Lebensbaum-Kita: Volkssolidarität zum Rückzug

Die Kita „Lebensbaum“ in Halle kommt nicht zur Ruhe. Nach dem der einstige Betreiber über Nacht verschwunden ist, ist zunächst die Volkssolidarität Saale-Kyffhäuser eingesprungen. Doch dort hat sich der Streit um einen Zusatzbeitrag von 40 Euro entwickelt. Drei Viertel der Eltern hatten sich im Oktober bei einer Vertrauensfrage gegen den Träger gestellt. Zum 31. Juli will die VS nun die Trägerschaft abgeben. Die Stadt übernimmt zum 1. August mit ihren Eigenbetrieb Kita. Zuvor hatte die Volkssolidarität mit dem Träger Outlaw verhandelt, ist aber zu keinem Ergebnis gekommen.
Man bedauere die Aufgabe der Trägerschaft, dies sei kein alltäglicher Schritt. „Das sich seitens der Eltern aufgebaute Misstrauen gegen uns und meine Person war letztlich zu groß, als dass es künftig möglich gewesen wäre, im Interesse der Kinder sachlich-kooperativ, vorwurfsfrei und vertrauensvoll zusammenarbeiten zu können“, erklärt Geschäftsführer Dirk Jürgens. Mit der Übernahme durch die Stadt sei vor allem den Kindern sehr geholfen „und wir freuen uns, dass es möglich scheint, gemeinsam mit der Stadt Halle eine Lösung zu finden.“
Nächste Woche solle es Gespräche mit der Stadt geben, aber auch mit dem Vermieter. Denn für das Gebäude gibt es einen zehnjährigen Mietvertrag. Laut Stadt stünde ein städtisches Ausweichobjekt bereit. Für das Gebäude in der Fischer-von-Erlach-Straße im Paulusviertel gibt es dagegen Überlegungen bei der Volkssolidarität, hier Kinder- und Jugendwohngruppen zu etablieren. Dort könnten beispielsweise Kinder betreut werden, deren Eltern verstorben sind, die an einer Krankheit leiden oder ihren Kindern kein kindgerechtes Zuhause bieten können.
Zur Gesamtsituation erklärt Jürgens: Die Erwachsenen, Elternschaft und Geschäftsleitung hätten gemeinschaftlich versagt. „Bestenfalls können alle in diesem Fall direkt Beteiligen lernen, wie man nicht miteinander umgehen sollte.
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