Kontroverser Vorschlag im Finanzausschuss: 10 Prozent weniger für Personal, Freiwillige Leistungen sowie Bildung- und Bildungsdezernat
Die Stadt Halle (Saale) steckt tief in den roten Zahlen, die Stadtverwaltung rechnet für das kommende Jahr mit einem Minus von 118 Millionen Euro, Einen besonders kontroversen Änderungsantrag hat die CDU-Stadtratsfraktion eingebracht. Sie will pauschal die Personalausgaben um zehn Prozent senken, wodurch 22,8 Millionen Euro gespart werden können. Ebenfalls um 10 Prozent sollen die Ansätze bei den Freiwilligen Leistungen gekürzt werden, was 6,8 Millionen Euro bringt. Doch am härtesten würde es den Fachbereich Bildung und Soziales treffen, denn hier soll das gesamte Budget um zehn Prozent reduziert werden, insgesamt 56,8 Millionen Euro. Im Finanzausschuss wurde der Antrag mit 4 Ja und 5 Nein bei 1 Enthaltung knapp abgelehnt.
“Beschließen Sie es, aber leben Sie auch mit den Folgen”, warnte die zuständige Beigeordnete Katharina Brederlow zuvor. Denn wil ein Großteil des Fachbereich Pflichtaufgaben sind, könnten die zehn Prozent nur durch Einsparungen bei den sogenannten “Freiwillligen Leistungen” erbracht werden. Sprich: es müssten komplett alle derartigen Leistungen gestrichen werden. Das betrifft Begegnungszentren ebenso wie Schulsozialarbeit, Jugendclubs, Parkeisenbahn, Zooschule, Konservatorium, Stadtmuseum, Stadtbibliothek, Volkshochschule… “Dann ist es halt so”, meinte Tim Kehrwieder (FDP). Wenn man jetzt nicht spare, dann tue es in zwei Jahren jemand anderes.
“Wir wussten, dass wir einen riskanten Weg gehen und mit dem Widerstand der Verwaltung rechnen müssen”, sagte Christoph Bergner (CDU).So komme man aber zumindest dem Ziel eines Haushaltsausgleichs näher. Er frage sich, woher die Stadtverwaltung ihren Optimismus nehme. “Soll es denn so weitergehen?”, fragte er. Aus Sich der CDU seien diese pauschalen Mittelstreichungen der einzige gangbare Weg.
Er könnte zwar die Intention der CDU nachvollziehen, meinte Marion Lochmann (Grüne). Doch dann sollen die Antragsteller bitte auch konkrete Einrichtungen und Vereine benennen, die sie wegkürzen wollen, anstatt nur pauschal eine Prozentzahl zu nennen.
Im Vorfeld hatte sich schon der Fraktionsvorsitzende der CDU, Christoph Bernstiel, zu Wort gemeldet. Man lehne Erhöhungen der Grundsteuer und der Gewerbesteuer entschieden ab. Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage vieler Bürgerinnen und Bürger sowie der Unternehmen seien zusätzliche Belastungen nicht vertretbar. „Die Grundsteuer trifft ausnahmslos alle – Mieter wie Eigentümer. Diese zusätzliche Belastung können und wollen wir den Menschen in unserer Stadt nicht zumuten. Gleiches gilt für die Gewerbesteuer: Unsere Händler und Gewerbetreibenden stehen durch steigende Energie- und Personalkosten sowie den Onlinehandel ohnehin unter großem Druck. Sie dürfen nicht weiter belastet werden“, erklärt der Vorsitzende der CDU-Stadtratsfraktion, Christoph Bernstiel. Zwar erkenne man die extrem schwierige Haushaltslage der Stadt Halle (Saale) ausdrücklich an. Deshalb werde man einem Großteil des von der Verwaltung vorgelegten Haushaltskonsolidierungskonzeptes schweren Herzens zustimmen. „Wir sehen sehr wohl die dramatische finanzielle Situation der Stadt. Niemand trifft diese Entscheidungen leichtfertig, insbesondere die Erhöhungen von Gebühren für die Bürgerinnen und Bürger. Aber wir tragen Verantwortung für einen genehmigungsfähigen Haushalt und eine handlungsfähige Stadt“, so Bernstiel. Gleichzeitig fordert die CDU-Fraktion konsequente strukturelle Einsparmaßnahmen für die kommenden Jahre. Insbesondere bei den stetig steigenden Sozialkosten müsse angesetzt werden. Allein durch die drei eingangs vorgeschlagenen Maßnahmen ließen sich Einsparungen von rund 85,8 Millionen Euro erzielen – ein erheblicher Beitrag zur nachhaltigen Haushaltskonsolidierung. Gerade bei den Personalkosten sieht die CDU deutlichen Handlungsbedarf, da es hier seit Jahren einen kontinuierlichen Aufwuchs gibt. „Wir brauchen einen echten Kurswechsel: Der Nachtragshaushalt für 2025 war schon nicht ausgeglichen, das Landesverwaltungsamt hat das klar festgestellt. Ohne die Umsetzung unserer Vorschläge wird es wohl keine Genehmigung des Haushaltes 2026 durch das Landesverwaltungsamt geben“, betont Bernstiel.








Einzig gangbarer Weg, den die CDU hier vorschlägt. Mit dem Verkauf der halleschen VNG-Anteil 2009 wurden 90 Millionen Euro erlöst. Diese sollte nach Mehrheitsbeschluss von den Fraktionen CDU, SPD und FDP 2013 für einen sozialverträglichen Personalabbau in der Stadtverwaltung genutzt werden. Leider wurde der Personalabbau durch einen OB Wiegand systematisch hintertrieben, dass zur Suspendierung von Wiegand unter dem Strich sogar noch mehr Personen in der halleschen Stadtverwaltung angestellt wurden. Allein im Bereich Ausländeramt, den Ämtern für Erziehungshilfe, Grundsicherung und Wohngeldstelle arbeiten heute 150 Personen mehr als noch 2013. Hinzu gekommen ist die explosionsartige Vermehrung beim Ordnungsamt und der Berufsfeuerwehr – das alles bei einer Stadt, die nur noch 227.000 Einwohner hat und damit den niedrigsten Stand seit dem Zweiten Weltkrieg.
Wo finde ich denn diese Zahlen und was bedeutet hier „explosionsartig“?
Die Schwindelzahlen des Zensus kannst du in den Orkus treten. Und für Feuerwehren gibt es Bundesgesetze…
„für Feuerwehren gibt es Bundesgesetze“
Das ist neu! Welche denn?
Zwei Varianten der CDU: es gibt keinen genehmigten Haushalt und damit nur eine vorläufige Haushaltsführung oder zusammen mit FDP, AfD und … gibt es eine Mehrheit für eine Streichorgie. Wozu braucht mensch Jugendclubs, Bibliotheken, Museen, Schulsozialarbeiter etc. .. In der Studentenverbindung war es doch so wunderschön und da wurde so ausgiebig gesungen und getrunken!
Oh Gott, diese Menschen bestimmen über unsere Stadt?
Pauschale Kürzungen klingen total durchdacht. Ok, sie sind natürlich total durchdacht, an Pflichtleistungen pauschal sparen zu wollen. Himmel lass Hirn regnen.
Und wer schießt natürlich den Vogel ab?
„“Dann ist es halt so”, meinte Tim Kehrwieder (FDP). Wenn man jetzt nicht spare, dann tue es in zwei Jahren jemand anderes.“
Ist das verantwortungsvolle Politik oder die neue Partei der Angsthasen?
Nunja, man mußte eine flaniermeile bauen, will unnütze Brücken über die Saale schlagen und den Riebeckplatz umbauen. Wird die Verwaltung, speziell im Bauresort, endlöich mal klug? Kürzungen im Kinder- und Jugendbereich dürfen nicht die Lösung sein. Wenn das gefordert ist, dann bitte klare Vorschläge, wo und was gekürzt oder gespart wird. Spart stattdessen mal an Pflichtleistungen, die Land und Bund uns überhelfen. Hier ist eindeutig noch Potential. Mal sehen, wie das den Fordernden dann gefiele. Aber einer muß mal den Anfang machen. Apropos, am 14. Januar wird Herr Merz bei einer IHK-Veranstaltung in der Händelhalle sein. Zeit noch, sich zu organisieren…
Wie wäre es denn, wenn man endlich alle Zahlungen an die TOOH, HAVAG und die hunderten NGOs komplett streichen würde? Es wird dringend Zeit für Einsparungen und Steuersenkungen!
Schlecht wäre das. Benenne Zahlungen an „hunderte ngos“ in und von Hölle/Saale!
Eine Liste können Sie bei der Stadtverwaltung bekommen. Dort sind über 2.000 NGOs gelistet. Von A wie AWO bis Z wie Zirkus.
Die Liste aller Vereine sagt nichts über angebliche Zahlungen aus. Du hast diese Liste außerdem nie gesehen, denn sie fängt garantiert nicht mit der AWO an.
Wie gesagt: Dann soll die CDU auch klar benennen, wo genau das Geld eingespart werden soll. Welche Einrichtungen geschlossen werden sollen, wie genau man diese Personalkürzung in 3 Wochen hinbekommen soll. Das Problem ist ja nicht erst seit heute bekannt, und bei so ausgefuchsten und erfahrenen Stadträten wird man sein pauschales Kürzungsprojekt doch sicherlich irgendwie mit Daten und Fakten untermauern können?
Wenn man die Aussage von Frau Wünscher ließt, bin ich mir nicht sicher, ob da irgendwas bekannt ist. Die hallesche CDU scheint wirklich zu denken, dass im Sozialbereich großzügige Geschenke verteilt werden. Na ok, das ist leider ihre Ideologie. Es ist ihre eigene Bundespartei, welche über Jahrzehnte den Gemeinden die sozialen Lasten ohne Finanzierung übertragen haben.
O.N. kritisiert den Stellenaufwuchs in der Wohngeldstelle und der Ausländerbehörde. Genau dort musste Personal eingestellt werden, weil der Bund gesetzliche Regelungen so geändert hat, dass ein Mehraufwand entsteht , den die Stadt auch gar nicht beeinflussen kann (übertragener Wirkungskreis). Dies wurde durch den Bund und das Land nur teilweise finanziell ausgeglichen.
Ich halte die Forderung für berechtigt, denn es ist allgemein bekannt, dass etwa 25% des städtischen Personals eigentlich nicht benötigt wird.
Quellen? Mir ist es nicht bekannt.
Um Bürokratie abzubauen, muss zwingend Personal abgebaut werden.
Ahja, Bundesgesetze und -vorschriften regeln sich dann von allein oder nach gusto des Betrachters? Mal sehen, ob du dann bei verlängerten bearbeitungszeiten auch noch so darüber schwätzest
Also ich würde für ein Drittel des Lohnes was manche Leute bei der Stadt Halle kassieren-nicht verdienen arbeiten.
Fang überhaupt erstmal an mit arbeiten.
Ihr Satz ist inhaltlich so missverständlich, weil unklar bleibt, was genau ausgedrückt werden soll. Einerseits sagen Sue man würde „für ein Drittel des Lohnes“ arbeiten, andererseits „nicht verdienen arbeiten“. Diese Formulierungen widersprechen sich. Zudem fehlt eine klare grammatische Struktur, die erkennen lässt, wer Sie tun wollen oder ablehnen. Dadurch entsteht ein Satz, der sowohl sprachlich als auch inhaltlich für die Tonne ist.
Die Stadt braucht ganz sicher nicht mehr von Ihrer Sorte.
Toll, du hast von Verwaltungsarbeit Ahnung, kennst Rechtsvorschriften und Gesetze? Warum haben wir eigentlich nicht dich zum Oberguru gewählt? Und auf deine Einlassung zu fragen, ob du von dem Drittel auch noch leben oder nur vegetieren kannst? Sei es, zum Glück gibt es auch dagegen Rechtsvorschriften, die du Dummhans nicht einmal kennst…