Forderungen vom Denkmalschutz zum neuen Wohngebiet im Charlottenviertel: Bebauungsplan wird wegen kleinerer Anpassungen zum Stadtgottesacker nochmal ausgelegt

Eines der größten innerstädtischen Entwicklungsprojekte in Halle (Saale) geht in die nächste Phase – allerdings mit einigen Änderungen. Die Leipziger Stadtbau AG plant, das rund 1,2 Hektar große Gelände am Töpferplan – auf dem Areal des früheren Clubs LaBim – zu einem modernen Stadtquartier mit gemischter Nutzung zu entwickeln. Der Investitionsrahmen liegt bei rund 100 Millionen Euro. Nun wird der Bebauungsplan erneut öffentlich ausgelegt – bis zum 20. Mai 2025.
Eingriffe durch Denkmalschutz notwendig
Grund für die erneute Offenlage sind kleinere, aber städtebaulich und denkmalrechtlich relevante Anpassungen. Insbesondere betreffen die Änderungen das Gebäude, das in direkter Nachbarschaft zum historischen Stadtgottesacker entstehen soll – einem bedeutenden Kulturdenkmal der Stadt Halle, erklärte Baudezernent René Rebenstorf im Planungsausschuss.
Auf Anregung des Landesamts für Denkmalpflege und Archäologie musste die ursprünglich geplante Bauhöhe reduziert werden. Das betroffene Gebäude darf nun maximal vier Vollgeschosse plus ein zurückgesetztes Staffelgeschoss umfassen – ein Vollgeschoss weniger als ursprünglich vorgesehen. Zudem wurden strengere Vorgaben für die Fassadengestaltung gemacht: Balkone und Terrassen dürfen nicht über die Baugrenze hinaus in Richtung des Stadtgottesackers ragen, und Dachaufbauten sind auf eine maximale Höhe von 1,40 Metern beschränkt.
Großprojekt mit urbanem Anspruch
Das neue Stadtviertel soll ein lebendiges, durchmischtes Quartier mit urbanem Charakter werden. Geplant sind neun Gebäude, in denen Wohnen und Gewerbe miteinander kombiniert werden. Dabei liegt ein Schwerpunkt auf Büros und Praxisräumen. Ursprünglich war von rund 300 Wohnungen die Rede – ob diese Zahl angesichts der Planänderungen gehalten werden kann, bleibt offen.
Hinzu kommen Angebote zur Nahversorgung, eine Kindertagesstätte sowie großzügige, gestaltete Freianlagen mit begrünten Innenhöfen und gemeinschaftlich nutzbaren Plätzen. Auch eine Quartiersgarage ist vorgesehen, die das Parken bündeln und zugleich den Verkehr im Quartier reduzieren soll. Grundlage hierfür ist ein umfassendes Mobilitätskonzept, das auf einen möglichst niedrigen Anteil des motorisierten Individualverkehrs abzielt.
Veränderte Nutzung – Abriss und Erhalt
Teil des Areals ist auch das Gelände des ehemaligen Clubs LaBim, das in den vergangenen Jahren mehrfach durch Brände in die Schlagzeilen geraten war. Der marode Bau wird nun endgültig abgerissen. Anders sieht es mit der benachbarten ehemaligen Glaserei aus – dieses Gebäude bleibt erhalten, auch wenn frühere Pläne, dort eine Kita einzurichten, aufgegeben wurden. Laut Stadt bestehe hierfür „kein konkreter Bedarf mehr“.
Der konkrete Baustart steht noch nicht fest.

Wahnsinn was sich in Deutschland diese Bürokraten erlauben dürfen und hemmungslos Investoren drangsaliert werden können. Wann wird dem endlich Einhalt geboten? Weg mit diesen Ämtern und Beamten!
Das ist Waaaahnsinn… Hölle, Hölle, Hölle 🙂
Du bist also für Willkür und Vorzugsbehandlung von Einzelnen, also im Grunde Anarchie? Coole Sache. Ich bin schon dafür, dass es Regeln gibt, welche für alle gleich gelten. Die Verwaltung hat sich daher ebenso an Recht und Gesetz zu halten. Für die, die das nicht wissen, das steht im Grundgesetz.
Gleichstellungspolitik beruht auf dem Prinzip, dass Regeln nicht für alle gleich gelten – um tatsächliche oder vermeintliche Benachteiligungen zu kompensieren. Und das scheint mit dem Grundgesetz vereinbar zu sein.
Werden dafür auch Straßenrandparkplätze entfernt? Nur das würde wirklich Verkehr reduzieren. Es gibt eine Studie aus den USA, die belegt, dass ein größeres Angebot an Parkplätzen tatsächlich zu mehr Verkehr führt. Also, nicht bloß leere Worthülsen absondern, sondern konsequent handeln, lieber Herr Rebenstorf!
„durchmischtes Quartier“ , aber bitte nur ab 25€/m2 kalt
Kann man nicht mal etwas schönes bauen, was der Altstadt wieder gerecht wird ?
Man könnte doch so schön moderne Wohnungen bauen und alte Architektur und moderne zusammen bringen.
Sodass es sich doch ein wenig einfügt.
Gut zu wissen, dass kein Bedarf mehr an zusätzlichen Kita-Plätzen besteht.