IG Hochwasserschutz Altstadt zum Gimritzer Damm: Staat gegen Bürger
Die Interessengemeinschaft Hochwasserschutz Altstadt, die Klage gegen die Bauart des Gimritzer Damms eingelegt hatte, äußert sich nun auch zum Urteil des Oberverwaltungsgerichts. Das “ Mißmanagement in Planungsverfahren“ gefährde „systematisch die Demokratie“, heißt es in einer Erklärung. Man sei Vernunftbürger und keine Wutbürger. Man habe sich seit sieben Jahren „vergeblich bemüht, ihren berechtigten Anliegen um Hochwasserschutz bei Verwaltung und Politik von Stadt und Land Gehör zu verschaffen.“ Dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz, der Stadtverwaltung Halle und den Medien hätte „viel mehr daran, die berechtigten Interessen von Neustadt und Altstadt gegeneinander auszuspielen.“ Von Polemik und Populismus ist die Rede.
Hier die komplette Erklärung:
Das Oberverwaltungsgericht Magdeburg hat entschieden: Der Gimritzer Damm in Halle darf ohne Verzug gebaut werden. Die IG Hochwasserschutz Altstadt begrüßt das Urteil zur Eilklage. Es gibt endlich allen Gewißheit: Dem Landesbetrieb für Hochwasserschutz und Wasswirtschaft (LHW) als Bauherren des Deiches, den politischen Vertretern der Stadt Halle, den Einwohner der Neustadt und erstmalig auch den Klägern und Bewohnern der Altstadtseite. Letztere hatten sich seit 2013 vergeblich bemüht, ihren berechtigten Anliegen um Hochwasserschutz bei Verwaltung und Politik von Stadt und Land Gehör zu verschaffen. Grundsätzlich brachten sie immer die Vernunft auf, die Notwendigkeit eines Deichbaues zu bekräftigen. Sie sind Vernunftbürger und keine Wutbürger. Daher forderten sie nicht den Verzicht auf den Deichbau, sondern ausgleichende Hochwasserschutzmaßnahmen auch für ihre Wohngebiete und brachten sich konstruktiv in diesen Prozess ein. Statt solche Maßnahmen zu planen oder zu diskutieren, lag sowohl dem LHW, der Stadtverwaltung Halle oder der Mitteldeutschen Zeitung sehr viel mehr daran, die berechtigten Interessen von Neustadt und Altstadt gegeneinander auszuspielen und über Polemik und Populismus dafür zu sorgen, dass keine gemeinsamen Ziele für den Hochwasserschutz in der Stadt Halle entwickelt wurden. Die Forderungen der Altstadt wurden von der MZ öffentlich als „Egoismus“ gegeißelt und von vielen Forenkommentaren einschlägig begleitet.
Der LHW, der jetzt klammheimlich genau den Deich baut, der im früheren Klageverfahren durch die „unkundigen Laien der Altstadt“ vorgeschlagen wurde, konnte keine negativen Auswirkungen des Deichbaus erkennen. Da der Planungsträger immer den aufgesackten Deich von 2013 als fiktive Ausgangslage für alle zu berechnenden Auswirkungen zugrunde legt und nicht den tatsächlich vorhandenen viel tiefer liegenden Damm, konnte das Amt (wenig erstaunlich) die Ausweisung der realen Auswirkungen verhindern. Dieses Vorgehen wurde jetzt gerichtlich harsch kritisiert. Die Politik schließlich hat sich sowieso schon lange anderen gesellschaftlichen Problemen zugewandt: Da es keine dauerhafte Lobbyarbeit oder akute Problemlagen gibt, spielt die Hochwasserproblematik in der Tagespolitik keine Rolle mehr. Die Bewohner der Altstadt, die vom neuen Deichbau langfristig betroffen sind, können es zeitlich eben nicht leisten, täglich ihre Anliegen mit innovativen Methoden immer wieder in Medien, Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit zu spielen, wenn diese gar nicht bereit sind in diesem Sinne zu handeln.
Stattdessen haben die Bürger intensiv alle vom Gesetzgeber geschaffenen Mittel des Planungsverfahrens genutzt und ihre Bedenken im Rahmen des Deichbaus immer wieder sachlich vorgetragen. Von den Planungsträgern wurden sie jedoch ein ums andere Mal zurückgewiesen und nie erhört, weshalb viele von Verwaltung und Politik enttäuscht sind. Der Staat wollte sich auf der sachlichen Ebene nicht mit seinen Bürgern auseinandersetzen. Daher klagten zwei Vertreter schließlich nicht gegen den Bau des Deiches (auch wenn dies immer wieder gerne behauptet wird), sondern für gleiche Rechte auf Hochwasserschutz und Anerkennung von negativen Auswirkungen!
Tatsächlich hat der Rechtsstaat geholfen: Das Gericht hat mit seiner sehr präzisen Entscheidung zur Eilklage die nun auch gerichtlich festgestellten „offensichtlichen“ Mängel in der Abwägung zum Hochwasserschutz attestiert und fordert eine Nachbesserung für die Altstadtseite ein. Interessanterweise verpflichtet das Gericht dazu den LHW als Landesinstitution! Bisher hat der LHW hier immer nur auf die Zuständigkeit der Stadt verwiesen. Man kann nur hoffen, dass Politik und Verwaltung dies jetzt nicht nur auf die unmittelbaren Kläger beziehen, sondern endlich einen sinnvollen und mit den Bürgern abgestimmten (!) Hochwasser- und Katastrophenschutz für die ganze Stadt in den Blick nehmen (der Hochwasserbeirat der Stadt Halle hat sich dazu leider nicht als geeignet erwiesen).
Die Mängel im Planungsverfahren umfassen genau die Details, die alle Betroffenen des Deichbaus seit 2013 unisono vortragen haben und für deren Behebung die Planungsbehörden mit den Instrumenten des Planfeststellungsverfahrens und der Umweltverträglichkeitsprüfung hätten sorgen können und vor allem: sorgen müssen! Nie ging es in Halle um vorgeschobene seltene Insekten oder Fledermausarten (auch wenn die sicherlich genauso Rechte beanspruchen können sollten) oder nachgelagerte Probleme. Es ging immer um die Abwägung von gleichen Bedürfnissen von Menschen dies- und jenseits des gleichen Flusses in der gleichen Stadt. Sieben Jahre lang hat man diese Wünsche systematisch ausgeblendet, produktive gemeinsame Planungen verhindert und sinnvolle Maßnahmen (z.B. den Deichbau) verzögert.
Die Frage bleibt, welche Ziele die Verantwortlichen des LHW oder der Stadt Halle mit ihrem Handeln verfolgen? Welches Selbstverständnis der Amtsausübung ist damit verbunden, wenn Bürger „offensichtliche“ und „erhebliche“ Mängel erst über Klagen beheben können? Planungsverfahren haben die Aufgabe, Bürger zu beteiligen, gesamtgesellschaftliche Interessen zu formulieren und tragfähige Lösungen zu erarbeiten! Welchen Sinn macht es für unsere Gesellschaft insgesamt, wenn die geschaffenen Planungsmaßnahmen jedoch inhaltlich so ausgehöhlt werden, dass sie immer häufiger ein „Staat gegen Bürger“ werden und letztlich ihren Zweck gar nicht mehr erfüllen, wie dies auch bei vielen anderen städtebaulichen Planungsverfahren zu besichtigen ist.
Stattdessen hört man aus der Politik zunehmend Kritik an den „langwierigen Planungsverfahren“, die nun gestrafft und beschleunigt werden sollen. Für uns als Bürger ist jedenfalls mehr als deutlich geworden: Es ist diese komplexe Art und Weise der Ignoranz von gesellschaftlichen Problemlagen und Verhinderung gemeinsamer Lösungen, die wider besseren Wissens systematisch zu Vertrauensverlust, Politikverdrossenheit und zur Abwendung von der Demokratie führen, obwohl formal genau die richtigen Verfahren und Rechte vorhanden sind. Kompetente und bürgernahe Institutionen und Medien eines demokratischen Staates sollten so handeln, dass niemand Klagen braucht. Die IG Hochwasserschutz Altstadt ist weiterhin für sachorientierte Arbeit offen, aber nur, wenn es auch um die Erreichung gemeinsam definierter sinnvoller Ziele geht.
„Die IG Hochwasserschutz Altstadt ist weiterhin für sachorientierte Arbeit offen, aber nur, wenn es auch um die Erreichung gemeinsam definierter sinnvoller Ziele geht.“
Wer entscheidet denn, ob die Randbedingung erfüllt wird? Würfeln? Glaskugel? Wünschelrute? Leere Drohung, Frau Dr.?
Wäre mal interessant zu wissen, wo die IG-ler ihren Wohnsitz seit wann haben.
Klaustorvorstadt. Hafenstrasse, Robert-Franz-Ring, Herrenstraße usw.
Wahrscheinlich nicht kürzer als die Bewohner, die durch den neuen Damm geschützt werden sollen. Und wahrscheinlich auch schon länger als 7 Jahre…
.Okay, irgendwelche Egoisten die sich ihre Luxusbuden ins Flutgebiet gesetzt haben, haben den Rechtsstaat solange missbraucht wie sie konnten und spielen jetzt die großen Gönner? Putzig, sollte es Karma geben, wird es die nächste Flut regeln.
Es gibt dort viele Menschen, die nicht einen Luxusbau gebaut haben. Waren Sie schon einmal in der Klausvorstadt? Immer diese Vorurteile. Die Klausvorstadt war beim letzten Hochwasser extrem betroffen.
Das heißt übrigens Klaustorvorstadt – weil das Viertel früher vor dem Klaustor der Stadtmauer lag.
Kein Wunder, war ja auch ein Extremhochwasser. A propos, welche Flutsicherungsmaßnahmen, wie Flutmauern etc hat denn die Stadtverwaltung bisher geplant? Müßte dann vom Ratswerder bis zur Pfälzer Brücke gehen und auch das Gebiet Hafenstraße extra umfassen… Über eine Planung dafür oder auch einen Protest dafür ist bisher nix bekannt geworden
Also ich sehe zwischen Saale und Mühlgraben gar nicht so viele Luxusbuden…
Aber erstmal mit der Sozialneidkeule andere diskreditieren wollen…
Es wird aber nur ein winziger Teil der großen Demokratie gefährdet. Nur was eine kleine egoistische Gruppe betrifft, die ins Überflutungsgebiet gezogen ist.
Das „Überflutungsgebiet‘ gab es schon immer. Es ist Althalle. Halle Neustadt wurde auf feuchtem Gebiet und Wiesen gebaut. Das war früher Überflutungsgebiet.
Also das „Überflutungsgebiet“ ist die Neustadt, nicht die Altstadt, wo die „handvoll“ Häuser zusammen viel mehr Jahre auf dem Buckel haben, wie die betroffenen Häuser in Neustadt…
„Mindestens 25 Mal wurde in Halle-Trotha seit dem Mittelalter die Acht-Meter-Marke übertroffen,“
https://www.halle-im-bild.de/fotos/gedenksteine-staetten/hochwassermarken-neumuehle
Das widerlegt das Geschwätz von der Niederreißung der Deiche und Rückgabe von Retentionsraum.
Jetzt kommt wieder irgend ein Neid auf die Tagesordnung.
Sind wir Mal ehrlich, Halle- Neustadt wurde damals in ein Überflutungsgebiet der Saale gebaut!
Das waren Wiesen und ein Flugplatz. Kein Flutbereich.
Verstehe, dann wurde der Gimritzer Damm sicherlich nur aus dekorativen Gründen gebaut.
Stell Dich nicht dumm. Die Dämme wurden in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet. Halle Neustadt erst in den 60er Jahren.
http://m.halle.de/de/Verwaltung/Umwelt/Natur-und-Artenschutz/Lehrpfade/Hochwasserlehrpfad/Gimritzer-Damm/
Du wieselst dich um eine Antwort herum. Wozu wurden der Gimritzer Damm und der Passendorfer Deich gebaut, wenn nicht, um das dahinterliegende Gebiet vor Überschwemmungen zu schützen? In welchem Jahrzehnt die Deiche gebaut wurden, ist dabei völlig schnuppe.
Der Gimritzer Deich in den frühen 20er Jahren…
Es war Flutgebiet der Saale!
Einfach mal nachdenken wo das Wasser eingeflossen ist, wenn Hochwasser war ohne Deich?!
Und warum wird auch heute noch die Brunnengalerie benötigt?
Merkst was?
Die Brunnengalerie hat rein gar nichts mit Hochwasser zu tun. Die Brunnengalerie wurde gebaut, weil in Ha-Neu das Grundwasser extrem nach oben drückt. Um zu verhindern, das eben das Grundwasser in die Häuser drückt, wurde die Brunnengalerie gebaut.
Und das Grundwasser drückt nach oben, weil halb Halle-Neustadt in eine niedrige Flussaue gebaut wurde, die natürlicherweise als Überflutungsgebiet der Saale dient(e).
Denke selber nach! Die Dämme wurden in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts errichtet. Halle Neustadt erst in den 60er Jahren.
http://m.halle.de/de/Verwaltung/Umwelt/Natur-und-Artenschutz/Lehrpfade/Hochwasserlehrpfad/Gimritzer-Damm/
Nix wissen, sich aber hier als Schlaumeyer präsentieren.
Genau so ist es. Wenn man nach dieser Logik geht, hätte Neustadt ebenso wenig einen Damm „verdient“. Letztlich ergibt sich die Verantwortung der Stadt daraus, dass sie Baugebiete auf Überflutungsflächen ausgewiesen hat.
Guten Morgen auch, ausgeschlafen? Halle-Neustadt wurde von der Stasiregierung gebaut. Die haben Halle nicht gefragt. Erst nach 1990 kam Ha-Neu zu Halle. Vorher war Ha-Neu eine eigenständige Stadt. Also kann die Stadt Halle nichts dafür. Deswegen muss auch das Land für den Damm blechen. Bleibt die Klausstadt. Die meisten Häuser waren schon da. Die paar neuen Häuser liegen hoch genug. Die alten Häuser in der Hafenstrasse sollten geopfer werden. Deswegen die Probleme.
1) Das stimmt so nicht. Bei Baubeginn (um Mitte der 1960ger) nannte sich das Ganze noch „Chemiearbeiterstadt Halle-West“ und war ein Stadtteil der Stadt Halle (Saale). Verselbstständigung war später. 2) Auch hier Irrung. Die Neubauten „Gut Gimritz“ und Hafenstraße liegen eben nicht „hoch genug“, wie zuletzt 2013 eindrucksvoll bewiesen. 3) Das Land muss für den Damm einfach aus dem Grunde zahlen, da er in Zuständigkeit des Landes ist.
2013 wurde der Deich beim Hochwasser durch Schläuche und Sandsäcke erheblich erhöht. Andernfalls wäre HaNeu abgesoffen, allerdings wäre das HW dann innerhalb des Deichbereichs auch nicht weiter gestiegen.
Steht „M.D.“ für Magdeburg? Also für jemanden, der nicht weiß, dass Halle-Neustadt auf einem Flugplatz gebaut wurde?
Muss ja ein großer Flugplatz gewesen sein.
Der Flugplatz war in Nietleben, nicht in der Flussaue. Genauer gesagt, war der Flugplatz Nietleben dort, wo später die Russenkaserne war und wo jetzt die feinen Leute von Heide-Süd wohnen. https://de.wikipedia.org/wiki/Flugplatz_Halle-Nietleben
Siehe HQ100
https://www.geofachdatenserver.de/de/hochwassergefahrenkarte-hq100.html
IG Hochwasserschutz = IG Eigennutz
Da haben Sie sich falsch informiert. Die IG ist eine Bürgerinitiative. Die wurde sogar von Hr. Dr. Haseloff empfangen.
Das für sich muß noch gar nix bedeuten…
Die Saale tiefer legen und eine Verbreiterung an den Engstellen!
Wieso sollen die Leistungsträger rechts der Saale eine Verschlechterung hinnehmen, für die mehr oder weniger aktiven Leistungsträger links der Saale?
Ja, der Text ist etwas länger, versteht eben nicht jeder…
Ja, ein schwülstiger Text halt, um seinen Inhalt zu verstecken: Sehr „schlaue“ Anwohner haben im Überschwemmungsgebiet gebaut und wollen es nur nicht zugeben.
Meinst du die zigtausend Halle-Neustädter, die 2013 ohne die Aufsackung des mit Bäumen bewachsenen Fuß- und Radwegs abgesoffen wären?
Genau, Bis hinter die Halloren-Straße ist HQ100-Gebiet
https://www.geofachdatenserver.de/de/hochwassergefahrenkarte-hq100.html
Tatsächlich begannen die Bausünden schon viel früher, der östliche Teil Halle- Neustadts steht in einem Überflutungsgebiet.
Wer vor dem Bau auf dem Weg in die Innenstadt die alte F80 nahm, überquerte in Höhe der Feuerwache eine Saalebrücke über einen trocken gefallenen Saalearm und wer mit der Halle – Hettstedter Eisenbahn fuhr, sah in schöner Regelmäßigkeit überflutete Kleingärten auf heutigen Gebiet von Halle – Neustadt. Das Luftwaffenlazarett, später Waldkrankenhaus Dölau, wurde wegen der schwierigen hydrologischen Verhältnisse, obwohl so geplant, gerade nicht auf dem Halle- Neustädter Gebiet gebaut.
Man sehe sich das HQ100 an…
https://www.geofachdatenserver.de/de/hochwassergefahrenkarte-hq100.html
Bis hinter der Hallorenstraße ist mit Überflutungen zu rechnen…
Es gibt immer wieder neue Unwissende.
https://www.mil-airfields.de/de1/halle-flugplatz-nietleben/1966-0010-flugplatz-halle-nietleben.jpg
Rechts unten. Ja, da an der B80, wo heute VW ist, stehen die GST Flugzeuge.
Also Halle Neustadt abreisen, oder wie damit die alte Flutebene wieder entsteht oder was? Dann müssen alle in die Altstadt ziehen. Ich glaube, das will die IG auch nicht. Dann werden sie sich umgucken, wer da alles ins Altstädtchen zieht. Denn bis jetzt waren alle froh, dass einige Bevölkerungsgruppen nicht da wohnen.
Eigentlich geht’s doch nur, um die gutbetuchten Bürger des Gutes Gimmrizt. Dieses hohe Gut muß geschützt werden. Die paar Neustädter, ist ja nicht so schlimm und denen völlig egal. Erst musste die Eissporthalle weichen dann noch das historische Planetarium. Was solls so haben sie mehr Platz zum parken. Es wurde die Brücke erneuert damit man mit den Luxusschlitten nicht auf so einer schäbigen Brücke fahren muß. Die passte nicht zu Stil. Nun jammern, man hat vorher gewusst, dass es nicht funktioniert, da zu bauen. Denn es kommen immer wieder Hochwasser. Dann geht die ewige Diskussion wieder los. Der Damm hätte schon fertig sein können, wenn sich da nicht ständig jemand aufregen würde. Aber macht mal ist nicht wichtig! Erst die Radfahrer dann alle anderen. Hab ich was vergessen, achja der Zuschlag für die Baufirma war auch nicht genehm. Achja und ich wohne schon ewig hier und weiß das die Altstadt und Peisnitz, und Co schon immer tiefer liegen, als Halle Neustadt. Und Hochwasser war da auch schon immer. Der Gimmritzer Damm ist genauso sanierungsbedürftig und nicht erst seit dem letzten Hochwasser. Ich hoffe das das Wasser nicht schneller kommt.
Es geht um die Klaustorvorstadt, die war schon einige Jahre vor Neustadt da und dank weitläufiger Auenlandschaft links der Saale waren Hochwasserlagen auch weniger problematisch…
Man könnte ja nach und nach die Gebiete bis zur Hallorenstraße (HQ100-Gebiet) rückbauen, sprich, die Häuser werden nicht mehr modernisiert sondern nur noch Reparaturen durchgeführt und nach und nach leergezogen und abgerissen…
Dann kann man sich über einen neuen Hochwasserschutz hinter der neuen Aue unterhalten und ggf. die Straße Gimritzer Damm verlegen…
Der Horizont hierfür wäre mit 30-50 Jahren anzusetzen…
An den Hochwassermarken der Neumühle kann man sich anschauen, wie oft sie schon überflutet war. Und das zu einer Zeit, wo die Saale in ihrem Verlauf noch nicht so eingedeicht war wie heute,
Ja und?
Der Flugplatz lag auch bloß im Überflutungsgebiet der Saale.
Was willst Du uns jetzt sagen? Das der Flugplatz vor der Saale da war?
Ja, das war der „alte“Flugplatz des NSFK. Der Flughafen Halle befand sich weiter hinter der Siedlung Feldschlößchen, der Flugplatz der Luftnachrichtenschule zwischen Feldschlößchen und Gimritzer Damm. Da mag sich nun jeder das für sich passende Gelände heraussuchen.
Der Flugplatz Nietleben wurde ursprünglich in Nietleben errichtet. Das sollte der Name schon vermuten lassen. 😉
Das Flugfeld wurde immer mal wieder verlegt und war zum Schluss in dem durch den Gimritzer Damm geschützten Überflutungsgebiet der Saale, weil das die Kasernennutzung durch die Luftwaffe und nach 1945 insbesondere durch die Rote Armee so erforderte.
Mit Überflutungen hatte man an der Stelle aber schon immer zu kämpfen, weshalb es bis zur Errichtung von Halle-Neustadt dort auch keine Besiedlung gab und bis zur Errichtung des Gimritzer Damms auch keinen Flughafen. Erst mit Hochwasserschutzanlagen war überhaupt an eine sinnvolle Bebauung zu denken, wobei es auch damals sehr umstritten war und wohl nur der Gesellschaftsform der Diktatur zu „verdanken“ ist, dass das Vorhaben „Halle-West“ so umgesetzt wurde.
Passendorf, Nietleben und auch das heutige Heide-Süd liegen deutlich oberhalb der Saaleaue. Eine Aue ist übrigens ein natürliches Überflutungsgebiet. Vielleicht ist das auch ein sprachlich-historischer Hinweis. 😉
Übrigens, Deiche wurden und werden überall in Deutschland gebaut. Und überall wurde und wird in Deutschland (wie auch in anderen Ländern) hinter dem Deich gebaut. Und genauso gibt es in Deutschland Stadtgebiete, die auch bei „normalen“ Hochwasser überflutet werden wie z.Bsp.Passau.
„Mit Überflutungen hatte man an der Stelle aber schon immer zu kämpfen“
Das kannst du sicherlich belegen.
„weshalb es bis zur Errichtung von Halle-Neustadt dort auch keine Besiedlung gab “
Weil das Grundwasser hochdrückte. Deshalb wurde ja mit dem Bau von HaNeu die Brunnengalerie gebaut.
Das können Zugezogene nicht wissen.
Du bist doch weder Zugezogener noch Hallenser. Worauf stützt sich denn dein Wissen? 😉
Das hochdrückende Grundwasser gab es schon, als dort noch dein Flughafen war. Der Wortbestandteil „Hafen“ hat nichts mit Wasser zu tun. 😉 Die Brunnengalerie kam aber erst mit Neustadt. Du bist einfach nicht auf Zack! 🙂
Vielleicht an den Ufern der Saale eine 5 Meter hohe Mauer bauen. Und vom ,farbspektrum‘ bunt besprühen lassen.
Würde gut zu Halle passen.
Selbst wenn alle Fakten und Zusammenhänge gut verständlich zusammengetragen werden wie im Brief oben, so hält dass viele Leute nicht davon ab, weiter die üblichen haltlosen Vorwürfe und Verdächtigungen vom Stapel zu lassen.
Wenn hier Rechts und Links der Saale schön gegeneinander ausgespielt werden?
Und wenn links der Saale viel Volk sitzt, das seinen Kopf nur zur Erhaltung der Friseurinnung benutzt, ist das kein Wunder…
Geschwätz, das auf Grund seiner Formulierung gelehrt erscheint, muss noch längst nicht Fakten enthalten.
Einfach mal an der Neumühle – Mühlpfortenbrücke – nachsehen wie hoch z.B. im 16. Jahrhundert das Hochwasser stand – und zu dieser Zeit gab es noch kein Halle-Neustadt und keinen Gimritzer Damm. Die Überflutungsproblematik gibt es in der Klaustorvorstadt seit vielen Jahrhunderten.
Ich finde es sehr erfreulich dass sich mit der Urteilsbegründung endlich die Möglichkeit für einen vernünftigen Kompromiss andeutet – die Neustadt bekommt in absehbarer Zeit ihren Deich, die ebenso berechtigten Ansprüche der Einwohner in der Altstadt (Klaustorvorstadt, Hafenstraße, Sophienhafen, Gut Gimritz) sollen laut Gerichtsbeschluss nun endlich ebenfalls berücksichtigt werden. Eine gute Nachricht für den Hochwasserschutz in Halle.