Drogenhotspot Riebeckplatz: Stadt und Polizei greifen nun härter durch, Kamera am Maritim, Ermittlungsgruppe Jugendkriminalität hilft, bereits zehn Betretungsverbote

Die Rauschgiftproblematik am Riebeckplatz in Halle (Saale) wird immer akuter – heute fand ein größerer Einsatz von Polizei und Ordnungsamt statt. Dutzende Dealer stehen jeden Tag im Bereich des ehemaligen Maritim-Hotels und verkaufen ihren Stoff. Im Tunnel zur Straßenbahn-Haltestelle werden ganz offen Passanten nach einer Kaufabsicht gefragt. Eltern der Kita “Kinderinsel” fühlen sich belästigt, ebenso wie die Anwohner. Es gab auch schon mehrfach Gewaltdelikte.

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Bürgermeister Egbert Geier hatte diesbezüglich bereits ein schärferes Vorgehen der Polizei gefordert. Seit zweieinhalb Wochen hat die Polizei dann tatsächlich ihre Präsenz ausgebaut. Es gibt zudem gemeinsame Streifen im Areal von Polizei und Ordnungsamt.

Laut Polizeisprecher Michael Ripke gebe es neben den nun sichtbaren Maßnahmen auch verdeckte Ermittlungen. „Wir müssen an die Hintermänner ran.“ Demnächst werde auch ein Mast für eine Videoüberwachung installiert. Auch für die Bürger war die heutige Aktion der Polizei sichtbar: Zahlreiche Polizeiautos sowie Einsatzkräfte, zudem ein Polizeihund, waren am Donnerstag hinter dem Maritim unterwegs. Bereits in den vergangenen Tagen war eine verstärkte Präsenz zu bemerken. Dagegen war das sogenannte “Dealer-Klientel” nicht mehr zu sehen. 

Wie Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit sagte, habe die Stadt schon Betretungsverbote für rund zehn Personen erteilt. Diese dürfen für ein Jahr den Bereich des Riebeckplatzes nicht betreten. Die Entscheidung wird nach Analyse der Polizeiakten erlassen. Ein Beetretungsverbot ist die schärfere Form eines Platzverweises. Laut Teschner drohen bei Verstößen Ordnungsmaßnahmen und Strafgelder. Auch diese seien bereits im Einzelfall erlassen worden. In der Vergangenheit habe man bereits Büsche verschnitten und die Glascontainer entfernt, wodurch Verstecke der Dealer weggefallen sind. 

Andreas Dockhorn, stellvertretender Leiter des halleschen Polizeireviers, konnte heute im Ordnungsausschuss über entsprechende Maßnahmen berichten. Er gehe davon aus, dass man die Situation wieder auf ein erträgliches Maß bringen kann. Alexander Raue (AfD) hatte Sorgen, dass möglicherweise nur eine Verdrängung stattfindet. Er forderte zudem mehr Erfolg beim Kampf gegen Hersteller und Schmuggler. “Wir brauchen hartnäckige Ermittler. Mir ist es zu wenig Erfolg.” Die Ermittlungsgruppe am Riebeckplatz wird auch aus Ermittlern gespeist, die sich bisher um das Thema Jugendkriminalität gekümmert haben, wo die Fallzahlen deutlich zurückgegangen sind. Nun sollen sie ihre Erfahrungen am Riebeckplatz einbringen. Vorteil sei auch, dass diese Beamten schon bei der anderen Ermittlungsgruppe zusammengearbeitet haben und einander kennen.

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51 Antworten

  1. Zapp sagt:

    Naja… wer in den Herkunftsländern dieser Leute als Drogendealer erwischt wird, kriegt ein bisschen was anderes, als ein „Betreuungsverbot“.

  2. Geht gar nicht sagt:

    Wird auch mal Zeit das an diesem Schandfleck aufgeräumt wird.
    Bitte weiter so.

  3. Metsämies sagt:

    Vielleicht davor die Kriminalitätsstatistik der USA anschauen.
    Dann wirst du merken, dass Kriminalitätsprävention nicht sonderlich stark von der Straferwartung, sondern von ganz anderen Faktoren beeinflusst wird.

  4. lederjacke sagt:

    Ich glaube, in den USA ist das Drogenproblem um einiges größer.

    • Robert sagt:

      Die USA ist ja auch größer wie Deutschland.
      Es gab mal ein kleines Land wo es keine Drogenszene gab. Ich glaube das kleine Land hieß DDR.

      • Ach Robert.... sagt:

        Nur weil in der „Freiheit“ nicht von Abhängigen geschrieben wurde, gab es die trotzdem. Frag mal an deinem Kiosk.

        • Alfred sagt:

          Du kleiner Feigling ohne Namen.
          Du hast sicher noch nicht mal gelebt in der DDR oder hast keine Ahnung.
          Warum soll Robert zum Kiosk gehen, wenn du der Dumme bist.

          • Browgas sagt:

            Argumente ad hominem bemühen, keinerlei Argument zum Diskurs beitragen aber andere als dumm bezeichnen, niedliche Attitüde, selbst gestrickt oder vom Vater geerbt?
            Alkohol ist übrigens auch ne Droge, so zum Thema Kiosk. Gemixt mit Codein oder ändern Opiaten war das ein beliebtes Rauschmittel in der DDR.

          • bin_gespannt sagt:

            Ach Alfred, Faustan heißt das Zaubermittel oder in dem Fall die Droge der DDR.

  5. Erna sagt:

    Na dann, viiiiel Erfolg

  6. Emmi sagt:

    Was nützen Betretungsverbote, wenn die nicht kontrolliert werden können. Die Lage dort ist doch schon seit Jahren bekannt. Was würde denn in den über 3 Jahren von der Regentschaft von Herrn Geier für die Sicherheit getan. Das ist doch sein Programm für die Bürgermeisterwahl

    • hm. sagt:

      Seit Jahren alles ganz schlimm – trotzdem keinerlei Auswirkungen auf dein Leben…

    • Jesus sagt:

      @Emmi, genau deswegen zeigt man auf einmal Präsenz. Was die Regierung versaut hat, werden Städte und Kommunen jetzt nicht mehr schaffen. Wie war das mit „Abschiebeverbesserungsgesetz „ ? Wer hats erfunden? Bilder wie Amsterdam,Paris,Berlin werden wir noch öfter sehen. LEIDER!

    • Hans-Karl sagt:

      Der Handel mit Drogen ist auch verboten und die Leute scheren sich nicht drum. Da werden sie sich gerade an ein Betretungsverbot halten. Lächerlich. Ist wie beim Messerverbot; das Verletzen oder Töten von Menschen ist schon verboten, da braucht man nicht noch ein Messerverbot. Das Messer ist nicht der Täter! Die bestehenden Verbote müssen durchgesetzt und Übertretungen ordentlich bestraft werden.

  7. Detlef sagt:

    Schnell Drogenverbotszone einrichten

  8. PaulusHallenser sagt:

    Die Dealer bedienen nur einen Markt, der bereits vorhanden ist. Vielleicht sollte man darüber nachdenken, ob nicht die Schaffung geeigneter „Handelsplätze“ das Problem entschärft. Menschen sollten stets über ihr eigenes Leben entscheiden.

    • Ach Pauli sagt:

      Es ist schon bitter, dass deine „der Markt reguliert alles“ Partei nun den Bach runter geht. Aber deswegen einen Drogenmarkt legalisieren, weil die Menschen über ihr eigenes Leben entscheiden wollen? Der nächste entscheidet, dass er gerne Amok-Läufer werden möchte. Darf er dann auch die Waffen dazu auf dem freien Markt kaufen?

      • Alt-Dölauer sagt:

        Wieso, bei Alkohol, der schlimmsten Droge von allen, wird es doch auch gemacht. Und der Staat verdient durch Dteuern mit.

        • @Alt-Dölauer sagt:

          Weil Alkohol leider nicht als Droge deklariert wird!

          • Browgas sagt:

            Wenn man die eigene Unzulänglichkeit zur Schau stellen will macht man das meist via Kommentaren im Internet, so auch hier

            Alkohol ist nicht nur eine Droge sondern auch ein Zellgift, Nikotin ist übrigens ein Nervengift wohingegen der Wirkstoff von Teufelsgras Cannabis, das THC, ein Cannabinoid ist welches sogar nur durch das Vorhandensein des Endocanabinoidsystem andocken und wirken kann. Heißt mit den gesellschaftlich akzeptieren Drogen vergiftest du dich aktiv während Tetrahydrocannabinol dies nicht macht.

    • Einwohner sagt:

      @PaulusHallenser: Richtiger Ansatz, das Paulus-Viertel wäre ein guter Handelsplatz.

    • Hajo sagt:

      Dann wohl aber keine „Plätze“ in der Nähe von Kindern, Passanten und Anwohnern, welche durch einen solchen „Markt“ bedroht und in mitleidenschaft gezogen werden.

    • 10010110 sagt:

      Menschen sollten stets über ihr eigenes Leben entscheiden.

      Wenn Menschen ihr Leben aber nicht mehr im Griff haben und das mit Drogenkonsum korreliert, dann sollte man sie doch nicht auch noch dazu ermuntern, oder wie?

    • @PaulusHallenser sagt:

      „die Schaffung geeigneter „Handelsplätze““
      Die gibt es schon und nennen sich Apotheken.
      Die sind aber nur für legale Drogen!

  9. Peter sagt:

    Man sollte die Dealer zwingen, Informant zu werden, oder sie werden abgeschoben. Die Hoffnung bleibt, daß sich das Problem von selbst erledigt.

    • Fred sagt:

      Geh in den Untergrund und löse das Problem… irgendwann wirst du dann mal selbst zu Selbigem.

    • Alt-Dölauer sagt:

      Es würde sich auch erledigen, wenn jeder Dealer*in die bei Ihr gefundenen Drogen sofort komplett konsumieren müßte.

      • grüner sagt:

        Unsinn! Wieviel z.B. THC muss man nehmen, bis es tödlich wirkt? Da bist du vorher eingeschlafen! Aber da merkt man, Leute wie du haben einfach keinen Plan und quatschen nur dummes Zeug.

      • Browgas sagt:

        Sehr gut, die unkomplizierte Todesstrafe ohne die Justiz zu bemühen, zeigt wessen Geistes Kind du bist. Auf jeden Fall fernab der FDGO. Das Leute wie du überhaupt frei Rum laufen dürfen finde ich erschreckend.

  10. Ladybird sagt:

    Sehr gut, das sollte viel öfter und regelmäßig dort stattfinden!

  11. Peter sagt:

    „[…] habe die Stadt schon Betretungsverbote für rund zehn Personen erteilt.“

    Ob sich jemand, dem es egal ist, dass es ein Gesetz gegen den Verkauf von Drogen gibt, an ein Betretungsverbot hält …

  12. einfach nur dumm sagt:

    so ein schwachsinn, süchtige bleiben süchtige wenn sie es an diesem ort nicht bekommen dann woanders man sollte mal drüber nachdenken ein konsumraum aufzubauen oder ein geeigneter platz und nicht billige betretungsverbote das hilft diesen menschen nicht die brauchen einfach ein platz wo sie das machen könn, wenns sowas geben würde würden sich auch nicht die anwohner oder kita leute aufregen

  13. Kevin S. sagt:

    Abschieben klingt immer wieder nett. Nur muss dafür geklärt sein, woher die Leute kommen und ob die entsprechenden Länder diese Leute auch zurücknehmen wollen.

    Was abgeschoben werden wird, ist der Drogenplatz. Der schiebt sich einfach woanders hin. Damit beginnt der Zirkus von neuem.

    • Alt-Dölauer sagt:

      Na ja, es gibt Aufnahmewillige Länder wie Ruanda, man müßte nur wollen und brauchte die Zweidrittelmehrheit um die Gesetze anzupassen.

      • Alt-Öl sagt:

        Beim.“Ruanda-Modell“ geht es um die Durchführung von Asylverfahren. Das Land hat sich keineswegs zur Aufnahme von abgeschobenen Straftätern bereiterklärt.

  14. Hajo sagt:

    Bei einmal darf es nicht bleiben, es bedarf einer Regelmäßigkeit solcher Einsätze um die Kontrolle wieder zu erlangen, man hätte niemals zulassen dürfen, dass dort ein solcher Hotspot entsteht.

  15. Hallenserin1968 sagt:

    Schon mal daran gedacht, dass nicht Stadt oder Polizei über Strafen bei Nichteinhaltung von Verordnungen bzw. Gesetzen entscheiden …. das erledigt noch immer die Justiz.
    Ich könnte mir vorstellen, dass die Polizisten auch nicht gerade erfreut sind, immer wieder dieselbe Klientel auf der Straße bei Straftaten anzutreffen.
    Da können alle noch so sehr über Stadt / Polizei herziehen.

    In Frankfurt, z. B., gibt es die hier teilweise vorgeschlagenen festen Orte; fragt mal Anwohner und Passanten, was die davon halten oder ob die das Problem gelöst haben.

  16. : sagt:

    In den USA sind die Unternehmen die größten Drogenkartelle —-> https://de.wikipedia.org/wiki/Opioidkrise_in_den_Vereinigten_Staaten

  17. Uwe sagt:

    Das hätte ich schon vor Jahrzehnten erfolgen müssen warum denn jetzt erst? Weil wir einfach keine Leute für so etwas haben und weil nicht sein kann was sein darf

    • Was? sagt:

      „..und weil nicht sein kann was sein darf“

    • Lukas sagt:

      Bin mir sehr sicher, dass die Grünen nicht so konfuse Sätze bilden.

    • Browgas sagt:

      Vor Jahrzehnten? Vor nem Jahrzehnt war dort noch ein Hotel und der Hotspot für Drogenkriminalität lag aufm Rieckplatz/Boulevard/Magdeburger Straße.
      Dann kamen große Maßnahmen Ala Überwachung, Kontrollen und Platzverweise an eben genannten Plätzen und die Kriminalität hat sich eine Straße weiter verzogen über welche jetzt gejammert wird, so richtig effektiv könnte man meinen.

      Haste auch Maßnahmen die helfen oder willste mit der Kirche uns Dorf ziehen?

  18. Hallenser18262 sagt:

    Diesen Platz gibt es schon seit 2 Jahren und jetzt kommen erst Maßnahmen die auch gar nichts bringen, da diese Leute sich dann woanders aufhalten oder trotz Betretungsverbot sich einfach eine Straße weiter aufhalten. Kinder 15-17 Jährige konsumieren da, verlieren ihr/ Zuhause, ihre Schule dadurch oder werden in den Konsum reingebracht und denen wird nicht mehr geholfen. Um 8 Uhr früh vor 4 Monaten gingen Kinder zur Kita/Schule und eine dunkelhäutige Person Männlich ,ran einem anderen dunkelhäutigen mit einer Axt hinterher und durch glücklichem Ausweichem konnte der Kontrahent der Axt entkommen. Kinder/Jugendliche sahen das, auch Erwachsene trotzdem kam keine Polizei.

  19. Angebot nachfrage sagt:

    Wie immer wird nur auf die Kacke gehauen, die überall herumfliegt. Das Problem wurde noch nie gelöst. Das hat man mit den Kameras direkt am Riebeckplatz auch schon versucht. Ohne Erfolg…

  20. 90er S-Bahnhof Südstadt sagt:

    Erinnert sich noch jemand an den Drogenhotspot S-Bahnhaltestelle Südstadt Mitte/Ende der Neunziger Jahre? Wenn ich mich richtig erinnere, war das Asylheim gleich um die Ecke. Irgendwann gab es dann vermehrt Polizeieinsätze und dann wurden an der S-Bahn-Haltestelle Überwachungskameras installiert. Hatte dieser Drogenhotspot sich damals dann woanders hin verschoben? Wenn ja, wohin? Lag es „nur“ an den verstärkten Einsätzen und den Überwachungskameras, oder hat es zeitlich auch mit der Schließung des dortigen Asylheims und der Verteilung deren Einwohner auf das ganze Stadtgebiet zu tun gehabt?

    Über diesen Drogenhotspot und das nahegelegene Asylheim aus vergangenen Tagen findet man via Google gar nichts. Dafür bräuchte man wahrscheinlich einen Zugang zu den Archiven der MZ oder Bild (Halle).