Ehrenamtspreis „Der Esel der auf Rosen geht“ verliehen
Auf der Kulturinsel in Halle (Saale) wurde am Samstagabend zum 15. Mal der Ehrenamtspreis „Der Esel der auf Rosen geht“ verliehen.
Ein kleines Jubiläum, auf das man stolz sein könne, sagte Bildungsdezernentin Katharina Brederlow. Sie zitierte Wilhelm Busch mit seinen Worten „Willst du froh und glücklich leben, lass kein Ehrenamt dir geben.“ Die seien wohl ironisch gemeint, doch ein Fünckchen Wahrheit stecke wohl darin. Sie sei froh, dass sich so viele Menschen davon nicht abschrecken lassen. Denn Ehrenamt mache froh und glücklich. Die Stadt habe den Engagementbeirat ins Leben gerufen, zudem gebe es als Anerkennung die Ehrenamtskarte. Brederlow warb auch: „Trommeln Sie für das Ehrenamt. Wir brauchen Menschen, die sich engagieren.“
Ausgezeichnet wurde der Naturschützer Volker Schmidt, Mitbegründer des NABU in Halle und dessen langjähriger Vorsitzender. Franziska von Deimling von „Rock your life“ kümmert sich um Sekundarschüler im Rahmen einer Tandem-Partnerschaft, der syrische Flüchtling Aladin bringt anderen Flüchtlingen Deutsch bei und die Klosterbauhütte Merseburg kümmert sich um den Wiederaufbau des Petriklosters.
Außerdem wurde der verstorbene Ex-Bundesaußenminister Hans-Dietrich Genscher posthum geehrt. Den Preis nahm seie Witwe Barbare entgegen. „Wenige Persönlichkeiten haben mehr zum Bekanntheitsgrad unseres Bundeslandes und der Stadt Halle beigetragen als Hans-Dietrich Genscher. Sein Wirken zum Wohle beider, Stadt und Land, ist unübersehbar“, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff. „Sachsen-Anhalt und Halle waren Hans-Dietrich Genscher eine Herzensangelegenheit“, erklärte er in seiner Laudatio. Er ging ausführlich auf die Verdienste Genschers ein. Er erinnerte an dessen Engagement für den Wiederaufbau der Franckeschen Stiftungen in Halle und das Festspiel der deutschen Sprache in Bad Lauchstädt. „Nach der Wiedervereinigung hat er erst als Außenminister und dann als Elder Statesman für seine Heimat und die neuen Bundesländer auf internationalem Parkett geworben. Dass die Kulturstiftung des Bundes ihren Sitz in den Franckeschen Stiftungen nahm, war vor allem ihm zu verdanken.“ Haseloff ordnete die Verdienste Genschers auch in einen größeren Kontext ein. „Angetrieben vom Verlust der Freiheit und der Einheit war sein politisches Koordinatensystem auf die Überwindung der Teilung Deutschlands und Europas ausgerichtet. Die Entspannungspolitik setzte im Osten fort, was Adenauer im Westen begonnen hatte und schuf Vertrauen: eine der wichtigsten Voraussetzungen auf dem Weg zur Einheit. Hans-Dietrich Genschers Außenpolitik hat Ost und West sich einander annähern lassen und Brücken zwischen den Menschen gebaut.“
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