Ausschüsse stimmen für Wiederherstellung des Festplatzes am Gimritzer Damm – aber die Stadt wartet noch auf die Genehmigung vom Land für die Mehrkosten – Areal soll auch als Großparkplatz für die Freilichtbühne dienen
Bei der Flut 2013 wurde auch der Festplatz an der alten Eissporthalle am Gimritzer Damm in Mitleidenschaft gezogen. Die Eissporthalle ist inzwischen abgerissen, der Festplatz diente derweil als Baulager. Nun soll er wieder hergerichtet werden. Aktuell rechnet die Stadt mit Baukosten von 2,4 Millionen Euro. Enthalten ist dabei auch ein “Risiko-Zuschlag” für mögliche Baugrundverbesserungen. Bezahlt werden soll die Maßnahme aus dem Fluthilfefonds. Und genau hier ist der Knackpunkt, denn die jetzigen Kosten sind 700.000 Euro höher als mal geplant. Jetzt wartet die Stadt noch darauf, dass das Land diese Mehrkosten genehmigt.
Vom Planungsausschuss und dem Ausschuss für Klimaschutz, Umwelt und Ordnung gab es diese Woche schon einmal die mehrheitliche Zustimmung. Allerdings gab es noch einige Fragen der Räte.
Anja Krimmling-Schoeffler erkundigte sich beispielsweise bezüglich der Abwasserentsorgung. Es wird keine festen Anlagen geben. Schausteller müssen also Sanitär-Container anmieten. Hier sieht Krimmling-Schoeffler Probleme. Man habe eine Fürsorgepflicht für das Gebiet. Doch möglicherweise ist es für einige einfacher, das Gebrauchtwasser einfach hinter den Wagen zu kippen.
“Wir müssen dafür sorgen, dass die Fläche für Schausteller sehr attraktiv wird”, meinte Andreas Scholtyssek (CDU). “Warum muss es dieser Platz sein? Die Eissporthalle haben wir ja auch woanders wieder aufgebaut”, stellte Dörte Jacobi (Die PARTEI) den Standort in Frage. Möglicherweise könne ja woanders mehr Komfort für die Schaustelle geboten werden. Die Stadt hat gar keine anderen Flächen geprüft. Zudem will sie wegen der Lage zwischen Altstadt und Neustadt an dem Standort festhalten. “Mir erschließt sich die Notwendigkeit nicht”, meinte Annette Kreutzfeld (Grüne).
Die Stadt plant derzeit, dort zweimal im Jahr einen Jahrmarkt und ebenfalls zweimal einen Zirkus stattfinden zu lassen. In der übrigen Zeit soll das Gebiet auch als Großparkplatz für Veranstaltungen auf der Freilichtbühne genutzt werden. Das wird die Besucher freuen. Denn bislang war der offizielle Parkplatz am Weinberg Campus. Auf der Halle-Saale-Schleife parkende Autos erhielten Knöllchen.
Typisch wie lange das dauert, bei wiegand wäre das längst fertig
Weil Bernd nen Macher ist
nen vor allem
Hat man beim Damm gesehen.
Ohne Fördergelder geht nichts in dieser Stadt
Das liegt leider an der chronischen Überschuldung des städtischen Haushaltes, die letztlich die Mehrzahl der Stadträte zu verantworten hat.
Da wird sich die IG Hochwasserschutz bestimmt in die Hosen machen, weil kein Loch gegraben wurde.
Das ist die Stadt Halle (Saale) – kein Millimeter/Cent für den Hochwasserschutz, aber gerne gehässige Kommentare. Herzlichen Glückwunsch zu dieser herzerwärmenden Heimatstadt.
Ein Großparkplatz, hört hört. Ist das nicht Pfui? Sonst hört man doch immer, Parkplätze sind das größte Weltenübel. Die könnte man vielleicht als Park & Ride Parkplätze anpreisen….?
Hat denn die geplante Aufschüttung des Gebietes im Ausschuss keine Rolle gespielt? So klingt jedenfalls der Bericht.
Es wäre doch absurd, wenn mit Fluthilfegeldern das Gelände höher gelegt und dadurch der Raum für Hochwasser weniger wird.
Hochwasserräume an einer Stelle einzuschränken führt immer dazu, dass es woanders höher steigt und so kräftiger, also zerstörerischer wird.
Wenn schon Festplatz, dann viel klüger doch so, wie die IG Hochwasserschutz Altstadt es vorschlägt. Durch Tieferlegung des Geländerniveaus könnte zusätzlicher Rückhalteraum für Hochwasser geschaffen werden . Und die Fluthilfegeldern wurden nicht nur reparieren, sondern auch dem Schutz vor Hochwasser dienen.
Der Planfeststellungsbeschluss für die neue Hochwasserschutzanlage am Gimritzer Damm enthält wohl auch Vorgaben zu Abgrabungen in dem Bereich, um den Schutz der Altstadt zu gewährleisten. Aufjedenfall dürften Aufschüttungen zu Klagen führen, die das Projekt weiter verzögern könnten.
In einem Hochwassergebiet dürfte eigentlich nicht mehr versiegelt werden, es müsste eher Entsiegelt werden.
Das ist mal sinnlose Flächenversiegelung. Man braucht Überflutungsflächen und Raum für den Wohnungsbau, stattdessen soll hier etwas erhalten werden, dass vllt. 5 x im Jahr richtig genutzt wird.
Die einfachste Lösung ist mal wieder die Beste und gleichzeitig die Billigste!
Verwildern lassen und gut is. Da haben alle was von!
Mehrere Großparkplätze im selben Gebiet? Am Eisdom sollen demnächst auch schon 256 zusätzliche Stellflächen für Autos entstehen.
Ich finde die Wiederherstellung des Festplatzes am Gimritzer Damm gut und richtig, denn hier wird auch mal wieder etwas für die Bürger der Stadt gemacht, statt irgendwelcher inhaltslosen Vorzeigeprojekte.
Stimmt, damit Tiere weiterhin im Zirkus gequält und Autos geparkt werden können, muss unsere Stadt auf jeden Fall 2,3 Mio. Euro für einen befestigten Platz ausgeben. Ist auch keinem zuzumuten, mit der Straßenbahn zu kommen. Richtig sinnvolles Projekt!