Mord an kubanischen Vertragsarbeitern: Demo in Merseburg – Stadt lehnt Gedenkort ab

Am 12. August jährt sich der Todestag der beiden kubanischen Vertragsarbeiter Delfin Guerra und Raúl Garcia Paret zum 40. Mal. Aus diesem Grund gibt es an diesem Tag eine Gedenkveranstaltung. Die „Initiative 12. August“ ruft um 19 Uhr zu einer Gedenkveranstaltung auf der Neumarktbrücke in Merseburg auf.
„Die Neumarktbrücke ist vermutlich nicht der Tatort, wie wir zunächst angenommen hatten,“ erklärt der Sprecher Andreas Bulmeyer, „ dennoch halten wir diesen ruhigen, zentralen Ort mit direktem Blick zur ehemaligen Diskothek Saaletal, wo die Auseinandersetzungen sich ereigneten, als geeigneten Platz für das Gedenken.“ Die Organisator*innen wollen sich bemühen in darauffolgenden Jahren eine angemessene Form des Gedenkens auf der Saaletalbrücke (B181), dem eigentlichen Ort des pogromartigen Mordes, zu finden.
In der Zwischenzeit hat sich auch der Oberbürgemeister Jens Bühligen mit einem Brief an die Initiative gewendet. Darin lehnt er die Errichtung eines Gedenkortes pauschal ab. „Es ist für uns vollkommen unverständlich, wie Herr Bühligen die vorliegenden Geständnisse und Zeugenberichte, die sowohl eine rassistische Motivation als auch den Charakter eines Mordes bestätigen, ignorieren kann und uns im Gegenzug „Mutmaßungen“ unterstellt,“ so Bulmeyer. Die Gedenkveranstaltung soll mit einem Schweigegang zum Ort der ehemaligen Diskothek Saaletal beendet werden. Interessierte sind herzlich eingeladen dort Blumen niederzulegen.
Vor dem Gedenken startet um 17:30 eine antirassistische Demonstration mit thematischen Redebeiträgen vom Kliaplatz aus Richtung Neumarktbrücke. „Mit dieser Demonstration möchten wir das Gedenken in einen Kontext einbetten und zeigen, dass Rassismus bereits während der DDR existierte und bis heute fortbesteht,“ so Bulmeyer. In mehreren Redebeiträgen werden Personen, die in der Region von Rassismus betroffen waren und sind, ihre Perspektive in den Mittelpunkt stellen. In ihrem Aufruf fordert die Initiative „die juristische Aufarbeitung der Todesfälle in Merseburg am 12. August 1979 und aller weiteren rassistischen Morde in der DDR.“
Die Staatsanwaltschaft Halle hatte 2016 Nachermittlungen unternommen und kam zu dem Ergebnis „dass das gesamte Geschehen keinen primär rassistischen Hintergrund hatte, sondern, dass der Racheangriff der kubanischen Bürger maßgeblich für die tätlichen Auseinandersetzungen war“. https://www.volksstimme.de/sachsen-anhalt/tod-im-fluss-warum-mussten-zwei-kubaner-sterben
Mit welcher Begründung lehnt denn der Stadtvater diese Gedenkveranstaltung ab ? Tote sollte man immer gedenken, egal auf welcher Weise sie diese Welt verließen.
Wenn man der Toten jeder Kneipenschlägerei gedenkt, würde man nur noch Gedenken,.Hier geht es um das politische Ausschlachten, indem man den Ostdeutschen unbedingt Rassismus unterschieben will.
Er lehnt nicht die Gedenkveranstaltung ab, sondern einen öffentlichen Gedenkort.
Wer lesen kann ist klar im Vorteil.
Nicht die GedenkVERANSTALTUNG, sondern die Errichtung eines GedenkORTES wird abgelehnt.
„pogromartiger Mord“ – ich stehe ja total auf solche Übertreibungen.
Der Artikel erklärt die Vorgänge damals eigentlich auf leicht verständliche Weise und sollte auch von Herrn Bulmeyer verstanden werden können.
Von daher hat Herr Bühligen Recht, wenn er nicht weiter auf das Ansinnen eingeht.
Hat man wieder was gefunden um gegen Deutsche demonstrieren zu können. Wie es tatsächlich war ist da wohl völlig egal.
Wenn man der Toten jeder Kneipenschlägerei gedenkt, würde man nur noch Gedenken,.Hier geht es um das politische Ausschlachten, indem man den Ostdeutschen unbedingt Rassismus unterschieben will.
Stimmt genau ! Hatte das auch ähnlich geschrieben, wurde aber anscheinend zensiert hatte noch hinzugeschrieben, daß soche Aktionen ein Bärendienst gegeüber Gedenkorte an wirkliche fremdenfeindliche Opfer sind.