Erinnerung an das Kriegsende in Halle vor 74 Jahren

Soldaten in amerikanischer Uniform standen am Freitagvormittag auf dem Markt in Halle. Und das hat einen historischen Hintergrund. Denn am 19. April 1945, vor genau 74 Jahren, war für Halle (Saale) der Krieg offiziell zu Ende, endeten die Kampfhandlungen.
Die internationale Felix Graf von Luckner Gesellschaft e.V. hat mit dieser Aktion zum Gedenken an das Kriegsende in Halle aufgerufen. Anders als in den Vorjahren konnte diesmal aber die Friedensglocke der Marktkirche nicht läuten. Das lag am Karfreitag, einem stillen Feiertag in Sachsen-Anhalt. Die Teilnehmer versammelten sich aber an der Gedenkplatte für Graf Luckner.
Allerdings sind im kommenden Jahr, zum 75-jährigen Jubiläum, größere Aktionen auf dem Marktplatz geplant. So soll es auch Nachstellungen von Kampfszenen geben. Dann wird auch die Friedensglocke läuten. Zudem werden wieder Flugblätter mit dem damaligen Wortlaut abgeworfen. „Übergabe oder Vernichtung“, ist darauf zu lesen.
Am 15. April 1945 bereits hatten amerikanische Truppen die nördliche Stadtgrenze von Halle erreicht. Eine Reihe von Bürgern hatte damals Gespräche mit den gegnerischen Truppen initiiert und so eine Zerstörung der Stadt verhindert, unter ihnen auch der heute nicht unumstrittene Graf Luckner. Die 104. US-Division, die Timberwölfe, besetzte dann am 17. April weitgehend kampflos die Saalestadt. Lediglich der Rote Turm wurde durch Artilleriegranaten in Brand geschossen, um darauf aufmerksam zu machen, was der Stadt bei Widerstand droht. Dass Halle keine großen Schäden erlitt, wird Felix Graf von Luckner zugeschrieben, der zusammen mit dem Oberbürgermeister und einem Wehrmachtsoffizier die Stadt an die amerikanischen Truppen übergab.
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