Halloween erreicht Halle: zahlreiche Familien haben ihre Häuser und Vorgärten aufwändig dekoriert
Halloween hat sich längst einen festen Platz im Kalender vieler Hallenserinnen und Hallenser erobert. Was früher vor allem als amerikanischer Brauch galt, ist heute ein Highlight im Herbst – mit Süßigkeitenjagd, aufwendig geschmückten Vorgärten und fantasievollen Kostümen. Am vergangenen Freitagabend zeigte sich: Auch Halle liebt den Schrecken – und das mit Begeisterung.
Kleine Geister auf großer Tour
Schon kurz nach Einbruch der Dunkelheit waren die Straßen voller kleiner Hexen, Skelette und Zombies. Mit Eimern, Kürbissen oder Beuteln zogen die Kinder durch die Viertel und riefen das traditionelle „Süßes oder Saures!“. Besonders in den Wohngebieten rund um Büschdorf, Gesundbrunnen und Wörmlitz klopfte es an vielen Türen im Minutentakt.
Auch viele Erwachsene hatten sich dem Spaß angeschlossen: Man sah Vampire an der Straßenbahnhaltestelle, wandelnde Mumien auf den Gehwegen und ganze Familien, die im Partnerlook spukten. Die Stadt schien für eine Nacht wie verzaubert – ein Mix aus Karneval, Kunsthandwerk und schaurigem Theaterspiel.
Ein Hauch von „Fluch der Karibik“ in Büschdorf
Ein echter Publikumsmagnet war in diesem Jahr das Haus der Familie Schwarz im Ringelnatterweg. Dort verwandelte sich der Vorgarten in eine filmreife Kulisse, inspiriert von Fluch der Karibik. Zwischen Nebelschwaden und Totenschädeln thronte „Jack Sparrow“ persönlich – wenn auch in deutlich gruseligerer Variante.
„Ich plane das eigentlich das ganze Jahr über“, erzählt Jana Schwarz lachend. „Auf Flohmärkten finde ich immer wieder Deko-Schätze“. Alte Fässer, Schiffstaue oder Laternen. Und manches entsteht einfach in der Garage mit Farbe, Holz und Fantasie. Und ihr Mann musste auch persönlich Hand anlegen, anderthalb Wochen hat er am Boot gebaut.
Ihr Halloween-Haus hat sich längst zu einem Geheimtipp entwickelt. Besucherinnen und Besucher kamen mit der Straßenbahn aus allen Ecken Halles, um den Piratenfriedhof zu bestaunen. Für das kommende Jahr hat die kreative Büschdorferin schon Pläne: Das nächste Thema steht, sagt sie Und ein 3D-Drucker soll ihr helfen, spezielle Figuren selbst zu gestalten – das spart Kosten und macht das Ganze noch individueller.
Wenn Nachbarn zu Bühnenbildnern werden
Nicht nur in Büschdorf, auch in anderen Stadtteilen wurde mit Leidenschaft dekoriert. Im Schkopauer Weg grinsten Skelette aus dem Vorgarten, am Pfeilkrautweg spukten Geister durch beleuchtete Fenster, und im Wismarer Weg stand eine ganze Mumienfamilie Spalier.
Viele Nachbarn helfen sich gegenseitig beim Aufbau oder tauschen Dekoideen. „Das macht einfach Spaß, und die Kinder lieben es“, erzählt eine Anwohnerin. „Es ist fast wie ein kleines Straßenfest – nur eben in gruselig.“
Familienprogramm mit Spaßfaktor
Auch das BWG Erlebnishaus am Holzplatz hatte ein volles Programm: Kürbisschnitzen, Laternenbasteln, Mumienwickeln und ein Kostümwettbewerb sorgten für Begeisterung bei Jung und Alt. Besonders beliebt war der anschließende Laternenumzug, der das Viertel in warmes Licht tauchte – ein schöner Kontrast zu all dem Spuk.
Das Halloween-Fieber macht auch vor den Stadtgrenzen keinen Halt. In Merseburg etwa baut Ronny aus der Meuschauer Straße seit Jahren an seinem eigenen „Horrorhaus“. Einen ganzen Monat lang werkelt er an Kulissen, Lichteffekten und Spezialeffekten.
















































„riefen das traditionelle „Süßes oder Saures!““
Genau das rufen tatsächlich auch die meisten Kinder!
Das passiert, wenn man eine vermeintliche Tradition übernehmen will.
Nicht Wundern Kinder, wenn der Onkel Zitronen verteilt!
Der Onkel hat leider die Verteilungsrichtung des „Sauren“ verkannt.
Jetzt kommen wieder die Kritiker: amerikanischer Mist und so. Mir gefällts! Toll, wieviel Mühe sich die Leute geben.
JM,
ich kann mit Halloween selbst nicht viel anfangen, aber meine Partnerin und meine Kinder lieben es. Ich freue mich einfach für die anderen mit und bewundere das Engagement, dass in Halloween gesteckt wird.
Du hast doch gar keine Kinder und keine Partnerin. Und du würdest niemals „deine“ Kinder abends im dunklen durch die Gegend ziehen lassen. Und mit dem Auto kann man keine Süßigkeiten erbetteln. Und Freude für andere Menschen empfindest du nicht, eher Verachtung.
So einen Mist hätte es in der DDR nicht gegeben.
Mangelwirtschaft ist vorbei.
Deine Kommentare sind auch Mangelware. Hohl.
Genau !!!
Stimmt. Und wenn doch, hat man über diese subversiven Elemente eine Akte anlegt. Wer sein Haus amerikanisch schmückt, wer weiss ob der nicht im Keller den Umsturz plant. Schöne alte Zeit. Da war alles besser.
Die „DDR“ wollte sogar Weihnachten abschaffen. Dafür gab es Fackelumzüge am Vorabend des 1. Mai und des 7. Oktober. Mhm, warum ist dieses Land nochmal krachend untergegangen?
Ja, deshalb existiert deine geliebte DDR auch nichtmehr.
Dafür Gängelei, Terror, Folter, Mord, uvm
Dem stimme ich 100 % zu.
Ich weiß nicht mehr, wann und zu welchem Anlass es war, aber es war zu tiefsten DDR-Zeiten.
Einer hatte die Idee, die anderen machten mit. Wir sangen
Ich bin der kleine König
gebt mir nicht so wenig
lasst mich nicht so lange stehn
Ich will noch etwas weiter gehn.
Ob da jemand reagiert hat, kann ich mich nicht erinnern. Und wir haben nicht geklingelt, waren nur auf der Straße. Außerdem waren wir immer mal in dem Gebiet, also zwar nicht richtig bekannt, aber auch nicht völlig anonym.
Übrigens wollte ich vor Jahren das mal in UK erleben, nachdem ich davon gelesen hatte.
Da ich bei einem Rückfluf von Heathrow nach Leipzig mein Gepäck erst Wochen später erhielt, hatte ich mal höflich nachgefragt, wie es mit einem Freiflug aussieht, aber nix.
Zum Glück wars der Rückflug, Hinflug wäre verheerend gewesen, da ich gleich weiter nach Schottland gefahren und dann gewandert bin.
Tolle Geschichte, spannend erzählt! Es muss nicht immer einen Bezug zum Thema geben, manchmal möchte man einfach was erzählen. Danke!
Ich habe mein Haus samt Tor verschlossen um nicht Bekanntschaft mit fordernden Bälgern zu machen.
Es wiederholt sich : „Panem et circenses“
( Brot und Spiele)……
Aber du bist klug und isst kein Brot.
Danke für die Übersetzung. So kommt der Sinn des Kommentars erst richtig zur Geltung. Nun weiß der Leser genau, was du meinst.
Manche schwurbeln ja nur hohle Phrasen ins Internet. Du nicht. Du bringst es auf den Punkt.
Es passt zu den einfältigen Bewohnern der EFH Neubau-Ghettos, sich solchen amerikanischen Dummschiss auszuliefern. Aber das diesem Müll auch medial eine Plattform gegeben wird ist einfach widerlich. Der 31. Oktober ist der Tag der Reformation und nichts anderes.
„Es passt zu den einfältigen Bewohnern der EFH Neubau-Ghettos, sich solchen amerikanischen Dummschiss auszuliefern.“
Thomas,
wir leben in einem freien Land, in dem jeder das feiern kann, was er auch feiern möchte.
Außerdem: Vernehme ich da gerade Neid auf Einfamilienhauseigentümer?
„Aber das diesem Müll auch medial eine Plattform gegeben wird ist einfach widerlich.“
Das nennt sich Pressefreiheit und ist ein sehr hohes Gut.
„Der 31. Oktober ist der Tag der Reformation und nichts anderes.“
Der 31. Oktober ist genau das, wofür es jeder individuell für sich selbst hält. 🙂
Julius,warst du im Kinderheim? Das haben wir zu DDR-Zeiten ebenfalls erlebt.
Sind durchs Treppenhaus gestiefelt und haben bei den Leuten geklingelt.
Süßes oder Saures.
Mir ist solcher Käse nicht bekannt. Es ist traurig, Wänste zum Betteln zu animieren.
Lasst doch den Kindern und Erwachsenen ihren Spass. Viel schlimmer waren die Gestalten, die dachten, das Silvester ist. Es gab ja Geld. Da kann man seine Grundsicherung schon mal in die Luft böllern.
Viel schlimmer als die bettelnden Kinder war das ständige Knallern. Da könnte das Ordnungsamt oder die Polizei mal einschreiten. Aber die beschützen ja lieber die 10 Hanseln der Montagsdemo …
denn der Ursprung des heutigen Halloweenfestes stammt von einem Erntedankfest der Kelten und erst die Iren haben es nach Amerika gebracht. Also warum nicht ein bisschen feiern, die Welt ist traurig genug.
Die ewigen Nörgler und Neider können doch einfach ihre Tür zu lassen, wenn es klingelt!
Und ähnlich wie Weihnachten wurde es – von der christlichen Kirche – erst versucht zu verbieten und dann einfach vereinnahmt und kommerzialisiert.
Aber Nulli & Co. wissen so wenige über irgendwas, dass es für sie ausreicht, selbstgefällig platte und populistische Kampfwörter rauszurülpsen, um sich gut zu fühlen und ebenso selbsterdachte „Traditionen“ zu beschwören.