Nach Farbattacke der „Letzten Generation“: Uni Halle verzichtet auf 16.000 Euro Schadensersatz – FDP empört
Im Oktober 2023 haben Aktivisten der Klima-Bewegung „Letzte Generation“ die Glasfassade des Hörsaalgebäudes Audimax der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg besprüht. Auf etwa 200 Quadratmetern wurde verteilte sich orange Farbe. Die Universität erstattete daraufhin Strafanzeige. Rektorin Claudia Becker verurteilte damals die Aktion: „Bei allem Verständnis für das Anliegen, auf den Klimawandel aufmerksam zu
machen: Wir heißen diese Aktion nicht gut und erstatten Strafanzeige. Diese Art des Protestes ist kein legitimes Mittel.“ Die beiden Aktivisten wurden daraufhin durch das Landgericht Halle zu Geldstrafen verurteilt. Wegen gemeinschaftlicher Sachbeschädigung erhielt die Frau eine Geldstrafe 2.400 Euro. Das entspricht 120 Tagessätzen zu je 20 Euro. Der mitangeklagte Mann wurde zu einer Geldstrafe von 2.000 Euro verurteilt.
Nach ersten Reinigungsarbeiten durch ein Spezialunternehmen wurden Kosten im „mittleren vierstelligen Bereich“ genannt. Nun berichtet die Universität, dass ein Gesamtschaden in Höhe von über 16.000 Euro entstanden ist. Gleichzeitig hat die Hochschulleitung entschieden, dass dieser Schaden nicht gegen die Aktivisten geltend gemacht wird. Begründet wird dies damit, dass es sich nur um eine „geringe Schadenssumme“ handeln würde.
Dabei hat die Universität eigentlich kein Geld zu verschenken: Seit mehreren Jahren ist die Haushaltssituation angespannt, seit der letzten Kürzung sind 30 Professuren, 250 Stellen und 4000 Studienplätze weggefallen. In einigen Fakultäten gibt es einen Einstellungsstopp. Diese Probleme können sicherlich nicht mit 16.000 Euro behoben werden, aber ob man diese Summe in Anbetracht grundsätzlicher finanzieller Defizite als „gering“ bezeichnen kann, bleibt fraglich.
Der hochschulpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Konstantin Pott, übt scharfe Kritik an der Leitung der Martin-Luther-Universität Halle, weil diese nach einem Farbanschlag auf das Audimax auf Schadenersatzforderungen gegen Angehörige der Gruppe „Letzte Generation“ verzichtet.
„Richtigerweise hatte die Universität damals die Täter angezeigt und strafrechtlich verfolgt. Wie jetzt aber herauskam, verzichtet die Hochschulleitung bislang darauf, die Kosten von rund 16.000 Euro für Reinigung und Instandsetzung der Fassade und der Eingänge des Audimax an die Verursacher weiterzureichen – und das mit der Begründung, es handele sich lediglich um einen ,geringen Betrag‘“, schildert Pott.
Der FDP-Abgeordnete hat dafür keinerlei Verständnis: „Hier hat die Hochschulleitung offenbar jegliches Maß verloren. 16.000 Euro sind keine Kleinigkeit, und die Täter müssen aus meiner Sicht entsprechend belangt werden, denn sie sind für die Schaden nun einmal ganz eindeutig verantwortlich. Ich kann die Haltung der Hochschulleitung hier in keiner Weise nachvollziehen, denn damit wird ein völlig falsches Signal an die Öffentlichkeit gesendet“, kritisiert Pott.
Das Audimax war im Herbst 2023 von Mitgliedern der sogenannten „Letzten Generation“ auf einer Fläche von fast 200 Quadratmetern mit Farbe beschmiert worden.









Wenn die Leitung der Uni auf Schadensersatz verzichtet, sollte das Land Sachsen Anhalt dem Vorstand der Uni die Schadenssumme von ihren Gehältern abziehen, nach Aussage der Uni Leitung sind 16000€ ja eine geringe Summe.
Sehe ich genauso. Unrecht darf nicht Unrecht bleiben und zu weiteren Nachahmungen einladen.
Sehe ich ganz anders. Unrecht darf gerne Unrecht bleiben. Wenn Unrecht zu Recht wird, finde ich das viel schlimmer.
Diese Doppelmoral heutzutage bei den Linken und Grünen, wozu scheinbar auch die Uni sich zählt, ist einfach nur noch zum …….
Hoffentlich fehlt die Summe mal irgendwo
Wenn alle gegen dich sind…. bist du vielleicht der Extremist.
Wieso alle? Die wenigsten würden diese Fehlentscheidung der Hochschulleitung begrüßen.
Noch Argumente? Warte … warte … warte … nun nicht mehr!
Zieh mich nicht in dein „Alle“ und „Wir“ rein. Deine Aussage ist einfach nur wirr.
Wenn das eine geringe Summe ist hätte man diese wenigstens Spenden können. .. aber stattdessen völlig zu verzichten sendet ein fatales signal.
Das finde ich auch nicht ok.
Denn die hatten das Geld, um die Farbe zu kaufen. Und sollten auch den Verstand haben, dass man einen solchen Schaden nicht verursachen darf.
Außerdem, 20€ Tagessatz, das ist etwas mehr als Bürgergeld. Aber die können arbeiten, sei es als Malergehilfe oder im Straßenbau.
Als Malergehilfe können sie sogar ein Referenzprojekt orweisen
Hätte man an die Wand „AfD“ gesprüht. Was wäre dann entschieden worden?
Kommt darauf an, wer „man“ ist.
Probier’s doch mal aus. 😉
Das ist Verschwendung von Steuergeldern!
Der Rektor hätte garantiert nicht auf Schadenersatz verzichtet, wenn sein privates Einfamilienhaus beschmiert worden wäre. Aber bei öffentlichen Mitteln kann man ja anscheinend großzügig sein… Bitte nie wieder jammern, es wäre kein Geld da! Mit 16.000€ hätte man so viel Sinnvolles anfangen können. Die Tierheime beispielsweise hätten sich gefreut, wenn die Uni diese geringfügige Summe gespendet hätte.
Abgesehen davon wird hier das völlig falsche Signal gesendet. Die Schmiedefinken hätten den angerichteten Schaden selbst beseitigen oder aber die Kosten dafür tragen müssen!
Ich stelle mir vor, dass die Rechnung von NGOs beglichen worden ist.
Unfassbar!!!
16.000€ für Bildung oder „Klimaterrorismus“. An der Uni gibt es genug Baustellen. Da helfen auch 16.000€, von daher sollten die Entscheidungsträger hinterfragt werden.
Diese Begründung ist eine absolute Frechheit. Aber so sind Menschen, die auf Kosten anderer (Steuerzahler) tätig sind.
@Ü30:
Ich möchte Sie darum bitten, nicht derart krass zu verallgemeinern mit Ihrem Satz: „Aber so sind Menschen, die auf Kosten anderer (Steuerzahler) tätig sind.“ Sowas kann man nicht machen und es ist auch schlichtweg falsch.
Ich verstehe allerdings die Entscheidung der Uni nicht. Und fand auch die Sprühaktion selbst nicht okay, obwohl ich das Anliegen unterstütze, nämlich auf die Dringlichkeit, etwas gegen den Klimawandel zu tun, hinzuweisen.
Die Uni hat kein Geld mehr, um ihr eigenes Nachhaltigkeitsbüro zu bezahlen. Und dann so was.
Auf 16.000 verzichten aber sonst jedem den letzten Knopp aus der Tasche nehmen. Das ist nicht ok das die nicht zur Kasse gebeten werden.
Die Uni hat viele verrottete Gebäude und streicht Stellen und Lehrstühle zusammen, aus Kostengründen. Wenn 16.000 Euro für sie geringfügige Kosten sind, die nicht eingefordert werden, ist dies ein Freibrief für weitere Sachbeschädigung. Und eine Geste der unverhohlenen Sympathie der Unileitung für die kriminellen Chaoten. Offenbar haben auch an der Uni Ideologen die Fachleute aus Führungspositionen verdrängt.
Könnte man die Entscheider nicht wegen Untreue zu Lasten der Universität belangen?
Das Verhalten der Uni öffnet Tür und Tor für das nächste Mal, Bestrafung bzw. verursachte Kosten
bleiben doch so wie so aus, das finde ich mehr als link(s).
Frage ist nun, wer hat den Schaden bezahlt? Es kam nicht deutlich hervor, ob die Uni den Schaden selbst bezahlt bzw, wer für die Kosten aufkommt.
Offensichtlich wird der Schaden auch nicht von einem Dritten bezahlt. Denn dann ergäbe die Begründung der Uni, der Schaden sei nur gering, überhaupt keinen Sinn.
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg ist eine staatliche Universität.
Daher kommt das Geld im Wesentlichen aus drei Quellen:
1. Grundfinanzierung durch das Land Sachsen-Anhalt
* Die Uni gehört dem Land („Trägerschaft: staatlich“).
* Das Land zahlt einen jährlichen Zuschuss/Haushaltsetat – im aktuellen Haushaltsentwurf sind das rund 179 Mio. € Landeszuschuss pro Jahr (ohne Medizin, ohne Drittmittel).
2. Drittmittel (zusätzlich eingeworbene Projektgelder)
* Professor:innen und Einrichtungen werben Geld für Forschung bei verschiedenen Geldgebern ein, z.B.:
* Bund (z.B. BMBF, Bundesprogramme)
* DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft)
* EU (Horizon/FP-Programme usw.)
* Stiftungen und Wirtschaft
* Diese Drittmittel laufen über die Uni-Verwaltung und Fakultäten und werden projektbezogen eingesetzt (Personalstellen, Geräte, Reisen etc.).
3. Sonstige Einnahmen
z.B. Gebühren, Mieten, Weiterbildungsangebote, Lizenzen, kleinere Dienstleistungen usw. – im Vergleich zu Landeszuschuss + Drittmitteln aber eher der kleinere Teil.
Studiengebühren wie in manchen anderen Ländern gibt es für normale Erststudiengänge nicht, weil die Uni ja hauptsächlich über Steuern (Land/Bund) finanziert wird.
Ironie an
Könnte mal jemand dem Finanzamt, den Blitzern oder Knöllchenklebern klar machen, daß 16.000 Euro eine Kleinigkeit ist und man darauf verzichten könnte ?
Frag ja nur mal so in eigenem Interesse.
Ironie aus.
Oder muss ich dazu erst straffällig werden, um eine deutliche geringere Summe zu zahlen.
@Quappe:
Ja, das hatte in den Bericht mit reingehört. Aber vielleicht kann das nachgeholt bzw. recherchiert werden?