140 Millionen Euro fehlen in der Kasse: Kultur- und Bildungsausschuss beraten erstmals den neuen Haushalt für’s kommende Jahr, noch keine Entscheidung

Bei Kultur und Sport soll nicht gespart werden – das hat Halles Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt bereits mehrfach klargestellt. Am Dienstag hat der Kulturausschuss als erster Fachausschuss des Stadtrats über den neuen Etat beraten. Eine Entscheidung wurde noch nicht getroffen. Die weitere Beratung wurde auf November vertagt. Ebenfalls vertagt sind die Beschlussvorlagen zur Gebührenerhöhung bei Volkshochschule und Stadtbibliothek. Auch im parallel tagenden Bildungsausschuss fiel noch keine Entscheidung zum Etat.
Die Stadt plant im Kulturbereich mit 32.500 Euro Mehreinnahmen durch Gebührenerhöhungen, beispielsweise für die Stadtbibliothek. 1,175 Millionen Euro sind für die Freie Kultur vorgesehen. Das sind 55.000 Euro weniger als in diesem Jahr. Allerdings rührt der Beschluss dieser Summe bereits aus dem vorigen Jahr her im Zusammenhang mit dem Haushaltskonsolidierungskonzept. Insgesamt beträgt der Etat vom Fachbereich Kultur 6,75 Millionen Euro, das ist ein Anstieg von 350.000 Euro im Vergleich zum Haushaltsplan für das laufende Jahr.
Wie Kulturdezernentin Judith Marquardt sagte, sei es das Ziel der Stadt, die Kulturmittel nicht abzusenken. “Wir hoffen, der Ausschuss schätzt den Stellenwert der Kultur auch so ein.”
Die Einnahmen im Kultursektor wurden im vorigen Jahr übertroffen. Das liegt laut Marquardt unter anderem daran, dass die Volkshochschule mehr Einnahmen über das Erwachsenenbildungsgesetz erzielen konnte. Zudem hat das hohe Besucherinteresse beim Planetarium für mehr Einnahmen gesorgt. Das gehe auf den Neuheitseffekt zurück, meinte Marquardt. “Es läuft sehr erfolgreich. Aber wir können nicht davon ausgehen, dass es so weiter geht.” Man rechne für die Zukunft mit Besucherzahlen von vergleichbaren Planetarien.
Für das Salinemuseum steigen die Ausgaben auf 1,2 Millionen Euro, das sind nochmal 130.000 Euro mehr als im laufenden Jahr und eine Vervierfachung zum vorigen Jahr. Das ist der Tatsache geschuldet, dass das Programmangebot ausgebaut wird und das Museum öfter als bisher geöffnet hat, betonte Kulturdezernentin Judith Marquardt.
Einige kleine Fehler haben Stadträte aber bereits festgestellt. So wurde beim Stadtsingechor für das kommende Jahr eine Spendeneinnahme aufgeführt – damit wurde eine eingenommene Spende im Plan fortgeschrieben. Ein Fehler, wie Kulturdezernentin Marquardt anmerkte. “Das wurde aus Versehen fortgeschrieben.” Ob Planungen für die Händelhalle realistisch sind oder nicht zu niedrig angesagt sind, wurde sich erkundigt. Die Stadt sieht diesbezüglich keine Probleme. Ulrike Wünscher (CDU) fiel zudem auf, dass beim Konservatorium erneut drei Stellen unbesetzt sind. Sie warnte davor, dass angesichts dessen jemand diese Stellen generell in Frage stellen könnte. Konservatoriums-Chef Thomas Effner-Jonigkeit erläuterte kurz die Gründe. Ihm Zufolge befindet sich eine diese Stellen derzeit in der Ausschreibung.
Es sollen mehrjährige Förderverträge geschlossen werden, damit einige der Stadträte ihr Hobby finanzieren können oder Freunden und Weggefährten ein gefallen getan werden kann. Anders ist das nicht mehr zu erklären, dass man sich derartiges „ans Bein bindet“, wenn die Stadt in derart desolater Klemme steckt. 25.000 EUR die nächsten 4 Jahre für Radio Corax, 60.000 EUR die nächsten vier Jahre für Women in Jazz, und da kommen noch ein paar andere dazu.
Was hast du nur immer gegen Radio Corax? Ist ja fast schon krankhaft. Schlimm eher, dass die VHS ihre Gebühren erhöht. Sonst könntest du mal einen Deutschkurs besuchen. Lass dich in den Stadtrat wählen, dann kann vielleicht auch dein Hobby gefördert werden. Welches eigentlich?
„…dann kann vielleicht auch dein Hobby gefördert werden…“
Also ist es ne Hobbyförderung?
Nicht ich habe mit „Hobby“ angefangen… Der sogenannte Steuerzahler wettert immer wieder über die gleichen Stadträte und unterstellt diesen, dass die sich ihre Hobbys bezahlen lassen. Ich weiß, ist der pure Neid, da seine rechten Kumpels wieder nichts abbekommen.
… gehst Du mal selber zu Volkshochschule. Dann hättest Du etwas Sinnvolles zu tun und müßtest hier nicht ätzend um Aufmerksamkeit betteln.
Sorry, aber um 8.29 Uhr musste ich arbeiten… Und selbst so?
Das ist eine absolute Frechheit. Anstatt endlich diese maßlose Kulturfinanzierung zu beenden und die Steuern zu senken, wird hier dem Wähler und Steuerzahler der Mittelfinger gezeigt.
Wieso ist die Kulturförderung maßlos? Könnten Sie das doch nicht ein wenig erläutern? So leuchtet es mir nicht ein.
Masslos will ich nicht sagen, aber wenn wir pro Theaterbesucher fast 400 Euro Förderung zuschießen als Stadt, sollte man nicht mal drüber reden?
Darüber reden, sollte man, aber was wollen Sie dann sagen?
Zieht der TOOH endlich den Stecker. Karten selbst zahlen oder ab nach Leipzig. Nie wieder Subventionstheater.
Werden Oper und Theater in Leipzig nicht subventioniert?
Halle hat kein Ausgabeproblem, sondern ein Einnahmeproblem.
Dieses Einnahmeproblem wird durch Landespolitik hervorgerufen.
Ob Gebietsreform, Landeszuweisungen, Bildungspolitik (Universität) … – die Landespolitik ergibt keinen Sinn für die größte Stadt des Landes Sachsen-Anhalts (der Zensus stimmt nicht), sie bremst Halle aus.
Es ist nun wirklich kein Geheimnis mehr.
Halle muß nach Sachsen.
Ballett, Staatskapelle und Oper, der Rest muss weg.
Warum?
Die TOOH ist einer der größten Kostenverursacher im städtischen Haushalt. An dieser Stelle gehört endlich gekürzt.
Hast du ein Glück, dass die Förderung noch bis 2028 vertraglich vereinbart ist.
Da bleibt dir dieser Aufreger noch ein weilchen erhalten.
Ihre Aussage ist nicht korrekt. Der Fördervertrag kann jederzeit vorfristig gekündigt werden. Der Vertrag läuft lediglich spätestens in 2028 automatisch aus.
Warum?
Erstmal solltest Du dann Deine Zuschüsse für Deine Klimaanlage zurückzahlen.
Vorher brauchst Du Dich zu Fördermitteln nicht mehr zu äußern