Halle lud zum Einwohnerdialog für die nordöstlichen Stadtteile ein
Gut besucht war die Aula der Saaleschule in Halle (Saale). Die Stadt hatte zum Einwohnerdialog für die Stadtteile Frohe Zukunft und Trotha eingeladen. Es war die erste Bürgerversammlung seit Jahren für das Gebiet. Und das Interesse der Bevölkerung an der Veranstaltung zeigte, dass die Hallenser auch Bedarf an solchen Veranstaltungen haben.
Zunächst stellten die Stadt und städtische Unternehmen ihre Projekte vor. Gleich zu Beginn ging es ums Bauen. Die nördliche Saalepromenade wird im kommenden Jahr im Rahmen der Fluthilfe für 1,5 Millionen Euro saniert, Die Treppenanlagen werden erneuert, auch ein Kunstwerk wird aufgestellt. Und auch beim historischen “Kaffeegarten” tut sich etwas. Seit Jahren steht das 1685 errichtete Gebäude auf der roten Liste der bedrohten Denkmäler. Nun wird es saniert, Wohnungen entstehen. Das Gebäude wird dann kein “Schandfleck” mehr sein, wie Baudezernent René Rebenstorf sagte.
Auch mehrere Bebauungspläne sind in Bearbeitung. Im Mühlenweg auf dem Gelände der ehemaligen Autoverwertung in Tornau sind Einfamilienhäuser geplant. In der nördlichen Dessauer Straße will Papenburg ein neues Wohngebiet errichten. Neben Mehrfamilienhäusern ist auch Einzelhandel vorgesehen. Zudem will die Stadt die Straßenbahn hierhin verlängert und dort einen P+R-Platz errichten. 140.000 Euro fließen in den neuen Spielplatz für Seeben.
Die zuständige Freiwillige Feuerwehr im Gebiet ist die FFW Trotha mit 68 Mitgliedern, darunter 39 im aktiven Einsatzdienst. Bereits im Jahr 2015 konnte die Wehr ihr neues Domizil in der Seebener Straße beziehen. Die Ausfahrt der alten Wache am Nordbad war dauernd zugeparkt. Tobias Teschner, Leiter des Fachbereichs Sicherheit, sprach auch die Eröffnung der neuen Feuerwache in Büschdorf an. Die Berufsfeuerwehr dort ist auch für Trotha und die Frohe Zukunft zuständig, Anfahrtswege verkürzen sich. “Wir sind über die Osttangente und B100 schnell vor Ort”, so Teschner. Er berichtete auch über die geplante offizielle Auflösung der Freiwilligen Feuerwehr in Tornau, die hat schon seit Jahren keine Mitglieder mehr.
Gebaut wird voraussichtlich im kommenden Jahr auf der Posthornstraße bis zu A14. Eingebaut werden Möglichkeiten für Amphibien, die Straße zwischen den beiden Posthornteichen zu unterqueren. Die Kreuzung bei Tornau wird regelkonform ausgebaut, bekommt Abbiegespuren. Richtige Busbuchten werden errichtet, aktuell stehen ja nur Haltestellenschilder am Straßenrand. Die Planungen sind nach Angaben des Straßenbauamts abgeschlossen, derzeit gehe es um Grunderwerb. 5 Millionen Euro sollen die Arbeiten kosten. Mit der HAVAG gibt es noch Abstimmungen bezüglich des Baustarts. Die Maßnahmen sind mit den Arbeiten in der Dessauer Straße abgestimmt.
Stadtwerke-Chef Matthias Lux berichtete über nötige Arbeiten im Nordbad zur Erneuerung der Ablaufrinnen. In Trotha ist eine “Ersatzbrennstoffanlage” vorgesehen, im Prinzip eine Müllverbrennungsanlage. Auch andere Technologien zur Gewinnung umweltfreundlicher Wärme werden geprüft, beispielsweise “Saale to heat”. Hier wird geprüft, wie der Saale Wärme für andere Projekte entzogen werden könnte. Auch andere Technologien wie die Nutzung von Abwärme wird laut Lux untersucht.
Einen großen Solarpark wollen die Stadtwerke in der Köthener Straße errichten. Die Anlage auf einer Fläche von 13,8 Hektar soll 10MWp Leistung bringen. Baudezenernt René Rebenstorf betont, dass wegen des Zustands das Gebiet nicht für Bauprojekte genutzt werden könne.
Auch die Grundschule “Hans Christian Andersen” wurde saniert, mehr als 21 Millionen Euro wurden investiert. Demnächst soll die Schule zurückziehen. Die bisherige Container-Schule in der Mötzlicher Straße soll für das Konservatorin und später die Grundschule “Am Kirchteich“ während der dortigen Sanierungsmaßnahmen genutzt werden. 600.000 Euro wurden in Maßnahmen aus dem Digitalpakt in die Grundschule Frohe Zukunft investiert.
Die Havag berichtete von den anstehenden Bauarbeiten in der Dessauer Straße, weshalb die Straßenbahnen ab Oktober bereits am Gertraudenfriedhof enden. Nicht nur die Gleise werden neugemacht. Die Bahnschienen werden in Mittellage versetzt. Und bevor die Arbeiten an den Verkehrsanlagen beginnen, werden die Abwasserkanäle neugemacht. Mehr als 100 Jahre ist der Kanal schon alt.
Die Bürgerstiftung berichtete über Projekte für Kinder und Jugendliche, an der Jupiterstraße wird ein Gemeinschaftsgarten entwickelt. In der St. Briccius-Kirche wird ein Breakdance-Workshop geboten.
In der ersten Wortmeldung der Bürger gibt es gleich um die “Ersatzbrennstoffanlage”. “Für mich ist das eigentlich eine Müllverbrennungsanlage”, meinte eine Frau. “Und vielleicht kommt aus dem Schornstein etwas raus, was nicht gut für uns ist.” Man sei durch die Trothaer Straße schon genug belastet. Stadtwerke-Chef Matthias Lux verwies darauf, dass alles noch Teil der Untersuchung sei. 65.000 Tonnen ausschließlich hallescher Abfälle sollen laut Lux in der Anlage verbrannt werden. Bislang geht der Müll nach Bitterfeld oder Braunsbedra. Lux verwies zudem darauf, dass es in Magdeburg eine viel größere Anlage mit 900.000 Tonnen Kapazität.
Noch nicht genau klar ist, wann die A143 fertig ist, vermutlich 2027 oder 2028. Die Autobahn sei für die Entlastung vom LKW.Verkehr wichtig, sagte Bürgermeister Egbert Geier. Er sei froh, wenn die Autobahn fertig ist. Baudezernent Rebenstorf verwies in diesem Zusammenhang noch darauf. dass es von Seiten der Stadt noch verschiedene verkehrsrechtliche Anordnungen gibt. Damit soll der Durchgangs- und Schleichverkehr reduziert werden.
Ein Mann aus Seeben freute sich, dass sich die Umweltsituation deutlich verbessert hat. Als Kind habe er noch Ascheregen aus dem nahen Kraftwerk erlebt. Auch freue er sich, dass Seeben endlich einen eigenen Spielplatz erhält. Allerdings fehlt ihm ein richtiger Fußweg zwischen Seeben und Trotha. Der Weg sei gefährlich und nicht zumutbar. Die Verwaltung will prüfen.
Einige Fragen gibt es im Zusammenhang mit den Baumaßnahmen der Straßenbahn in der Dessauer Straße. Eine aufgebaute Straße könne möglicherweise mehr LKW-Verkehr anziehen, meinte ein Bürger. Ein anderer fürchtete, dass viele ortskundige Autofahrer den Mühlrain als Abkürzung nutzen.Auch ein Anwohner aus Tornau beklagte, dass viele Autofahrer die Straßen als Schleichweg nutzen. “Öffentliche Straßen sind öffentlich”, betonte Erhard Krüger von der HAVAG. Man werde aber die Situation beobachten und bei Bedarf eingreifen.
Die Anbindung Seebens an die öffentlichen Nahverkehr sei katastrophal, meinte ein Anwohner. Man komme mit dem Bus in Trotha an und die Straßenbahn fährt los, meinte er. Allerdings fahren in Trotha 3 Linien ab und natürlich kann der Bus nur auf eine dieser drei Linien eingestellt sein.
Die anstehende Sanierung der Klausberge brachte eine Frau auf die Idee, doch auch gleich an den Radfahrer zu denken. Als Minimalvariante eine Schiene an der Treppe oder gar ein umlaufender “Balkon” am Saaleufer entlang. Zumindest letzte Variante dürfte sich mit Blick auf den finanziellen Aufwand und Eingriffe in ein Naturschutzgebiet nicht realisieren lassen.
Die geplanten Bauvorhaben für Wohnungsprojekte in der Frohen Zukunft und Tornau sorgen bei einem älteren Mann für Sorgen. Er habe als Kind die vielen Bombentrichter gesehen und vermutet, es schlummert noch einiges im Boden. “Wir kennen diese Problematik”, meinte Baudezernent Rebensdorf. Der Kampfmittelbeseitigungsdienst sei eingebunden.
Alles nur zum Schein. Einen echten Dialog gibt es in Halle nicht. Hat es noch nie gegeben. Die Stadt macht was sie will
Das stimmt nicht. Das ist eine Lüge.
Das liest sich aber anders. Was wäre ihrer Meinung nach denn richtig: wenn ein Bürger kommt und sagt, ich will das aber so, dass dann einfach abgenickt wird und „ok, zu Befehl“
was macht denn deiner meinung nach einen echten dialog aus?
solch sinnlose meckerei wie von dir ständig?
Sie informiert…..mehr nicht .
Wieder baut Papenburg. Jetzt macht die dauernde Sperrung der Straße Sinn. Es wird für Papenburg vorbereitet und nichts anderes
ach emmi…
vielleicht solltest du in zukunft, für die stadt attraktive, lose abgeben.
Haben Sie ein Problem damit, dass ortsansässige Firmen Aufträge bekommen?
Wenn der Hauptsitz ist und damit die Wertschöpfung dort stattfindet ja.
…Hauptsitz Hannover ist…
Die Wertschöpfung findet dort statt, wo die Bauleute arbeiten…
Tja Emmi, ist schon dumm, daß du dich vor 30 jahren aus dem Baugeschäft der Stadt Halle und Saalekreis zurückgezohgen hast. Heute stündest du gut damit da… Wie jetzt, du hast niemals eine Baufirma in Halle geführt. Ja mei, wer solltte denn da in Halle und Saalekreis die ganzen Bauten errichten und Bauarbeiter beschäftigen, wenn du das nicht konntest? Du hattest aber deine Chance, gib es zu, und hast sie nicht genutzt. Nun jammer nicht, wenn andere in diese Lücke gesprungen sind…