Bauvorhaben in der Mansfelder Straße: Stadtrat beschließt Erhalt der Kastanie und Verzicht auf Supermarkt

Der Stadtrat von Halle (Saale) hat am Mittwoch den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan zu einem neuen Wohngebiet im Bereich Tuchrähmen / Mansfelder Straße gefasst. Der Investor will 140 Wohnungen in den „Neuen Höfen Tuchrähmen“ schaffen.
Allerdings hat der Stadtrat auch Änderungsanträgen von SPD und Grünen zugestimmt. Dort geht es unter anderem um den Erhalt der 150 Jahre alten Rosskastanie, die Implementierung von Solaranlagen, der Verzicht auf einen Supermarkt und die Schaffung sozialer Wohnungen auf 15 Prozent der Fläche.
„Nicht irgendwie was zubauen“, sagte Christian Feigl (Grüne). Es müsse für die gesamte Stadtgesellschaft passen. Der Partei geht es insbesondere um den Erhalt einer Kastanie und den Erhalt eines denkmalgeschützten Hinterhauses. Auch wollen die Grünen auf einen Supermarkt verzichten, kleinteiliger Einzelhandel soll stattdessen ermöglicht werden. Die Tiefgarage soll ausschließlich in den Bereich Tuchrähmen verlagert werden, wodurch in den Bereich der Kastanie nicht eingegriffen würde. Auf den Dächern soll es Solaranlagen geben.
Man wolle lieber nachverdichten im städtischen Raum, begrüßte Eric Eigendorf (SPD) das Bauprojekt. Die Sozialdemokraten wollen aber im Baubeschluss festlegen lassen, dass 15 Prozent der Wohnfläche für soziale Wohnraumversorgung genutzt werden sollen.
Die Linken pochen auf das wohnungspolitische Konzept. Dort stehen 20 Prozent für günstigere Wohneinheiten drin. Das solle nur umgesetzt werden.
Yvonne Winkler (MitBürger) sagte den Anträgen der SPD und Grünen die Zustimmung ihrer Fraktion zu.
Halle sei keine Stadt mit großem Wohnungsmangel, sagte Alexander Raue (AfD), deshalb müsse man über jeden Investor froh sei. Das Projekt sei nicht preiswert. Deshalb sollte alles unterlassen werden, dem Investor zu viel aufzuerlegen, sonst werde er verschreckt. Bei der Kastanie handele es sich zudem um einen alten Baum, der nicht mehr lange leben werden. Der Verzicht einer Tiefgarage würde das Potential an Mietern mindern, zudem halte er nichts davon, die Menschen zu erziehen, ihre Auto woanders zu parken. Der Investor habe zudem versichert, zehn neue Bäume an anderer Stelle zu pflanzen.
Es gehe um den „Schutz und Erhaltung von Natur““, sagte Regina Schöps (MitBürger). Die Kastanie habe einen naturschutzfachlichen Wert.
Die Roten Fraktionen würden durch Starrsinn die Schaffung günstiger Bauprojekte verhindern, meinte Andreas Heinrich (AfD).
Was ist hier nur los? Wegen einen alten Baum, der bald zum Teufel geht, wird ein preiswerter Investor vertrieben und Wohnraum ebenfalls. Nur noch eine Schaubude.
Hochwertigen Wohnraum zu schaffen ist ein schier unmögliches Unterfangen.
Zu einem hochwertigen Wohnraum gehört auch eine hochwertige grüne Umgebung. Nicht nur ein grüner Anstrich.
Wonach bemisst man hochwertigen Wohnraum? Nach der Rendite?
Nach der Höhe des Wertes des Wohnraums.
Na dann ist doch super. Wenn der Baum stehen bleibt, wird das Bauprojekt bezogen auf die Nutzfläche noch teurer, also noch hochwertiger.
Wieso? Es gibt doch schon überteuerte Wohnungen in Halle.
Stehen die leer? Wo?
Guck mal bei immoscout24, da werden Sie geholfen.
Woran erkennt man dort „überteuert“?
Dort werden auch unsanierte Plattenbauwohnungen – also alles andere als hochwertiger Wohnraum – inseriert.
Wenn du es nicht weißt, nur dummquatschen willst, bist du hier falsch.
„Woran erkennt man dort „überteuert“?“
Wie wäre es mal, einen Taschenrechner zu Hilfe zu nehmen und die qm-Preise auszurechnen? Dann siehst du, was deutlich über dem Durchschnitt liegt.
Über dem Durchschnitt ist schon überteuert?
Aha.
Dachte bisher, das wäre einfach nur (sehr) teuer.
Der bauliche Zustand, die Austattung, das Alter, die Lage – hat alles keinen Einfluss, sagt alles nichts aus, es zählt nur der „qm“-Preis, gemessen am Durchschnitt. Wieder was gelernt.
Ach so, woher habe ich denn den Durchschnitt? So ohne Mietspiegel? Der Durchschnitt bei den Immobilienportalen kann man dafür nicht nehmen. Der wird lediglich aus den Inseraten mit der gleichen Postleitzahl gebildet, sagt also nichts über die tatsächlichen Mietpreise aus. Danke schonmal! 🙂
Erstens werden Kastanien bis zu 300 Jahre alt. Und aus Nächstenliebe baut der Investor die Wohnungen bestimmt nicht.
Hässliche Neubauten haben wir in Halle genug.
Es gibt bestimmt Mittel und Wege, die Kastanie während der Baumaßnahmen „aus Versehen“ zu zerstören. Ohne entsprechende Vertragsstrafen gebe ich dem Baum keine lange Lebenserwartung mehr.
Grammatik ist bei Ihnen auch eher Glückssache!
Die spinnen mittlerweile. Irrationale Baumknutscher! Bescheuert. Fällen und dann Ersatzpflanzungen und gut ist ….
Kann man mit dir ja auch so machen.
Genau. Alles ganz einfach. Wer bezahlt z.B. die Ersatzpflanzung? Diese müssen gepflegt werden. In unseren heutigen langanhaltenden Dürrezeiten schaffen dies Neuanpflanzungen nicht mehr ohne zusätzliche Bewässerung.
Des Weiteren sollte solch ein Mikroklima wie es durch diesen Baum entsteht, nicht unterschätzt werden. Gerade die Innenstadt heizt sich sehr schnell auf. Bäume in dieser Größe wirken dem entgegen.
Ja. Da staunen Sie. Wegen eines alten Baumes! Zum Glück hat bei diesem Thema die Dummheit verloren und der Baum gewonnen. Und für alle, die das nicht wissen; alte Bäume nehmen enorme Mengen an CO2 auf, wurzeln tief und sind somit resilent. Neuanpflanzungen geben in den ersten Jahren CO2 Ab!!! Zudem überleben sehr viele Neuanpflanzungen die Hitzewochen der Städte nicht und kühlen ihrerseits auch nicht die Temperatur.
Dieser alte Baum ist 150 Jahre alt und kann doppelt so alt werden.
Und eine Wohnung ist nur so hochwertig, wie seine Lage. Die Kastanie erhöht somit den wert der Immobilie.
Guter Beschluss. 🙂 Endlich auch mal wieder positive Nachrichten.
Aber richtig beruhigt bin ich erst, wenn die Häuser gebaut sind und der Beschluss entsprechend umgesetzt wurde.
Da wirst Du wohl noch lange warten müssen. Der Stadt bleibt damit dieser städtebauliche Missstand erhalten. Bravo. Für den Erhalt der Kastanie hätte ich noch Verständnis. Alles andere ist weltfremd.
Das ist nach langer Zeit endlich mal wieder eine positive Nachricht aus Halle.
Manche Kommentatoren haben hier einfach keinen Respekt vor der Natur. Der Baum steht da länger als jeder lebende Mensch alt ist. Und so sorgt er gleich mal dafür, dass nachhaltiger und sinnvoller gebaut wird.
„Der Baum steht da länger als jeder lebende Mensch alt ist.“
😲😲
Krass, wenn man bedenkt, dass da, wo der Bau steht, vor 100 Jahren ein Haus stand. Und vor 80.
Und vor 70.
Und vor…
„Dort geht es unter anderem um den Erhalt der 150 Jahre alten Rosskastanie“ …
Oder meintest du gar nicht „Baum“, sondern „Bau“? Und an welchen Bau hast du gedacht?
Sind die 150 Jahre eine gesicherte Erkenntnis? Oder hast du davon nur im Internet gelesen?
Fotografie wurde (als Photographie) vor knapp 200 Jahren erfunden…
Ich hoffe, dass der bein nächsten Sturm umkippt.
Der hat keine Beine und nun troll dich.
Schön wie es an der einen Stelle mal klappt und im Böllberger Weg ist der Anpassung eines neuen Hochhauses nichts entgegenzusetzen.
Sogar in Berlin wurde bemerkt, daß hier geschummelt wird. Haben die Stadträte mal wieder nicht richtig draufgeschaut (Saaleschotter)? Die Fotomontage ist falsch und läßt vermuten, daß das „Alte Zollamt“ und der Flutgraben danach nicht mehr existieren werden.
Fehlen nur noch einige Windräder und eine Klärgrube, dann alle rein damit.
Jetzt macht der Stadtrat auch schon eine Einzelprojektplanung für Dritte, die dann haargenau nach den Vorstellungen des Stadtrats (es fehlt nur noch ein Beschluss mit der Vorgabe zur Farbe der Hausinnenwände) mit eigenen Mitteln bauen sollen…
Ich kann dem Investor nur bitten, von dem Projekt die Finger zu lassen.
Anschließend können sich die Stadtoberen mit der Bepflanzung von noch mehr Kastanien ein Denkmal setzen – in 300 Jahren wird man noch darüber sprechen! Ihr wärt quasi unvergessen.
„Anschließend können sich die Stadtoberen mit der Bepflanzung von noch mehr Kastanien ein Denkmal setzen“
Das wäre sehr wünschenswert.
Wer mit Millionen hantiert, wird bestimmt auf „Klausbärbel“ aus dem Internet hören. 🤣
An der Stelle, wo jetzt der Schotterparkplatz ist, standen vor 500 Jahren schon Häuser. Wie haben die Investoren damals das nur hingekriegt?
„An der Stelle, wo jetzt der Schotterparkplatz ist, standen vor 500 Jahren schon Häuser.“
Nein.
Die Stadt Halle ist über 1000 Jahre alt, da ist anzunehmen, dass es dort vor 500 Jahren bereits Häuser gab.
Die Welt ist über 6000 Jahre alt. Es hat von Anbeginn aller Zeiten dort Häuser gegeben.
@10010….
Du irrst! Dort standen vor 434 Jahren 2Fernsehtürme und ein Lenin Denkmal.
Kluger Beschluss, hier das Recht des Stadtrates auszuspielen, dem Investor Grenzen zu setzen. Man kann nicht einfach immer auf einem weißen Blatt Papier planen, man sollte auch die örtlichen Gegebenheiten berücksichtigen. Der Erhalt der Kastanie und der kleinteiligere Einzelhandel sind eine deutliche Verbesserung zur seelenlosen Planung.
Wie erfolgreich kleinteiliger Einzelhandel ist, sieht man auf der gegenüber liegenden Straßenseite der Mansfelder. Damen hoch. Ironie aus.
Die Rede war von „Verbesserung“, nicht von „erfolgreich“.
Da ist kleinteiliger Einzelhandel?
Du weißt, dass es um Lebensmittel geht. Das weißt du doch?
Wenn jetzt der Stadtrat ( und damit die Stadt) so schnell und wehement die Baumschutzsatzung ändern würde mit einem Absatz, das neue Bäume dort oder in unmittelbarer Nähe gepflanzt werden müssen wo die alten Bäume gefällt wurden, wären noch mehr Einwohner zufrieden und es gäbe überall in der Stadt mehr Bäume…
Sollte die neue Baumschutzsatzung nicht schon längst fertig sein? (Ob die dann besser ist als die jetzige, bleibt allerdings zweifelhaft.)
Du hast vergessen, die Rechtschreibfehler von Fritz anzusprechen. Gar nicht deine Art. 🤭
Während man in hier auf einem Supermarkt zugunsten einer beschissenen Kastanie verzichtet, werden am hufeisensee in Massen Bäume gefällt, die nicht einmal kaputt sind oder krank sind
Kleinteiliger Einzelhandel? Sind damit die beliebten Spätis gemeint?
Hoffentlich ist die Kastanie bald verschwunden, ihr glaubt wohl die Krücke bleibt stehen. Rück Zuck ist sie weg, wenn nicht jetzt aber demnächst, der Stadtrat wird es schon schaffen. Ohr seid vielleicht naiv, als ob in Halle Bäume geschützt sind, niemals, macht die Augen auf. Halle hat ja auch keinen OB mehr, nur noch Leute, die nur an sich denken im Stadtrat und die Beziehung zum Volk verloren haben
„Hoffentlich ist die Kastanie bald verschwunden, ihr glaubt wohl die Krücke bleibt stehen.“
Dein Dachschaden ist beachtlich.
Hoffentlich springt der Investor ab. Dann bleibt so ein verwahrlosten Viertel noch die nächsten Jahrzehnte bestehen.
Besser „verwahrlost“ als komplett zubetoniert.
Wozu brauche ich hier noch einen Supermarkt? Ich versteh es nicht, es sind 2 supermärkte innerhalb von Minuten zu Fuß erreichbar. Dafür einen so alten baum fällen zu wollen ist so lost.
Du brauchst hier keinen Supermarkt. Du wohnst hier nicht.
Wozu brauchst du hier einen Baum?