„Big Ben“-Glocken am Roten Turm läuten nach 13 Jahren wieder

Am Mittwochmittag um Punkt 12 Uhr war es mit der monatelangen Stille auf dem Marktplatz in Halle (Saale) vorbei. Denn vom Roten Turm erklang wieder die traditionelle Big Ben-Melodie, der Westminsterschlag. Das Glockenspiel war bei einem Blitzeinschlag beschädigt worden und musste repariert werden.
Erstmals nach 13 Jahren erklang der Westminister-Schlag über die eigens eingebauten fünf Uhrenglocken in der Turmspitze. Sie waren 1993 beim Einbau des Carillons abgeklemmt worden. Seit dem lief die Westminster-Melodie über das Carillon. Nun erklingen Big Ben und Stundenschlag wieder über die eigens 1977 eingebauten Glocken, und zwar zwischen 6 und 22 Uhr.
Im Anschluss erklangen das deutsche Volkslied „Die Gedanken sind frei“ und die Arie der Almirena aus Georg Friedrichs Händels Oper „Rinaldo“ „Lascia ch´io pianga“ (Lass mich Dir klagen). Und diese Melodie soll künftig täglich um 12 Uhr zu hören sein.
Um 15 Uhr erklingen vom Roten Turm ebenfalls Werke von Händel. Hier wurden Stücke, die Händel für Spieluhren geschrieben hatte, für das Carillon aufgearbeitet. Zudem wird dann „An der Saale hellem Strande“ zu hören sein. „Guten Abend, Gute Nacht“ erklingt täglich um 18 Uhr. Und morgens um 9 Uhr „Geh aus mein Herz und suche Freud“ von Paul Gerhardt.
Doch das Highlight kann am Freitag, den 27. Mai, um 18.15 Uhr erlebt werden. Carillonneur Wilhelm Ritter schenkt der Stadt ein Konzert vom Glockenspiel. Neben Werken Händels werden dann auch Stücke wie My Way, Strangers in the night oder Dr. Schiwago zu hören sein.
Das Carillon im Roten Turm mit 76 Glocken und einem Gesamtgewicht von 55 Tonnen ist das zweitgrößte Glockenspiel der Welt. Die Glocken können ähnlich wie eine Orgel oder ein Piano über eine Klaviatur angesteuert werden. Die Reparatur hat 80.000 Euro gekostet.
Neueste Kommentare