Bauern protestieren am Hallmarkt gegen Agrarpolitik der Bundesregierung
Am Freitag hat es in Halle gleich zwei Bauerndemos gegeben. Zunächst haben Ökobauern für eine nachhaltige Landwirtschaft protestiert. Später sind Landwirte aus dem ganzen Süden Sachsen-Anhalts in Sternfahrten nach Halle gekommen. Sie haben gegen die Agrarpolitik die Bundesregierung protestiert, unter anderem gegen eine verschärfte Düngemittelverordnung und die Wasserrahmenrichtlinie.
Die aktuelle Agrar- und Umweltpolitik geht nach Ansicht vieler Landwirte in eine falsche Richtung und überfordere die Landwirte. Das Einlenken der Bundeskanzlerin und die Ankündigung einer Zukunftskommission gibt den Landwirten Hoffnung, dass sie auch künftig in der Mitte der Gesellschaft stehen und ihre Arbeit Anerkennung findet.
Das Positionspapier der Bauern:
Land-Wirtschaft
Existenzsicherung der Landwirte über gerechte Teilhabe der Landwirte am System der sozialen Marktwirtschaft
Erzielung des Haupteinkommens durch gewinnbringende Erlöse und einer Mindestrente im Alter
Sicherung des ökonomischen Gleichgewichts auf Basis gerechter Marktbeziehungen zwischen Urproduktion, Verarbeitung und Handel unter Zuhilfenahme indexbasierter Marktkrisenmanagementmaßnahme
Änderung des Kartellrechtes, Einkaufsseite muss auch im Kartellrecht verankert werden
Erhalt der Einkommensausgleichzahlungen (Direktzahlungen) als Instrument zur Subventionierung der Lebensmittel
Wahrung der Verhältnismäßigkeit zwischen gesellschaftlichen Forderungen und praktisch Machbarem
Investitionsförderung für Einzel- und Gesamtprojekte mit besonderem Fokus auf übergesetzliche Standards
Vielfältige Kulturlandschaft
Flächendeckende landwirtschaftliche Nutzung, auch in natürlich benachteiligten Gebieten durch Ausgleich
Schaffung von lebenswerten Bedingungen im ländlichen Raum
Honorierung von Landschaftspflege, Naturschutzleistungen und Maßnahmen zum Insektenschutz, die sich nicht durch Markterlöse tragen
Gesicherte Nahrungsmittelversorgung aus heimischer Erzeugung / Verbraucherschutz
Schaffung einheitlicher Grundstandards für Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion im (EU-) Binnenmarkt auf Basis gesicherter wissenschaftlicher Erkenntnisse unter Berücksichtigung der strukturellen Vielfalt und Leistungsfähigkeit der Landwirtschaft
Schutz der heimischen Standards durch Abwehr von Importen, die Grundstandards in Qualität, Ökologie und im Sozialen nicht erfüllen und Durchsetzung der heimischen Standards im internationalen Handel
Finanzieller Anreiz für zusätzliche Standards
Konsequente Entbürokratisierung und Beschränkung der Dokumentations- und Meldepflichten auf das absolut notwendige Minimum zur Gewährleistung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes
Verwaltungsvollzug mit Augenmaß und Fokus auf eine tatsächliche Gefährdung des gesundheitlichen Verbraucherschutzes, des Tier- und Umweltschutzes Transparenz und
Aufklärung
Verpflichtung des Lebensmitteleinzelhandels zu Transparenz der Produktionsbedingungen und Kennzeichnung der Nahrungsmittel und der verwendeten Rohstoffe in verarbeiteten Produkten
Realitätsnahe Darstellung der Landwirtschaft im gesamten Bildungssystem
Ehrliche Information der Bürger über die Produktion von Rohstoffen für Lebensmittel, deren Herkunft und Verarbeitung
Wertschätzung für den Beruf und die Arbeit des Landwirts durch Imagekampagnen, Marketingunterstützung und durch ein Verbot der Bewerbung von Verkaufspreisen
Artgerechte und nachhaltige Nutztierhaltung
Verbesserung der Tierwohlstandards
Beteiligung der Landwirte an einer parteipolitisch unabhängigen und von Wissenschaftlern getragenen Kommission zur Zukunft aller Nutztierarten
Verlässliche Etablierung neuer gesetzlicher Standards erst nach Lösung der Konflikte bei Zielen zwischen Tierschutz, Ökonomie, Umwelt- und Verbraucherschutz im gesamten Binnenmarkt unter Wahrung eines angemessenen Bestandsschutzes
Umweltschonende Nutztierhaltung
Schließung von Nährstoffkreisläufen durch regionale Flächenbindung sichern und darstellen
Ausstiegsprämien für Tierhaltungen bei Bedarf
Förderung der heimischen Futtermittelerzeugung, insbesondere der Eiweißfuttermittel
Sichere Nutztierhaltung
Management von Großprädatoren
Nachhaltige Bodennutzung
Sichere Rohstoffe für die Nahrungsmittelproduktion aus heimischem Anbau
Bedarfsgerechte Düngung zur Ausschöpfung pflanzlicher Ertragspotentiale in Abhängigkeit der natürlichen Bedingungen von Temperatur und Wasserversorgung ohne pauschale Vorgaben, starre Fristen und Sperrzeiten
Breites Spektrum von Pflanzenschutz- und –stärkungsmitteln auf Basis wissenschaftsbasierter Zulassungsverfahren und Anwendungsbestimmungen einheitlich im gesamten (EU-) Binnenmarkt
Stärkung der Forschung zu Fruchtfolgen für die Optimierung des Nährstoffmanagements und zu modernen Züchtungsmethoden
Klimaschutz
Sicherung der CO2-Bindung über Humusaufbau durch Gewährleistung organischer Herbstdüngung
Überprüfung des Einsatzes von Totalherbiziden für eine CO2-sparende und schonende Bodenbearbeitung
Anreizsysteme zur Reduzierung von Emissionen klimaschädlicher Gase
Förderung der Nutzung von Reststoffen und Rohstoffen, die nicht zur Nahrungs- und Futtermittelverwendung herangezogen werden können zur Gewinnung von Bioenergie
Reduktion des Verbrauchs landwirtschaftlicher Nutzflächen Umweltschutz
Einheitliche Mess- und Meldeverfahren für Umweltparameter im gesamten (EU-) Binnenmarkt
Umfassende Ermittlung von Ursachen und Einflussfaktoren für Defizite im Umweltbereich
Förderung kooperativer Maßnahmen zum Gewässer- und Artenschutz mit erwiesener Wirksamkeit
Ersetzen von Bewirtschaftungsverboten in Schutzgebieten durch Vertragsnaturschutz mit erwiesener Wirksamkeit
Nutzungsintegrierte Kompensationsmaßnahmen für Flächeninanspruchnahmen vorrangig auf Flächen im öffentlichen Eigentum
Wie erfrischend, wenn mal Leute am Freitag demonstrieren, die wissen was sie tun und auch schon etwas zur Gesellschaft beigetragen haben.
Interessant. Wenn Leute dafür demonstrieren, dass sie weiter machen dürfen wie bisher mit der Verseuchung unseres Trinkwassers und der Vernichtung der bestäubenden Insekten, dann ist das ok, denn sie wissen ja, was sie tun. Demonstrationen von Leuten, die unbequeme Wahrheiten anprangern ist aber bäh. Toller Beitrag zu unserer Gesellschaft!
Man merkt, die Gesellschaft hat bei Dir versagt, hast Du den Artikel gelesen? Verstanden hast Du ihn sicher nicht. Aber die perfekte Zusammenfassung der ganzen Klimahysterie.
@ Knecht Ruprecht
Die Gesellschaft hat versagt?
Die Gesellschaft hat sich grad eine Meinung zur Stimmungsmache gegen Klimaschutz gebildet.
Ihr Beitrag zur Gesellschaft hier kommt da nicht so gut weg:
„Mit dem Wort „Klimahysterie“ werden Klimaschutzbemühungen und die Klimaschutzbewegung diffamiert und wichtige Debatten zum Klimaschutz diskreditiert. Er pathologisiert pauschal das zunehmende Engagement für den Klimaschutz als eine Art kollektiver Psychose. Vor dem Hintergrund wissenschaftlicher Erkenntnisse zum Klimawandel ist das Wort zudem irreführend und stützt in unverantwortlicher Weise wissenschaftsfeindliche Tendenzen.“
Unsere Bauern sind die coolsten. Die kämpfen nicht das sie den Boden weiter verunreinigen sondern um das Überleben. Aber wenn in Zukunft der Teller leer bleibt nützen uns saubere Böden auch nichts mehr .
Wieso? Das Rindfleisch können wir aus Argentinien, das Getreide aus der Ukraine importieren. Und von Kobolden im Netz speichern lassen. Aber wir sind sauber.
Soll doch bei Strom auch so gehen.
Mir scheint, sie haben die NIMBY Strategie von FfF nicht verstanden
Weit über 6 Mio. Tonnen Lebensmittel werden pro Jahr in Deutschland von Privathaushalten weggeworfen. Nicht in jemandens Hintergarten, sondern in den (Rest-)Müll. Da scheint also noch erheblicher Optimierungsbedarf in Produktion und Vermarktung zu bestehen. Vorher vielleicht nicht ganz so laut nach Subventionen schreien.
Da werfen aber nicht die Bauern was weg, sondern die, die es ihnen abgekauft haben und dann zu blöd sind, das anständig zu lagern oder ebe entsprechend zu verbrauchen
Oder weil es ihnen nichts wert ist. Und damit ist nicht mal zwangsläufig der Preis gemeint. Als das Mischbrot aus Neustadt noch für presigebundene 0,93M zu haben war, war die Verschwedung detulich geringer, als heute, wo die Hälfte an Brot umgerechnet mehr als das 20fache kostet.
Man sollte Probleme nicht durch Beseitigen der Symptomen versuchen zu lösen. Das Pferd nicht von hinten aufzäumen. Den Spruch mit dem Fisch kennst du auch. Vielleicht weißt du sogar, was der (in diesem Zusammenhang) bedeutet.
Vielleicht haben sie das in Neustadt so in Erinnerung. Im länglichen Raum kaufte man das Konsumbrot, um es an das Vieh zu verfüttern. Hunde bekamen Grützwurst vom Fleischer zu fressen.
Es waren Speckitonnen verteilt, in denen man seine Lebensmittelreste entsorgen könnte. Diese wurden dann in der LPG an die Schweine verfüttert.
Sag ich doch: Es gab weniger Verschwendung, und das, obwohl es nur einen Bruchteil gekostet hat (auch im Kaufkraftvergleich und mit Inflationsanpassung usw.), der niedrige Preis also nicht allein der Grund für eine geringe Wertschätzung sein kann. Umso unverständlicher, dass heute soviel verschwendet wird. Das kann nicht nur am Endverbraucher liegen.
Halle Engel, saubere Böden wird es never niemals mehr geben, denn die sind schon so verseucht, dass alles was man Bio nennt niemals Bio sein kann. Unsere ganze Erde und unsere Lebensmittel stecken nur noch voller Chemie. Man denke nur mal an den Anstieg der Krebstoten jedes Jahr. Also keine Hektik, egal was kommt, es kann durch nix besser werden.
Die ganze Erde und alle Lebensmittel und, und, und sind zu 100 % Chemie, selbst dein ganzer Körper, zu einem erheblichen Teil sogar aus dem Ultragift Dihydrogenmonoxid!!!
Richtig.
Und selbst in Kochsalz steckt neuerdings massenhaft Chlor!