Baden im Hufeisensee: Stadtrat will von der Verwaltung ein Konzept haben
Die Stadtverwaltung soll bis Juni einen Zeit- und Maßnahmenplan zur Nutzung des Hufeisensees in Halle (Saale) vorlegen. Das hat der Stadtrat am Mittwoch beschlossen, und Anträgen von CDU und SPD mit 37 Ja-Stimmen zugestimmt. Es gab 11 Nein und 3 Enthaltungen. Die Stadt soll die notwendigen Maßnahmen für eine zeitlich gestaffelte Teilfreigabe, zum Baden auf eigene Gefahr, im Bebauungsplan abbilden und eine detaillierte und konkrete Kostenplanung enthalten.
Das Thema Hufeisensee beschäftige zwar den Stadtrat schon seit Jahren, doch es gebe bislang keine zufriedenstellende Lösung, sagte Andreas Scholtyssek (CDU). Im Bebauungsplan seien drei Badestrände ausgewiesen. Die Probleme seien zwar ernst zu nehmen, “doch wir müssen vorankommen.” Das Problem der Gewässerverschmutzung sei zwar nicht wegzureden, doch es betreffe nur den nordwestlichen Teil. Man müsse endlich anfangen, den See einer sinnvollen Nutzung zuzuführen.
Es gebe bislang keine fundierte Datenlage zu Stoffen im Hufeisensee. Deshalb solle es monatlich über zwei Jahre eine lückenlose Beprobung geben, sagte Bürgermeister Egbert Geier. Dann habe man eine ausreichende Datenlage. Und auch die Böschung muss in Teilen saniert werden. Er verwies darauf, dass allein für den Osendorfer See 10 Millionen Euro nötig für die Sanierung sind, und der Hufeisensee ist größer. Er wisse momentan nicht, wie man dies finanziell untersetzen soll, auch gebe es keine Fördermittel.
Es habe eine Reihe von Gründen gegeben, die einem Baden entgegenstehen, meinte Sven Thomas (Hauptsache Halle). Doch die vorhandenen Daten seien ausreichend. Ein Gutachter hatte erklärt, es bestehe keine Gefahr für Badende. Und die Hindernisse im Wasser sind beseitigt worden. Thomas regte zudem an, sich mit den Kommunen im Geiseltal zusammenzusetzen. Denn auch dort mussten Hänge gesichert werden. “Wir brauchen ganz dringend eine Zukunftsperspektive für den Hufeisensee”, so Thomas. Eine Sicherheit wie ein Schwimmhallen werde es nie geben können.
Der Hufeisensee sei seit Jahrzehnten Badegewässer, sagte Christian Feigl (Grüne) mit Blick auf die eigentlich vorhandene Nutzung. Die Verwaltung handele zudem inkonsequent. Denn Tauchen und Rudern sind möglich. “Wenn man konsequent ist, müsste man jegliche Nutzung untersagen”, meinte Feigl zur Vorgehensweise der Stadt. Der Umgang mit den Grenzwerten durch die Stadt sei völlig absurd. Denn um gefährdet zu werden, müsste man täglich zwei Liter Wasser trinken.
“Der Hufeisensee ist kein Badegewässer”, sagte Bürgermeister Egbert Geier. Er hätte von den Stadträten gern die Antwort, wer denn die Haftung übernimmt, wenn jemand in seiner Gesundheit geschädigt wird – sei es durch Schadstoffe, oder durch eingebrochene Böschungen.
“Baden auf eigene Gefahr”, meinte Inés Brock dazu, die jahrelang dort auch (FKK)-Baden im See war. Sie hat früher dort in der Nähe gewohnt. Brock sprach von einer “Überbürokratisierung.” Man wolle dort baden und keine 2 Liter Wasser trinken. Man brauche keine teuren Böschungsarbeiten und den Menschen ihre Eigenverantwortung abnehmen.
“Der Hufeisensee wird ja schon immer, so lange ich mich erinnern kann, als Badegewässer genutzt wird”, sagte Alexander Heinrich (AfD).
“Was müssen wir immer und überall alles über regulieren”, sagte Regina Schöps (MitBürger). Die Situation sollte einfach so belassen werden wie sie ist. Wird baden erlaubt, habe man eine Fürsorgepflicht. Deshalb appelliert sie an die Eigenverantwortung.
So’n Golfplatz säuft mehr als zwei Liter…
Das Wasser ist verunreinigt. Fische darin nicht zum Verzehr geeignet.
Frau Brock beweist wieder einmal ihren Kenntnisreichtum. Mit „Baden auf eigene Gefahr“ kann sich niemand aus der Verantwortung stehlen. Wenn der See als Badegewässer freigegeben wird, steht die Stadt voll in der Verantwortung. Schilder „Baden auf eigene Gefahr“ haben rechtlich keine Relevanz. Mit „Baden verboten“, ohne Verstöße zu ahnden, wird defacto ein Baden auf eigene Gefahr toleriert. Und Herrn Thomas unterstelle ich mal Eigeninteresse
Eigenverantwortung ist ja o.k. und in sofern ist „Baden auf eigene Verantwortung“ auch o.k.
Was aber nicht angehen kann ist, dass dort Metallgegenstände im Wasser liegen, an denen man sich beim Sprung vom Ufer tötlich verletzt, wie vor 2 Jahren einer Frau geschehen.
Auch bei „Baden auf eigene Gefahr“ hat die Stadt eine Pflicht, einen Mindestaufwand zu betreiben, insbesondere die Böschungsbereiche abzusuchen.
Ist da schon was geschehen?
Und wer die Rutschungsgefahr beim Altbergbau leinredet, ist nicht bei Trost, um es äußerts zurückhaltend auszudrücken.
Baden im Hufeisensee verboten, in der Saale aber erlaubt…..Badestrände. Mich beschäftigt eher die Wasserentnahme vom Golfplatz. Welche Auswirkungen hat das auf die Uferbereiche??? Im Sinne des Klimawandels darf kein Wasser für Golfplätze verschwendet werden und das für Minderheiten. Was zahlt der Betreiber des Golfplatzes für das Wasser??? Es ist ein teures Gut aller Hallenser!!!!!
Weg mit den bescheuerten schildern