Ein Jahr lang kostenlos ins Museum: 43 Hallenser holen sich den “goldenen Schlüssel”

Ein Museumsprojekt schreibt weiter Erfolgsgeschichte und belohnt kulturbegeisterte Bürgerinnen und Bürger: 43 Hallenser:innen erhalten für die kommenden zwölf Monate freien Eintritt in die größten und wichtigsten Museen der Stadt. Möglich macht das der sogenannte „Goldene Schlüssel“ – eine kleine Scheckkarte mit großer Wirkung.
Seit 2018 organisiert das Museumsnetzwerk Halle diese besondere Aktion, bei der sich lokale Museen zusammentun, um den kulturellen Austausch zu fördern und neue Besuchergruppen zu gewinnen. Wer innerhalb eines Jahres alle teilnehmenden Museen besucht, erhält als Dank den Goldenen Schlüssel und damit kostenfreien Eintritt in allen zwölf Häusern des Netzwerks – für ein ganzes Jahr.
In einer feierlichen Runde mit Kaffee und Kuchen im historischen Christian-Wolff-Saal des Stadtmuseums wurde den neuen Schlüsselträgern symbolisch gedankt. Denn sie haben es geschafft, zwischen Mai 2024 und April 2025 alle beteiligten Museen aufzusuchen – von Hochkultur bis Technikgeschichte.
Einzigartiges Netzwerk
Zu den Einrichtungen im Museumsnetzwerk gehören unter anderem das Landesmuseum für Vorgeschichte, die Moritzburg, die Franckeschen Stiftungen, das Stadtmuseum, das Beatles-Museum, die Gedenkstätte Roter Ochse, die Kunsthalle Talstraße, das Salinemuseum, das Händelhaus, das Universitätsmuseum, das Zentralmagazin Naturwissenschaftlicher Sammlungen (Geiseltalmuseum) – und ganz neu: das DB Museum.
„Das ist einzigartig, was wir hier machen“, lobt Michael Viebig von der Gedenkstätte Roter Ochse das Projekt. „In vielen Städten sehen sich die Museen untereinander als Konkurrenz, bei uns arbeiten sie zusammen.“ Das Besondere: Die Kooperation funktioniert trotz unterschiedlicher Trägerschaften – städtische, private, staatliche und unternehmerische Einrichtungen ziehen an einem Strang.
Mit der Sammelkarte des Netzwerks zahlen Besucher:innen beim ersten Museumsbesuch den regulären Eintritt, in den weiteren Einrichtungen dann nur den ermäßigten Tarif. Wer alle Stempel gesammelt hat, wird mit dem Goldenen Schlüssel ausgezeichnet – und darf im Folgejahr sämtliche Museen kostenlos besuchen.
Sammelleidenschaft trifft Kulturvielfalt
„Wir freuen uns über ihre Sammelleidenschaft“, sagt Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums. Der Anreiz, alle Stempel zu sammeln, bringt viele Menschen auch in Museen, die sie sonst vielleicht nicht besucht hätten – sei es aus Desinteresse an bestimmten Themen oder fehlender Berührung mit der sogenannten Hochkultur. Für Michael Viebig ist das ein besonderer Gewinn: „Menschen entdecken Museen, die sie sonst nie in Erwägung gezogen hätten.“
Neue Perspektiven im DB Museum
Erstmals dabei ist in diesem Jahr das DB Museum Halle, das sich in einem historischen Lokschuppen aus dem Jahr 1891 unweit der Berliner Brücke befindet. Mit 20 historischen Lokomotiven – von einer Lok aus dem Jahr 1906 bis zur „Ludmilla“ aus dem Jahr 1970 – ist es der kleinste Standort des DB-Konzerns. Die Hauptstandorte befinden sich in Nürnberg und Koblenz.
Museumsleiter Tobias Kühnel-Koschmieder ist noch nicht lange im Amt, hat aber große Pläne. Schon Ende Mai wird ein Kinderfest veranstaltet. Parallel zum Laternenfest, einem festen Termin im Halleschen Veranstaltungskalender, lädt das Museum seit Jahren zum Familienfest – mittelfristig möchte Kühnel-Koschmieder jedoch einen eigenen, unabhängigen Termin etablieren. „Dafür muss ich aber erst Überzeugungsarbeit bei unseren ehrenamtlichen Helfern leisten“, erklärt er.

Wohl eher nicht. Irgendwer zahlt immer die Zeche. Im Zweifel der Steuerzahler!
Die Museen in Halle werden massiv mit Steuergeldern subventioniert, weil die Einnahmen aus dem Ticketverkauf bei weitem nicht zur Finanzierung dieser Einrichtungen ausreichen. Statt endlich die Eintrittspreise so zu erhöhen, dass sie die Ausgaben komplett decken, fängt man jetzt noch an, Jahreskarten zu verschenken. Gegen diese Praxis sollte mal entsprechend vorgegangen werden, denn das kann so nicht weitergehen.
Du hast’s nicht so mit Demokratie, wa? Und sowas schimpft sich „liberal“. 🙄
Wären Leute wie du an der Macht, würden Anstand und Würde komplett den Bach runtergehen und Kultur wäre nur noch auf RTL2- und Bildzeitungs-Niveau.
Aha, also wieder Bildung nur für Reiche…., denn Museen, Bibliotheken, Theater usw. sind Bildung. Und genau das sollte von Steuergeldern von allen für alle finanziert werden. Denn nur wer gebildet und neugierig ist, ist auch fähig über seinen Tellerrand zu schauen und zu begreifen. Damit würde es nicht immer wieder zu dem gleichen Mist zwischen den Menschen geben, im Kleinen, wie im Großen.
Deine Klimaanlage ist auch durch Subventionen von der BAFA finanziert worden, Du solltest Deinen Mund nicht soweit aufreißen.
Man ersetze einfach mal „Museen“ durch „Parkplätze“ und dein Beitrag wird unfreiwillig komisch.
Kein Wunder das die FDP so schlechte Zahlen hat, es ist so ein kleiner Prozentsatz der Bevölkerung die deine liberalen Gedanken teilen. Und das ist auch gut so.
Kultur ist zwar nicht kostenlos, aber eben unverzichtbar.
Alles, was der Mensch tut, macht und unterlässt, ist Kultur.
Wer meint, es gäbe Kultur nur durch Steuergeld-finanzierte Einrichtungen, der hat den Kulturbegriff nicht verstanden.
Dann hast Du leider nicht begriffen, dass Kultur ebenso mit Steuergeldern zu subventionieren ist wie z. Bsp. der öffentliche Nahverkehr. Der ist genau so notwendig wie die Kultur, wird sich aber realistisch nie zu 100% aus Eigenmitteln finanzieren.