltarif verschenkt.“ Es gebe in Halle eine große Nachfrage nach Wohnimmobilien, „wodurch eine Veräußerung des Grundstücks an private oder kommunale Wohnungsunternehmen einen höheren Ertrag erwarten ließe als die Verpachtung in unsaniertem Zustand.“ Durch eine zeitgemäße Sanierung in bester städtischer Lage könne „attraktiver Wohnraum für Hallenser sowie neu Zuziehende geschaffen und das Wohngebiet weiter aufgewertet werden“, heißt es in dem Antrag der AfD.
Zudem könne ein klimapolitischer Nebeneffekt durch einen Wärmeschutz nach modernstem Standard erreicht werden. „Hierdurch kann die Stadt Halle ihre CO2 Bilanz weiter verbessern, da besonders unsanierte Gebäude hohe Heizkosten verursachen. In jedem Fall ergäbe sich ein Mehrwert für die Allgemeinheit und nicht wie bisher ein Mehrwert für eine kleine, radikale Klientelgruppe.“
Das Reil 78 gibt es seit Sommer 2001. Damals hatten Jugendliche zunächst eine seit langem leerstehende Villa am Zoo besetzt, später von der Stadt einen Nutzungsvertrag erhalten. Für die AfD das „Endergebnis einer illegalen Besetzung. Die nachträgliche Legalisierung durch einen Nutzungsvertrag mit der Stadt Halle, ist Belohnung von Rechtsbrüchen und Anreiz neue zu begehen.“ Weiter erklärt die AfD: „Kriminelle Aneignungen von Grundstücken und Immobilien sind keine Schaffung von tatsächlichen „Freiräumen“, sondern Schaffung von rechtsfreien Räumen, zugunsten eines linksradikalen Milieus.“
In diesem Zusammenhang thematisiert die AfD auch den Rauswurf der Chaise-Lounge. „In der Chaise konnten Freunde von Techno ungezwungen zu ihrer Musik feiern, ohne politische Bekenntnisse ablegen oder Grundsatzdebatten führen zu müssen. Sie war inklusiv, unpolitisch und hätte tatsächlich dem Status eines kulturellen Angebots entsprechen können“, argumentiert die AfD zu dem Angebot. Mit dem Rauswurf trete der extremistische Charakter des „Reil78“ deutlich zutage. „Es ist Zeit zu handeln! Begangene Rechtsbrüche und linksextreme Strukturen dürfen nicht länger unter dem Vorwand der Schaffung von „kulturellen Freiräumen“ gefördert werden!“
Obwohl ich die Flachzangen der AfD ansonsten nicht mag, haben sie hier mal Recht.
Außer vielleicht mit dem attraktiven Wohnraum in bester Lage!
Das mit der Wärmedämmung und so ist natürlich auch totaler Quatsch (Denkmalschutz).
Wer ein Einfamilienhaus saniert hat und selbst Hand angelegt hat, kann sicher nicht verstehen das diese Nichtsnutze zum Nulltarif dort hausen. Und schon gar nicht am Zoo.
Du darfst da sicher auch einziehen.
Mit totalem Quatsch Recht haben schafft auch nicht jeder. Hauptsache Hygiene.
Denkmalschutz?
…
Tatsächlich! Und da ist so eine Fassadenverunstaltung erlaubt. So etwas wird toleriert, wo man sonst beim Privaten so pingelig ist?
„Und da ist so eine Fassadenverunstaltung erlaubt. So etwas wird toleriert, wo man sonst beim Privaten so pingelig ist?“
Nein, natürlich nicht. Aber Dämmen kann man nicht nur billig von außen. Oder glauben Sie ersnsthaft, daß all die sanierten Gründerzeitdenkmäler im Paulusviertel / Mühlwegviertel komplett ungedämmt wären?!
Wände beschmieren hat was mit Dämmung zu tun?
„… zudem könne ein klimapolitischer Nebeneffekt… .“ Na, na, wer wird denn da von der „Linie“ abweichen? Klimawandel gibt es doch lt. übereinstimmender Ansicht der Granden dieser Interessengemeinschaft nicht.
die ranzige Wagenburg im Hof mit ihren ungefilterten Holzheizungen könnte dann auch gleich mit verschwinden …
Klimawandel gibt’s in der AfDer-Welt nicht? Doch, doch, gibt es! Wenn es gerade nützlich scheint! Das Verfahren nennt sich Opportunismus. Ist eine Vorstufe von Poulismus! Die Halle-AfDen kennen sich mit beidem gut aus und wenden’s geschmeidig an!
Das Gelände ist zwischen Paracelsusstraße, Throthaer Str. und der S-Bahn Linie eingequetscht, mit großer Kreuzung direkt vor der Haustür, alles ohne Schallschutzwände – beste Lage also, wenn man es so richtig laut mag.
Auf einem Teil des Geländes soll irgendwann mal die Zoo Trasse gebaut werden(wenn sie denn kommt) und die Gebäude wird auf Grund des Sanierungbedarfes keinen Wert mehr haben. Der Gewinn der Stadt bei einem Verkauf der Liegenschaft auf dem Immobilienmarkt ist wohl nicht wirklich relevant bei der anstehenden Haushaltskonsolidierung, wenn sie überhaupt noch etwas dafür bekommt.
Die positiven Effekte einer energetische Sanierung bei einer Denkmalgeschützten Gründerzeitvilla sind auch sehr gering.
Und zum letzten Witz der AfD: Die Chaise Lounge hat sich auch in ihren letzten Staetements immer als linkes Projekt bezeichnet, witzig wie die AfD das weg ideologisiert und ein unpolitische Kulturangebot herbei fantasiert.
Sorry aber schlecht gemachter rechter Populismus, gemischt mit viel Fantasie und wenig Fachkompetenz. Danke für nichts ,- weg treten!
„Auf einem Teil des Geländes soll irgendwann mal die Zoo Trasse gebaut werden“
Sie sind beim falschen Grundstück. Die Reil 78 liegt gegenüber dem Zoo auf der anderen Straßenseite. Nur 5(!) Spuren entfernt. DA wird der Zoo sicher nie bauen.
„Der Gewinn der Stadt bei einem Verkauf der Liegenschaft auf dem Immobilienmarkt ist wohl nicht wirklich relevant bei der anstehenden Haushaltskonsolidierung, wenn sie überhaupt noch etwas dafür bekommt.“
na, is klar. Ich nehm das Grundstück gern geschenkt. Eine Liegenschaft ist nicht nur ein kaputtes Haus. Der Großteil des Wertes ist das Grundstück. Und das ist auch dann noch da, wenn das Haus darauf kaputt ist.
Weiterhin GEWINNT das Grundstück noch an Wert, falls das Haus darauf so kaputt ist, daß man es trotz Denkmalstatus abreißen darf. Wer sich jemals jahrelang mit dem Denkmalamt rumgeärgert hat, weis das.
„Die positiven Effekte einer energetische Sanierung bei einer Denkmalgeschützten Gründerzeitvilla sind auch sehr gering.“
Steile Aussage. Warum? Weil man keine billige brennbare Hülle drumrumbasteln kann? Es gibt genügend Wege auch ein Denkmal zu einem klasse energetischen Objekt zu machen. Stichwort Innendämmung, nur mal als ein Beispiel.
In Summe würden sich sicher potentielle Immobilienvermarkter und schlussendlich der Wohnungsmarkt nach dem Objekt alle Finger lecken. Ob es ideologisch gutzuheißen ist, steht auf einem anderen Blatt.
ich denke er meint mit „Zoo-Trasse“ die Nordtabgente https://www.nordtangente.info/nordtangente-halle.html
wo ein Wille ist, ist auch ein Weg. das „dekmalgeschützte Peißnitzplaneterium“ ist auch abgerissen worden, mit Zustimmung der Denkmalschutzbehörde. man muß nur das richtige Argument finden, auch wenn es sich als falsch heraustellt.
Wir wohnen direkt am Zoo. Uns stören die Leute der Reil78 nicht.
@Mevis: ich weiß nicht, ob das attraktiver Wohnraum ist. Das Haus liegt direkt an den Bahngleisen und einer zweispurigen Straße.
Offensichtlich haben die in der 78 einen Freibrief
Wenn auch heuchlerisch, absolut richtig!
Im Übrigen haben nicht einfach Jugendliche dieses Gebäude besetzt, sondern tatsächlich Linksextremisten. Das ist ein kleiner, feiner Unterschied. Auch wenn gern überall versucht wird, das Thema zu verharmlosen.
fragt sich dann nur, wer das „großes Grundstück plus ehemaliger Villa in bester städtischer Lage“ kaufen soll, eigezwängt zuwischen autobahnähnlicher Straße, Straßenbahn vor der Tür und Eisenbahn im Rücken. Attraktiv ist doch da nur der Zoo gegenüber. man könnte die Bäume abholzen, den Garten pflastern und einen gebührenpflichtigen parkplatz draus machen, aber dort für viel Geld wohnen ?
Also laßt den jungen leuten das Grundstück, oder fühlt sich einer durch Diese gestört ?
Bestimmt die meisten, die auf diesen verwahrlosten Schandfleck stadtauswärts über Paracelsusstraße zufahren.
„in bester städtischer Lage“
Nee is klar, zwischen starkbefahrener Bundesstraße und Bahnlinie eingekeilt ist diese Lage an Attraktivität kaum zu toppen.
Hauptsächlich deshalb hat wohl die Stadt einst das Interesse an dieser Villa verloren (während sie nebenbei gleich diese ungeliebte Klientel Autonomer elegant aus dem Stadtzentrum verbannen konnte), denn das Wichtigste an jedem Haus war und ist bekanntlich die Lage, die Lage, die Lage. Kann so ein AfD-Heuchler aber nicht wissen, der ist ja genug mit seiner ideologischen Verblendung beschäftigt.
Ob man da jetzt Wohnungen reinmacht oder einen Parkplatz oder das Gelände anderweitig nutzt, das hat der Antrag offengelassen. Wohnungen wären nur eine Möglichkeit.
Entscheidend ist doch, dass das linksradikale Besetzermilieu sich nicht ausbreitet, sonst bekommen wir Zustände wie in Connewitz!
Ist klar, vielleicht sucht die IB eine neue Wirkungsstätte. Da könnten die doch alle zusammen ziehen. Hat man nicht so einen weiten Anmarsch für Aktionen und die Straße bliebe unbehelligt. 🙂
Die Lage ist für Gehörlose ziemlich ideal.
Sehr richtig. 2001 besetzt und nun, kaum 19 Jahre später, wird richtig mobilisiert und die Ausbreitung Richtung Stadtmitte ist in aller Munde. Die ersten Grundstücke neben dem Ratshof sind bestimmt schon gekauft.
Schlimm genug, dass es 19 Jahre schon her ist! Die CDU hat auf ganzer Linie versagt gegen diese Zustände anzukämpfen!
Die Reil 78 ist für die paar AFD-Hanseln in Halle sicher eine Nummer zu groß. Da wird nix draus (Mehrheiten im Stadtrat, Unterstützer*innen-Mobilisierung). Der Antrag ist lächerlich.
Vielleicht dann doch lieber aus Halle weg ziehen? Und das IB-Haus auch den Investoren überlassen?
ALERTA
Die IB ist schon lange nicht mehr in dem Haus. Und im Gegensatz zu den linksextremen Besetzern, hat sie sich an Recht und Gesetz gehalten.
Dass in Halle kriminelle Besetzungen gefördert und toleriert werden darf nicht mehr so weitergehen!
Die rechte Szene hat es nicht nötig, ein Haus zu besetzen. Die IBler hätten sich ein eigenes Haus auch nicht leisten können. Das wird alles gesponsert, und das ist erschreckend.
„Und im Gegensatz zu den linksextremen Besetzern, hat sie sich an Recht und Gesetz gehalten.“
Strafverfahren sind lediglich für die IB in Halle bekannt, nicht für die Reil 78.
Ich würde mir wünschen, wenn das Grundstück in seinen ursprünglichen Abmessungen wiederhergestellt – d. h. wenn diese vierspurige Umgehungsstraße, die direkt durch das Grundstück verläuft – wieder entfernt würde. Das wäre auch ein Beitrag zur Verkehrswende und dazu, die Stadt für den Durchgangsverkehr unattraktiv zu machen.
Wäre ich auch dafür, aber die Bahnlinie direkt hinterm Gartenzaun bleibt. Schallschutzwände muss die Bahn ja leider nur bei Neubauprojekten hinstellen.
Nachdem die Rockstation vor einigen Jahren schließen musste, bleiben nur noch das GIG, das VL, der Rockpool, das Hühnermanhatten und eben die Reil78, für alternative Musikangebote der härteren Gangart. Um in der Reil78 Gast zu sein, muss man weder die dortigen Leute mögen, noch deren Ansichten teilen. Es ist völlig ausreichend Musik zu mögen und das gänzlich unpolitisch.
Urheber und Unterstützer des Antrags sollten bedenken, dass es neben Händel, Oper und Theater noch weitere Formen von Kultur gibt.
Niemand hat was gegen Musikangebote. Aber im Reil78 gehen vom Verfassungsschutz beobachtete, lunksextremistische Gruppen wie das Offene Antifaplenum (OAP) ein und aus und das geht zu weit!
Wenn es wenigstens von außen wie Kultur aussähe.
… Irgendwo hatte doch diesen Lost-Places-Stil schon mal gesehen…
Also von Leuten, die nicht zupacken können und an der Brust der Gesellschaft säugen.
Das war die DDR. Dass du dich daran noch (oder nur?) erinnern kannst…
Nein, das war in der Hafenstraße. Wie sich die Bilder dieser „Kulturstätten“ doch gleichen. Man könnte meinen, 1000 Jahre Entwicklung der Hochkultur sind ohne Spuren geblieben.
Du warst zu DDR-Zeiten nie in der Hafenstraße. Vielleicht hast du ein kleines Schwarz-Weiß-Bild aud der Zeit vor 1991 gegoogelt, das aber vermutlich wieder deine Behauptung widerlegt, statt zu untermauern. Nur zu.
Ich kenn das Teil durch sehen, was die da drinn machen ist mir rille solange es nimmanden schaden zufügt, die Bude ist so gut wie Schrott kauft man die privat kommt gleich die stadt und sagt Grundaanierung im Rahmen des Denkmalschutz, da sind Kosten höher als der Gewinn an der befahrenen Ecke. Nach den letzten Besuch in Halle weiß ich das die alt Stadt wohl ehr Hilfe braucht als die Kiste kaum geht man 50 Meter vom Rand des Marktes Richtung Handelshaus steht man in der DDR Optik von halke und das nach 30zig Jahren. Glaube hat andere Probleme als das.
war schon mal jemand dort und hat ne Quittung für irgendein Getränk bekommen? alles mwst – frei.. lol.. ich nehme mal an: „alles cash in de Täsch.. „
Einfach raus schmeißen wäre nicht dem steuerzahler gerecht, erst soll das Grobzeug mal das Gelände und die Villa vom Müll bereinigen, zumindest die Kosten übernehmen. Wenn die die Kosten nicht aufbringen können solange in ein arbeitsl bist die Kosten getilgt sind.