Parksünder im Paulusviertel geahndet

Seit wenigen Tagen gibt es in der Goethestraße einen kleinen Abschnitt mit eingeschränktem Haltverbot. Der Bereich soll als Ausweichfläche zum Beispiel bei Gegenverkehr dienen.
Doch Autofahrer sehen die Schilder offenbar nur als schmückendes Beiwerk, sie wurden fleißig ignoriert. Obendrauf wurde auch noch auf dem benachbarten Fußweg geparkt.
Das Ordnungsamt hat sich nun dieser Situation angenommen. Mehrere Autobesitzer haben einen Strafzettel bekommen.
Na Leute kennt ihr die verkehrszeichen nicht? Dann aber rumjammern, wenn’s Auto abgeschleppt ist. Das geht gar nicht, sage ich als Autofahrer.
Strafzettel? Warum wird da nicht abgeschleppt?
Weil nicht wegen jeder Lappalie abgeschleppt werden darf. Versteht der besorgte Bürger nicht, der will Hetzen, egal gegen was.
Gehwegparken ist keine Lappalie. Nach der Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts ist das Abschleppen verbotswidrig abgestellter Fahrzeuge geboten, wenn sie andere Verkehrsteilnehmer behindern. Eine derartige Behinderung ist bereits dann gegeben, wenn Verkehrsflächen in ihrer Funktion beeinträchtigt sind.
Auch der Umstand, dass systematisches Fehlverhalten Nachahmungseffekte hat, reicht aus als triftigen Grund fürs Abschleppen.
Das Parkverbot wurde übrigens eingerichtet, damit Kraftfahrzeuge bei Gegenverkehr nicht mehr rückwärts bis auf die Kreuzung fahren müssen. Nicht gegen, sondern für Autofahrer.
Die steuernerwirtschaftenden Mitbürger werden abkassiert. Die sollten lieber mal im Paulusviertel, wo die grünen Autohasser …
Wenn jetzt noch jemand rausfindet, dass der zerbeulte Passat einer Flüchtlingsfamilie gehört ??
Vielleicht sollte man statt der „autofreien Innenstadt“ mal lieber das Projekt „autofreies Paulusviertel“ angehen. Diejenigen, die die autofreie Innenstadt so vehement fordern, weil damit die Lebensqualität steigt, müssten doch erst recht daran interessiert sein, dass in ihrem schönen Paulusviertel keine nervigen Autos verkehren. Oder sind das etwa ihre eigenen, auf die sie aus Bequemlichkeit nur schwer verzichten könnten?
Nein, es ist – wie in der gesamten Stadt – nur eine Minderheit, die ein Auto besitzt und dieses auf öffentlichem Grund parkt. Es ist also sehr wahrscheinlich, dass die gleichen Leute, die eine autofreie Altstadt fordern, auch nichts gegen ein autofreies Paulusviertel hätten – und umgekehrt.
Minderheit? In Sachsen-Anhalt gab es laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2019 545 Pkw je 1000 Einwohner. In einer Großstadt wie Halle sind es sicherlich etwas weniger. Vielleicht sogar weniger als 500. Wenn man aber nicht nach Einwohnern sondern nach Haushalten geht, besitzt ziemlich sicher die Mehrzahl der Haushalte ein Auto.
Ziemlich sicher nicht.
https://dubisthalle.de/halle-hat-die-geringste-auto-zulassung-in-ganz-sachsen-anhalt
Halle hat ca. 140.000 Haushalte bei 95.000 Pkw
PV: 6650 Haushalte, 4300 Pkw
Nein, nicht jeder Auto-Haushalt hat nur ein Auto.
Abschleppen statt nur strafen wäre nachhaltiger.
Dass Menschen wie dich der Rechtsstaat nicht interessiert wundert mich nicht. Mit Menschen wie dir wundert man sich auch nicht, wie es zur Machtergreifung kommen konnte.
Gratuliere, das ist wohl der dämlichste Kommentar heute.
Der Rechtsstaat gibt dem Abgeschleppten die Möglichkeit, Einspruch zu erheben und notfalls zu klagen. Wieso sollte der hier denn verletzt sein?
Beispiel: Bei benutzungspflichtigen Radwegen kann *immer* abgeschleppt werden, da allein die Anordnung der Benutzungspflicht ja eine besondere Gefährdung voraussetzt.
Beim Gehweg sollte die Stadt auch Reparaturkosten in Rechnung stellen, besonders wenn das Auto zu schwer sogar für Gehwege mit Parkerlaubnis ist (ja das gibt’s, StVO und Autofahrer, das alte Lied).
Die Anordnung der Ausweichfläche dient der Flüssigkeit und Sicherheit des Verkehrs.
Andererseits würde ich auch mit den Kreuzungsbereichen (–> Feuerwehr!) anfangen abzuschleppen, da ist noch höhere Rechtssicherheit gegeben.
Wow, das passiert anscheinend so selten, dass es direkt eine Nachricht wert ist. ?♀️
Vielleicht sollte die Stadt erstmal für genügend Parkplätze sorgen? Man hat 30 Jahre versäumt hier tätig zu werden und hat Stellplatzablösen zweckentfremdet. Hier sollte man schauen ob eine Klage Erfolg hat, es würde reichen, wenn die Stadt die gesamten zweckentfremdeten Stellplatzablösen in Stellplätze investiert.
es gab rund 400m entfernt ein Parkhaus, was nicht genutzt wurde und abgerissen wurde… gibt also offenbar keinen Bedarf 😉
Warum auch sollte jemand für seinen Parkplatz bezahlen wenn es doch Gang und gäbe ist, sein Fahrzeug im Umkreis von 2m der Wohnung kostenfrei abzustellen? Ihre Herleitung ist nicht stichhaltig und wie immer zu kurz gedacht. Ich halte ihnen die geforderte Flexibilität der Arbeitnehmer vor und die Notwendigkeit ein eigenes Fahrzeug zu besitzen.
200m sollte es heißen.
wer mit seiner Blechkiste lieber fünfzigmal im Kreis fährt, dafür Benzin verfährt statt lieber die fünf Minuten bis zum Parkhaus zu laufen kann getrost als geisteskrank bezeichnet werden
Vollkommen richtig , die Leute sind einfach zu geizig . Auto Leasing ist in , auch wenn sie Mitte des Monat`s den Kitt aus den Fenster kratzen.
Ich denke ich weiß welches Parkhaus sie meinen eseppelt. Das funktionierte wie ein automatisches Regal und war sehr störanfällig und konnte sich deshalb nicht durchsetzen. Die Höhe der damaligen Monatsmiete entzieht sich meiner Kenntnis, billig wirds nicht gewesen sein.
Das ach so tolle Parkhaus war so ein vollautomatisches Teil. Schick gedacht aber im Tagesbetrieb vollkommen unpraktisch, da ständig defekt. Nach 2 oder 3 verpassten Termin hat der Durchschnitts-Parker seine 70€ Monatsgebühr lieber in Sterni investiert 🙂
“ Laut Exposé ist das Parkhaus „nicht funktionsfähig und unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten voraussichtlich auch nicht sanierungsfähig.“
nachdem es jahrelang leer stand
Selbst wenn es ein funktionierendes Parkhaus gäbe, würde der deutsche Durschnittsblechidiotmichel nach wie vor im Kreis herumfahren…
Parken ist ein Menschenrecht, sowie 210 auf der Autobahn fahren.
Das Parkhaus wurde gut angenommen, war aber überteuert und hat nicht funktioniert. In 30 Jahren Stellplatzablöse dürfte genug zusammen gekommen sein um ein paar Kostengünstige Parkplätze zu schaffen. Zur Not widmen wir ein paar Radwege um, die mit dem Geld finanziert wurden.
Ich bin eher für Parkgebühren im ganzen Viertel. Dann schaffen doe ihr Auto ab, die es nur zur Zierde vor dem Haus stehen haben – und plötzlich ist Platz
Nochmal auch für dich: die Stellplatzablöse ist nicht an eine Aufgabe der Stadt gebunden, Parkplätze zu schaffen, sondern eine Art Strafgebühr dafür, dass ein Grundstücksbesitzer keine Parkplätze auf seinem Grundstück schafft. Hier steht nix davon, dass die Stadt die Ablösesumme zur Schaffung von Parkplätzen nutzen muss: https://m.halle.de/Publications/7378/Stellplatzsatzung.pdf
Abgesehen davon ist die Stadt grundsätzlich nicht dafür zuständig, öffentlichen Raum zur Lagerung von Privatgegenständen zur Verfügung zu stellen. Wer ein Auto besitzt, ist selbst dafür verantwortlich, einen geeigneten Platz zu finden, um es abzustellen. Ich kann meine Schrankwand auch nicht einfach auf die Straße stellen, weil in meiner Wohnung kein Platz ist.
Nanana, dann schau mal in die Windthorststrasse 13. Da kannst Du sogar bequem auf einer Doppelmatratze schlafen.
Das kannst du schon, nur würde sie da nicht lange stehen und du für verrückt erklärt werden. ?
Die Stadt hat mehr als genügend Parkplätze – nur eben noch viel mehr Autos als Parkplätze.
Du bekommst in Großstädten jede beliebige Menge an Parkplätzen vollgestellt. Deine Vorstellungen, dass man kostenlose Flächen aus dem Nichts herbeizaubern kann, spricht mal wieder für die Realitätsferne der Autonarren.
Wenn ein kostenloses öffentliches Gut überlastet ist (Parkflächen im Paulusviertel), dann kann man es halt nicht mehr kostenlos anbieten (also Parkgebühren).
Du meinst also wir würden 600.000 Parkplätze in Halle voll bekommen? Halle hat wohl nicht nur den Lügensven sondern auch seinen geistigen Bruder, den Lügenradler.
Die Stadt hat nachweislich zu wenig Parkplätze und hat seit 30 Jahren effektiv keine neuen geschaffen. Wenn Du keine Autos haben willst, zieh aufs Land oder eine der Autofreien Inseln, KFZ gehören zu jeder modernen Stadt und machen das moderne Leben erst möglich. In den USA versuchen die Amish ja auch nicht die Städte Jahrhunderte zurück zu befördern, sondern bauen sich eigene Siedlungen auf, dies sollten die ähnlich rückständigen Radler auch einfach machen.
Beim Verbrennungsmotor handelt es sich um eine Technologie aus dem 19. Jahrhundert. Was daran modern sein soll …
Das wirst du dann merken, wenn bei dir der PC ausgeht, weil der Nachbar seinen E-Wagen angestöpselt hat…
Wie kommst du auf den Trichter, daß Parkplatzablösen für das Einrichten von Stellplätzen verwendet werden müssen? Davon steht nichts in der Satzung. Also können die Gelder auch nicht zweckentfremdet sein. Blitzerstrafen müssen ja auch nicht in schnellere Straßen investiert werden.
Na wenigstens trifft es das richtige Viertel.
Wer rot-grün wählt, soll auch die Folgen des Autohasses tragen.
Jetzt wäre es noch wichtig, dass mehr Migranten in dieses Viertel kommen.
Darum: Augen auf beim Kreuzchen auf dem Wahlzettel…
Und die Lebensmittelgeschäfte in die Aussenbezirke ansiedeln.
So langweilig in Florida? Oder meinten Sie Apolda? Kann man schon verwechseln.
Danke für die Erhellung! Ahndung von Verstößen gegen die StVo ist also Autohass. Der ist echt gut, haha!
Ihr tut viel um die Innenstadt zu töten
Halle ist parkplatztechnisch wirklich ne Katastrophe. Wer einschränkt sollte auch mal Parkgelegenheiten schaffen. In Leipzig gibt’s unter jedem zweiten Haus später angelegte Tiefgaragen.
Zweifelhaft. Aber wenn dem tatsächlich so ist, dann park in Leipzig. 30 Minuten S-Bahn biste hier.
Die Tiefgaragen hat aber nicht die Stadt Leipzig gebaut. ?♀️
Halle war schon immer Autofahrer feindlich und hat nie Parkplätze geschaffen obwohl man viele Millionen dafür eingenommen hatte. Sonst wäre hier auch etwas Wirtschaft hängen geblieben, wie überall wo KFZ Infrastruktur geschaffen und auf einem zeitgemäßen Niveau gehalten wurde.
Und das im Paulusviertel, wo man doch bei einem Stimmenanteil der Grünen von etwa 30 Prozent meinen könnte, dass es dort deutlich weniger Autos als woanders geben dürfte.
Da haben wir doch schon den ersten Kandidaten. Ich geh schonmal in Deckung.
Na dann, such dir mal Statistiken zur Bevölkerungszahl und der Anzahl an Autos in den hallischen Stadtbezirken raus, dann kannste deine Meinung auch mit Fakten unterlegen.
Wie viele Autos pro Haushalt hat denn das Paulusviertel, und wie steht es damit einkommensbereinigt im Vergleich zu anderen Stadtteilen da? Zum Beispiel im Vergleich zu Heide-Süd?
Anders gefragt: wieso denkst du, dass es dort nicht deutlich weniger Autos pro Haushalt als woanders gibt?
Wenn seit mehr als einem Jahrzehnt die Parkplatzsituation so ist wie sie ist, scheint es ja wohl zu viele Autos dort zu geben.
Lass uns Halle mit dem umliegenden Saalekreis vergleichen. Dort sieht man wo Wohlstand und Bildung landen, der Rest bleibt halt in Halle und fährt Rad.
Machen sie dort mal einen Spaziergang und zählen die Wohnmobile und Kleinbusse. Nicht wenige davon sind über 20 Jahre alte Diesel.
Im HAL-SIS der Stadt gibt es eine Tabelle zum Motorisierungsgrad nach Stadtvierteln (PKW je 1000 Einwohner):
Paulusviertel 337,6 Heide Süd 555,9
In Halle Insgesamt 392,7
Die PKW je Einwohner sind weder in der Stadt Insgesamt noch im Paulusviertel deutlich gestiegen.
Was jedes Jahr, mit jedem sanierten Haus steigt sind die Einwohner. Was unverändert bleibt ist die Fläche des Viertels. Irgendwann reicht der Platz für die Autos im Viertel (oder in sehr dicht bebauten Teilen des Viertels) eben nicht mehr aus. Immer größer werdende Autos beschleunigen den Platzmangel im öffentlichen Raum zusätzlich.
…und in dieser Statistik sind ja noch nicht mal die Fahrzeuge berücksichtigt, die nicht in Halle gemeldet sind und trotzdem hier stehen.
So wie meins…aber in der Garage ?.