Nutztiergarten Reideburg wird Wohngebiet
Der ehemalige Nutztiergarten in Halle-Reideburg wird zu einem Wohngebiet mit Ein- und Zweifamilienhäusern. Der Planungsausschuss hat am Dienstag den nötigen Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan gefasst. Auf Antrag von Manfred Sommer (MitBürger) wurde zudem eine verbindliche Dachbegrünung vorgeschrieben.
Thomas Schied (Linke) verwies auf das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK). Dort sei ein Wohngebiet in Reideburg nicht als prioritär eingestuft worden. Zudem warf er die Frage auf, wie wohl die Einwohner dort reagieren werden, wenn ihnen ein neues Wohngebiet vor die Nase gesetzt wird. Detlef Wend (MitBürger) bemängelte die kleinen Grundrisse und kleinen Grundstücke, wollte lieber größere Häuser. „Das geben die Grundstückspreise nicht her“, meinte Baudezernent René Rebenstorf. Er meinte zudem, man könne den Leuten nicht verbieten, Einfamilienhäuser zu bauen. Zudem habe nicht jeder Geld, eine Villa zu bauen.
Jetzt dürfen keine Satteldächer mehr gebaut werden, weil verbindlich Gründächer vorgeschrieben wird? Kann sich ein Stadtplaner wie Herr Sommer vielleicht mal mit Baukultur oder der Frage beschäftigen, welchen Wert Gründächer eines Einfamilienhauses eigentlich haben?
Das sind Feigenblattforderungen einer nicht vorhandenen Klimaschutzlinie der Stadt.
Wo liest du ein Satteldachverbot raus? Herr Sommer hat einen Antrag gestellt, über den nicht von ihm entschieden wurde. Vielleicht solltest du deine Fragen also an die Entscheider stellen. Noch besser: Selbst herausfinden, ob Gründächer eigentlich einen Wert haben und welchen. Anderen glaubst du ja doch nicht. Alternativ könntest du (hier) darlegen, warum sie keinen Wert haben und welchen Einfluss die Zahl der Familien, die ein Haus bewohnen auf diesen Wert hat. Feigen eignen sich übrigens nur sehr bedingt für eine Dachbegrünung, schon aus klimatischen Gründen.
„Er meinte zudem, man könne den Leuten nicht verbieten, Einfamilienhäuser zu bauen.“
Rebenstorf meint mal wieder… Man muss auch nicht jede Freifläche zwanghaft bebauen. Keine Stadt muss Baugrundstücke für EFHs bereitstellen. Wenn erst jeder Quadratmeter bebaut ist, muss sich niemand wundern, wenn das Wohnklima leidet und die letzte Idylle zum „Bienenstock“ mutiert ist.
Gerade in Reideburg wurde mit dem Abriss des Sagisdorfer Schlösschens schon genug gesündigt, da sollte man mal etwas die Füße stillhalten. http://www.leerstehende-baudenkmale.de/baudenkmale/sachsenanhalt/stadthalle/gutsagisdorf/startgutsagisdorf.htm
Er hätte meinen müssen, man solle das Sagisdorfer Schlösschen zwangssanieren und zwangsbewohnen? Welche Stillfüßler kämen dafür in Frage? Du wohl nicht, sonst hättest du dich sicher bereits vor dem Abriss gekümmert.
Sicher ist die Bauleitplanung der Stadt Halle nicht perfekt und jedermann zufriedenstellen wird man damit auch nie können, aber sie ist nunmal verbindlich. Allerdings sind Änderungen möglich. Du wirst sicher bereits erspäht haben, wie diese Änderungen nicht umzusetzen sind: durch anonyme Kommentare im Internet. Völlig richtig!
„Er hätte meinen müssen, man solle das Sagisdorfer Schlösschen zwangssanieren und zwangsbewohnen?“
„Er“ war da noch gar nicht im Amt, aber davon mal abgesehen hätte es vorerst genügt, das Gebäude nicht abzureißen. Aber an Baudenkmalen ist man ja nicht interessiert, zumindest nicht, wenn sie „nur“ Geschichte atmen, anstatt satt Rendite abzuwerfen.
Er war noch gar nicht im Amt, hätte aber darüber nachdenken müssen. Das ist dir beim Aufschreiben wirklich nicht aufgefallen? Retroaktiver Aktionismus klingt für dich sicher cool, ist aber in der Praxis nur sehr, sehr schwer umsetzbar.
Immerhin sind wir jetzt beim unverbindlicheren „man“. Was hast du denn (vor dem Abriss) unternommen, um die atmende Geschichte zu erhalten? Irgendetwas?
Wo bleiben die Klimarebellen der Stadt mit einer Demo gegen die Klimakiller der Stadt?
Mit etwas Dachgrün mag man das grüne Gewissen etwas beruhigen, wichtige Ansätze zum Klimaschutz sucht man vergebens.
– Neue Ansätze für das Wassermanagement bei der Versiegelung von Flächen?
– extrem lockere Bebauung mit viel Grünanteil?
Bei uns in der Stadt gibt es flächendeckend Kanalisation, bis hin nach Reideburg. Die extrem lockere Bebauung ist an der Stelle wohl auch kein Erfolg gewesen, wie man sieht.
Die Ableitung des mit dem Klimawandels immer wertvolleren Regenwassers ist eines die gravierenden Probleme bei der Versiegelung von Flächen. Können Sie nicht wissen, könnten es aber nachlesen.
Aufgestaut wird es derzeit aber auch nicht. Reideburg ist übrigens nach einem Fließgewässer benannt. Belies dich doch mal. Dann weißt du vielleicht auch, worum es hier geht. Bisher ist dir das ja verborgen geblieben, was auch deine Frage nach „extrem lockerer“ Bebauung und deine Annahme, es erfolge eine Versiegelung erklärt. Nur mit Phrasen und Schlagwörtern kommst du nicht weit…
Was passiert mit dem Regenwasser, wenn Flächen versiegelt werden? Etwas Mühe sollten Sie sich schon geben und wenigstens im Ansatz sinnvolle Argumente suchen.
Mit etwas Google-Recherche schaffen Sie den Sprung aus dem Sekundarstufenniveau.
Es fließt ab oder es bleibt stehen bzw. verdunstet. Vielleicht schlägst du eurem betreuenden Lehrer mal einen Ausflug der Projektgruppe nach Sagisdorf vor und ihr macht euch ein Bild von dem betreffenden Gebiet. Dann könnt ihr die Versiegelung sehen, die sich im Ergebnis nicht ändern und vielleicht sogar weniger wird und ihr sucht im freundschaftlichen Wettbewerb nach Pfützen.
Wenn eine Reise nach Halle nicht im Budget ist, notfalls auch per Google. Das Erlebnis ist nicht das gleiche, aber vielleicht der Erkenntnisgewinn…
Bevor Sie hier weiter dumm Zeug erzählen, sollten Sie einen Freund fragen, der sich damit auskennt.
Ob du einem Dritten glaubst, halte ich für sehr unwahrscheinlich. Aber vielleicht befasst du dich ja irgendwann tatsächlich mit der Materie und rätst nicht nur rum. Musst auch niemandem verraten, welche deiner Irrtümer dabei korrigiert werden.
Was ist mit Solardächern? Begrünen?
Eine Möglichkeit. Umgekehrt ginge aber auch und ist zumindest aus energetischer Sicht sinnvoller.
Na huch. Er kann sogar inhaltlich und ernst. Ihm ist aber anzumerken, dass eine Solaranlage auf einem Gründach dieses zu einem Nicht-mehr-Gründach macht.
Wir können also endlich zusammenfassen, dass der Antrag zwar auf eine naive aktionistische Weise gut gemeint ist, aber für die Komplexität des Themas komplett ungeeignet ist.
Solaranlagen müssen nicht in Reinräumen installiert werden, nicht auf sterilem Beton oder auch nur glasierten Dachziegeln. Man kann derartige Anlagen auch auf Gründächern installieren. Es soll sogar Solaranlagen auf Schafweiden geben. Mit weidenden Schafen! (die fressen auch nur Gras, vornehmlich grünes)
Nun bitte nicht Schafe auf Dächer deuten. Danke!
Das mit dem irre deuten überlasse ich wie immer dir.
Das machst du großartig.
Angesetzt hattest du aber, stimmt’s?
„…bemängelte die kleinen Grundrisse und kleinen Grundstücke, wollte lieber größere Häuser. „Das geben die Grundstückspreise nicht her“, meinte Baudezernent René Rebenstorf.“
Dann sind vielleicht die Grundstückspreise einfach nur künstlich in die Höhe getrieben worden? Bleibt die Frage, von wem.