Klimaschutz oder Wohnbau? Stadtrat beschließt neues Einfamilienhaus-Gebiet auf Acker in Halle-Dölau

Der Stadtrat hat am Mittwoch das endgültige OK für ein neues Wohngebiet in Halle-Dölau an der Salzmünder Straße gegeben. Der Öffentlichen Auslegung des Bebauungsplans wurde mehrheitlich zugestimmt. Es gab 28 Ja, 17 Nein und eine Enthaltung. Geplant sind 45 Einfamilienhäuser. Zugestimmt wurde einem Antrag der MitBürger, wonach bei Wohngebäuden mit einer Dachneigung von mehr als 15 Grad, dass bei Dachflächen mindestens 25 % der Flächen für Solaranlagen nutzbar sind. Allerdings wurde noch rund eine Stunde über den Standort diskutiert. Dabei gab es unter anderem Kritik daran, dass nun wertvoller Ackerboden verschwindet.
In einer Zeit wo alle über Klimaschutz reden, sei dies der falsche Antrag, auf einem grünem Acker mit bestem Ackerboden am äußersten Rande der Stadt ein Wohngebiet errichten, beklagte Christian Feigl (Grüne). Der Stadtrat solle endlich ein Zeichen setzen, dass auch mit Blick auf die Flächenversiegelung und Energiebedarf das Vorhaben abgelehnt wird. Die CDU will ein Abbruch der Debatte, daraufhin wirft ihm die Linke ein undemokratisches Verhalten vor, weil es erst zwei Wortmeldungen gab. Die Diskussion im Stadtrat diene dazu, die Bürger über die Meinung zu informieren. Der Geschäftsordnungsantrag ist abgelehnt, es wird weiter diskutiert. Anja Krimmling-Schöffler (Linke) sagte, „wir versiegeln guten Ackerboden.“ Auch die Frischluftschneise werde zerstört. „Es gibt dort draußen Leute Menschen die eine andere Vorstellung von Wohnen haben“, sagte Detlef Wend (MitBürger). Die „ideologische Scheuklappen“ sollen runtergenommen werden. „Wir grenzen die Freiheit der Menschen ein“, sagte Andreas Schachtschneider (Hauptsache Halle) zur Ablehnung von Grünen und Linken. „Wo sollen denn die jungen Familien hin?“
Carsten Heym (AfD) meinte, mit einer Ablehnung des Beschluss werde man niemanden davon abbringen, ein Haus zu bauen. „Wenn wir ihnen die Gelegenheit nicht bieten, werden sie die woanders suchen.“ Heym warnt davor, mit der Abwanderung der Häuslebauer gehen Steueraufkommen und Kaufkraft verloren. Auf das Ziel einer attraktiven Stadt und einen Bedarf nach entsprechendem Wohnraum wies Eric Eigendorf (SPD) hin. Es gebe genügend Leerflächen in der Stadt, wo verdichtet werden könne, meinte Christian Feigl (Grüne). Wenn man auf eine Klimaneutralität hinsteuere müsse man die Wahrheit klar aussprechen: „Dann gibt es auf einem Acker am Stadtrand kein Wohngebiet mehr.“ Eine Randbebauung werde es nicht mehr geben. Werde so weiter gewirtschaftet wie heute werde durch die ökologische Krise auf größere Probleme hingesteuert. Yana Mark (FDP) sagte, „diese Menschen werden in Einfamilienhäusern wohnen, nur eben nicht in Halle“, warnte sie. Die entsprechenden Menschen werden dann mit dem Auto pendeln, und das sei kein Beitrag zu Klimaschutz. Man wolle Einfamilienhäuser in der Stadt nicht generell untersagen, meinte Dennis Hellmich (Grüne). Doch es müsse auch um Ökologie und Nachhaltigkeit gehen. „Für 10 Zentimeter Ackerboden sind 2000 Jahre nötig“, betonte Thomas Schied (Linke).
Gut so, dass die Bebauung genehmigt wurde. Je mehr Menschen in Dölau lohnen, desto eher lohnt sich wieder die Einführung des Zugverkehrs und desto weniger Menschen müssen aus der Ferne pendeln. Also ist es gut für die Umwelt.
Dessau-Roßlau hat eine sinkende Bevölkerung. Dort kann man zum Ausgleich neue Ackerflächen schaffen.
Lol , das könnte Ihnen so passen . Ich finde neue Flächen gut und suche auch gerade. Allerdings ist meine Erfahrung, dass ich aus Dessau genauso lange nach Halle brauche, wie aus Dolau. Daher kann ich mir Dessau auch gut vorstellen. Seit 45 gibt’s da auch viel mehr Parkplätze.
Was ist das für eine dämliche Frage? Als wären Einfamilienhaussiedlungen am Stadtrand die einzige Wohnform für junge Familien!? Wie wäre es mal damit, die Stadt kinderfreundlich umzugestalten, dann haben junge Familien auch Lust, innerhalb selbiger zu wohnen statt an den Stadtrand zu ziehen und dann genau den Autoverkehr zu verursachen, vor dem sie ihre Kinder schützen wollen. Wie war das gleich noch mit „Angebote statt Verbote“? Bietet den Leuten eine menschengerechte Stadt, dann haben sie auch kein Problem, dort zu wohnen.
Aber das sind dann die gleichen Leute, die gegen eine autofreie bzw. -arme Alt-/Innenstadt sind, weil ja „niemand benachteiligt werden darf“. Ich könnte im Strahl kotzen, wenn ich so eine dumme Argumentation lese! 😡
Früher konnten Kinder noch auf der Straße spielen, wegen dem Übermaß an Autos ist das leider nicht mehr möglich
Und die Lösung ist, autozentrierte Neubaugebiete am Stadtrand zu bauen? Genau die Bewohner verursachen ja den Verkehr, der das Leben in der Stadt unattraktiv macht.
@10010110: Sie sprechen mir aus der Seele…gesichtslose,flächenversiegelte Eigenheimsiedlungen gibt es in Halle tatsächlich genug!Wieso gibt es keine Auflagen auch für Häuslebauer?Schlimm genug das ständig irgendwelche Naturwege(Hufeisensee,Rabeninsel etc.)versiegelt“ werden, der ständige Ausverkauf naturbelassener Flächen in Halle wird von den Stadtoberen ständig voran getrieben -wie soll es in so einer Stadt noch lebenswert sein,wenn das Grün stetig abnimmt und das alles bei dem Ausblick auf immer wärmere Sommer?Verlorengegangen Steuereinnahmen können wohl nicht das einzige Argument für so einen genehmigten Blödsinn sein!
Der alte Schlachthof und das RAW-Gelände wären gut.
Besten Dank auch für diesen Standort; Zuglärm zu jeder Tages- und Nachtzeit. Allerdings gibt es auch in Heide-Nord und Lettin freie Flächen innerhalb und an der Randbebauung
Heide-Nord/Lettin ist vorgesehen.
Ich sehe aber auch den Bereich an der Soltauer Straße als mögliches Baugebiet
👍👍👍👍👍👍👍
und das primär!, bevor man an den Stadträndern aus wertvollem Ackergold, unbezahlbares Betongold wandelt.
Bildungsfernsehen für unsere Stadträte (englisch):
https://www.youtube.com/watch?v=Ds-v2-qyCc8
Bitte genau zuhören ab Minute 8.53!
Wie zu DDR Zeiten alles auf Zuteilung und man wird immer mehr eingeschränkt. Ich kann verstehen das manche aus meinem Bekanntenkreis keine Kinder mehr in diese Welt setzten wollen. Wenn man sich nicht mehr verwirklichen darf ist das traurig. Ich genieße es sehr in einem Einfamilienhaus zu wohnen. Kein nervig lauter Nachbar, ich kann Musik und Filme in Kinolautstärke genießen, kann am Haus meine eigenen Ideen umsetzten ohne eine Wohngemeinschaft zu fragen.
Verwirkliche dich doch an einer Eisenbahnplatte im Keller, da störst du nicht weiter mit deinem kurzsichtigen Egoismus.
Jedem das seine fällt, bei mir unter Toleranz die sie anscheinend nicht haben. Überall wird von Toleranz gepredigt die man haben soll, also soll sich auch jeder so verwirklichen wie er es möchte. Dafür gehe ich arbeiten, wenn mir die schönen Dinge wie ein schönes Haus, Auto, Fleisch auf dem Teller, Urlaub untersagt werden brauche ich nicht mehr zu arbeiten und kann ein auf Harz machen. Für so eine Gesellschaft brauche ich dann auch keine Lohnsteuer mehr zu erwirtschaften.
Wie sieht es mit deiner eigenen Toleranz aus, z.B. bei Ungeimpften oder Migranten?
Sehr gut da ich selber ungeimpft bin.
Immer dieser Hass…
da ein radweg, dort eine einfamilienhausecke…… das umdenken hat bisher leider nur bei wenigen stattgefunden! und so geht das immer weiter! wenn man sich mal die stadt halle anschaut, wieviele flächen eigentlich für eine bebauung da wären, ohne das wertvolles ackerland zunichte gemacht werden muss, dann kann man die verantwortlichen nicht verstehen. was ich aber auch traurig und zum teil schon frevelhaft gegenüber der natur empfinde, ist die bebauung zwischen böllberger weg und saale! hier hätte man die chance gehabt, einen breiten streifen vom uferrand der saale der natur zurückzugeben. stattdessen wird immer mehr an die saale rangebaut. Klar, herrliche wohnlage bringt gutes geld ….da weiß man sofort, wer die hebel in gang setzt und wer abnickt!
Wer will denn da wohnen….
Jeden Tag steht ein dummer auf.
Guten Morgen
Es geht doch nicht um die Beschaffung von Wohnungen!!! Es wird doch nicht an die Familien gedacht!!! Es geht, wie immer nur ums Geld und dass gewisse Institutionen immer reicher werden…
Hoffentlich lassen sich das die Dölauer nicht gefallen. Diese Nistkästen, die dort gebaut werden sollen, sehen kotzhässlich aus und passen dort absolut nicht hin.
Diese Stadtplaner sind Verbrecher!!!!
Du musst viel hysterischer sein. Sonst wirst du nicht ernstgenommen.
(verstehste: ernst 🤣)
keine Sorge, die Alt-Dölauer passen da schon auf!
https://www.mz.de/lokal/halle-saale/bauvorhaben-in-dolau-unmut-und-interesse-fur-neue-wohnungen-1428244
Vermutlich dürften die „kotzhässlichen Nistkästen“ gegenüber den ursprünglich geplanten „GWG – Monsterböcke“ aber nicht so auf das idyllische Stadtrandgemüt drücken.
Aber wegen diesem „ stadtplanerischen Verbrechen“ sollte man trotzdem gespannt und „ernsthaft“ dran bleiben!
Bist du ein Nimby? (https://de.wikipedia.org/wiki/Nimby)
Schon Anzeige erstattet wg Verbrechen? Du kannst uns da sicher über den entsprechenden § des StGB aufklären…
Ackerflächen zu bebauen ist eine Sünde, lieber seine blütenweiße Wiese draus machen, aber die Stadt zeigt ihr wahres Gesicht, weil seid ihr Grünen FFFler, wo ist euer Aufschrei, ich höre euch nicht, ihr könnt eben nur demonstrieren
Sich aber größte Stadt Sachsen-Anhalts nennen wollen. Kein Wunder, dass alle in den Speckgürtel ziehen.
Bernd, der letzte Gärtner von Dölau,
die Information, das nun im Außenbereich von Halle, in Halle Dölau auf wertvollen Ackerboden Einfamilienhäuser gebaut werden sollen, war für mich mehr als ein Schlag ins Gesicht und ist für mich unfassbar und nicht zu akzeptieren.
Mein Vorhaben, meine Gewächshäuser vom ehemaligem Standort in der Lieskauer Straße, gegenüber vom Baumaschinenverleih Kohrmann an den Ortsausgang Dölau, Richtung Lieskau umzusetzen, scheiterte daran, dass man mir nicht gestattete ein Betriebsleiterhaus auf meinem Grunstück ohne unerfüllbare Auflagen zu errichten.
Es war eine spezielle Auflage des Bauordnungsamtes der Stadt Halle Saale, die Baugenehmigung für ein Betriebsleiterhaus sollte nur solange gelten, wie die Gärtnerei besteht.
Das ich dies nicht unterschreiben konnte, versteht sich ja von selbst.
Meine rechtlichen Privilegien, als Betrieb der Landwirtschaft, interessierten die Mitarbeiter und den Leiter des BOA Halle herzlich wenig.
Dieser Teil der Stadtverwaltung hat alles mögliche getan um mein Vorhaben nicht zuzulassen, ich hatte auch Befürworter, welche sich jedoch nicht gegen das Bauordnungsamt durchsetzen konnten.
Ziel meines Vorhabens war, neben der Verbesserung der Lichtverhältnisse gegenüber dem bisherigen Standort, welcher bedingt durch voranschreitende Vegetation der Umgebung nicht mehr optimal war auch eine Erweiterung der Eigenproduktion.
Damit sah ich eine Möglichkeit, einen sehr wichtigen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten, denn die Pflanzen, welche in der Region produziert werden können, müssen nicht im LKW über 650 km transportiert werden.
Dies hätte sicherlich beim Transport sowie bei der Produktion der Pflanzen positive Auswirkungen gehabt.
Aber wen hat das schon interessiert, Umwelt ist ja immer noch ein Stiefkind der Kommunalpolitik.
Jetzt haben wir erst mal „Corona“ mit all seinen Auswüchsen.
Nochmals zum Größenvergleich, von 15.833 qm Eigentumsland sollten nur ca. 100 qm nach Baurecht bebaut werden. Wieviel qm sollen jetzt im neuen Wohngebiet bebaut werde ? 5000 oder 15000 ich weis es nicht.