Denkmal „Kleiner Trompeter“ soll wieder aufgestellt werden – mit wahrer Geschichte

Die DDR-Propaganda entspann eine Geschichte rund um Fritz Weineck. Bis zur Wende stand am damaligen Fritz-Weineck-Ufer, dem heutigen Riveufer, das Denkmal des Kleinen Trompeter. Die Pioniere wurden in Scharen bei Wind und Wetter hier hin gebracht, um Blumen niederzulegen und das bekannte Lied zu schmettern: „Von all unsern Kameraden, war keiner so lieb und gut, wie unser kleiner Trompeter, ein lustiges Rotgardistenblut.“
Zur Wendezeit wurde das Denkmal mit Farbe beschmiert, anschließend abgebaut. Heute lagert es, noch immer mit Farbe bekleckert, im Depot des Stadtmuseums. Und da soll es wieder raus, an die originale Stelle am Riveufer. Das zumindest schlägt Klaus-Dieter Gerlang von den Saaleschwimmern vor. Allerdings soll die Skulptur auch eine Erklärung über die „wahre Geschichte“ erhalten, wie Gerlang sagte.
Denn bekannt ist: das Lied „Der Kleine Trompeter“ bezieht sich auf Karl Gustav Ulbach aus dem ostthüringischen Gefell. 1914 starb er im ersten Weltkrieg als Bataillons-Tambour bei St. Souplet in Nordfrankreich. „Die Kommunisten haben das Lied missbraucht“, sagte Gerlang. Die DDR-Legende sprach das Lied Fritz Weineck zu. Und diese Geschichte beginnt am 13. März 1925 im halleschen Volkspark. Auf einer Wahlkampfveranstaltung der Kommunistischen Partei KPD, auf der unter anderem Ernst Thälmann sprach, kam es zu jenem Zwischenfall, der in die Geschichte einging und noch zu DDR-Zeiten propagandistisch ausgeschlachtet wurde. Die Schutzpolizei wollte die Veranstaltung auflösen. Mit Gummiknüppeln wurden die Menschenmassen aus dem Saal getrieben. Schüsse fielen, 10 Menschen kamen ums Leben. Darunter Fritz Weineck – eigentlich Hornist im Roten Frontkämpferbund, gebürtiger Glauchaer und gelernter Bürstenbinder.
Am Mittwoch diskutierte der Saalestammtisch über den Vorschlag. „Höchste Zeit“ werde es, so Gerlang. Er machte den Vorschlag, dass im Stadtrat ein entsprechender Antrag eingebracht wird. „Endlich kommt er aus dem Keller raus“, kommentierte ein Teilnehmer. „Es war für viele tausend Pioniere ein Ehrenmal.“ Wolfgang Aldag (Grüne) warnte vor den „Wahnsinnsdikussionen“ dazu im Stadtrat. Wie problematisch solche Themen seien, sehe man bereits bei Straßenbenennungen. Oberbürgermeister Bernd Wiegand unterbreitete den Vorschlag, die Idee doch einmal in der Einwohnerfragestunde des Stadtrats zu präsentieren. „Keine positiven Erfahren“ habe sie gemacht, erklärte Doreen Dalgahn vom Fluss-Stadt-Halle e.V.. Ihr sei noch im Gedächtnis, dass sie bei kalten Temperaturen stundenlang am Saaleufer ausharren musste. Die Alternativ-Ärztin Anette Kreutzfeld meinte, die Leute seien damit aufgewachsen. Allerdings sehe sie derzeit die Chancen für eine Realisierung schlecht. „Wenn, dass muss so ein Vorschlag direkt von der CDU kommen“, meinte sie. Anträge von SPD, Linken oder Grünen würden wohl wegen der Geschichte im Stadtrat keine Mehrheit finden.
Die meisten Antworten wirst du auf dem Friedhof finden😉😇dieses Wissen wird in Zukunft angezweifelt und geschont😉😇selbst der Zwangszusammenschluss von SPD und KPD 😉😇😂