Planungsausschuss beschließt Wohnbauflächenbedarfsermittlung – Grüne und SPD scheitern mit Anträgen zu neuen Einfamilienhausgebieten

Der Planungsausschuss des Stadtrats der Stadt Halle (Saale) hat am Dienstag mehrheitlich die Wohnbauflächenbedarfsermittlung beschlossen. In deren Rahmen will die Stadt neue Einfamilienhausgebiete ausweisen – in Bruckdorf, Lettin und am Dautzsch für insgesamt 1.630 Einfamilienhäuser.
SPD und Grüne sind mit ihren Änderungsanträgen gescheitert. Beide wollten den Dautzsch herausstreichen lassen. Die Grünen wollten zudem Lettin canceln, die SPD wollte zuvor die Entwicklung bereits bestehender Innenbereichsflächen abwarten. Allerdings hat der Ausschuss auf Antrag der MitBürger beschlossen, die Eignung des Dautzsch noch einmal zu prüfen – auch mit Hinblick auf das Grundwasser.
Man habe “große Bedenken” zum Dautzsch insbesondere wegen der verkehrlichen Lage, sagte Eric Eigendorf (SPD). Er glaube zudem nicht, dass der Bedarf in der Form gegeben ist.
Christian Feigl (Grüne) warnte vor einer zu starken Verdichtung in den Außenbereichen. Viel mehr sollte sich die Stadt auf die Innenverdichtung konzentrieren und keine zusätzlichen Flächen für Einfamilienhäuser ausweisen. Gefragt seien stattdessen kreative Lösungen zur Eigentumsbildung im Geschossbau. Die Entwicklung des Gebietes nach Bruckdorf könne man sich vorstellen, schlage aber hier Doppel- oder Reihenhäuser statt einzelstehender Einfamilienhäuser vor.
“Der Dautzsch ist der Gemüsegarten der Stadt”, sagte Yvonne Winkler (MitBürger). Zudem gebe es dort Probleme mit der Entwässerung und dem Grundwasser.
“Wir als Stadträte sind gewählt, um die Stadt voranzubringen”, meinte Andreas Scholtyssek (CDU), deshalb unterstütze man die Konzeption der Stadt. Zudem könne man den “Leuten nicht vorschreiben, wo und wie sie zu wohnen haben.” Sollten die nachgefragten Flächen nicht angeboten werden, werden die Familien auch weiterhin ins Umland ziehen.
“Wir sind nicht gegen Wohneigentum”, erklärte Anette Kreutzfeld (Grüne), nur gegen ein alleinstehendes Einfamilienhaus. Dies sei energetisch und auch sozial problematisch. Mit Blick auf die entstandene Siedlung am Lutherplatt meinte sie: “Sowas wie am Wasserturm Süd sollte uns nicht wieder passieren”
Die Pläne konkret:
Für eine Umnutzungsfläche in Bruckdorf-Nord entlang der Grubenstraße / Dürrenberger Straße soll kurzfristig Baurecht geschaffen werden. Auf 12 Hektar könnten hier Einfamilienhäuser gebaut werden, so besteht Platz für 200 Gebäude.
Vorgesehen ist auch die Entwicklung eines großflächigen Eigenheimstandorts im Süden von Lettin durch eine Erweiterung der bereits im Flächennutzungsplan dargestellten Wohnbaufläche. Von der Willi-Riegel-Straße entlang des Haßgrabens bis zur alten Porzellanfabrik würde sich das potentielle Gebiet erstrecken. 480 Gebäude könnten hier geschaffen werden. Eine Anbindung an die geplante neue Straßenbahntrasse wäre gegeben. Diese soll erst einmal bis zur Behindertenwerkstatt geführt und je nach Entwicklung des Gebiets bis zur Porzellanfabrik verlängert werden.
Zudem soll im Rahmen der Neuaufstellung des Flächennutzungsplans eine Fläche im Süden des Stadtteils Dautzsch vertieft auf ihre Eignung geprüft werden. Infrage kommt dabei eine Ackerfläche zwischen der Reideburger Landstraße und Büschdorf. Bis zu 45 Hektar stünden bereit. 750 Einfamilienhäuser könnten hier entstehen. Wenn dieses Gebiet nach dem Jahr 2030 entwickelt wird, sei auch eine Verlängerung der Straßenbahn denkbar.
Bei den hohen Quadratmeterpreisen baut doch kein Mensch mehr in Halle, da können sie noch so viele Flächen anbieten. Da müssen sie sich andere Dumme aussuchen. Sdo geht’s nicht.
Ist doch recht günstig hier. Wo ist das Problem?
“Sowas wie am Wasserturm Süd sollte uns nicht wieder passieren” – na hoffentlich
ich hab es leider nicht mitbekommen gehabt, was war da passiert? danke
Die Grünen wollen Städte noch weiter verdichten und versiegeln? Für die betuchte Klientel?
Ich glaube es hackt!
Kannst du nicht lesen? Das ist die eigentliche Frage…
und schreiben kann sie scheinbar auch nicht…
„Man kann den Leuten nicht vorschreiben, wo und wie sie zu wohnen haben“….aber genau das wird doch mit solchen Beschlüssen und den anschließenden Bebauungsplänen getan…wenn dann Aussengestaltung, Dachneigung und verwendbare Farben z.B vorgeschrieben werden…
Als ob die Leute kreativer wären, wenn es diese Vorschriften nicht geben würde.
Die da gegen EFH sind, haben fast alle ein’s.Und Gemüse liegt in der Tiefkühltruhe.
Die Grünen vior Ort sprechen aus, was sie sich im Bund wegen Wählertäuschung nicht trauen: Sie wollen keine EFH. Und mit sozial unpassend meint sie: Die wählen uns nicht. Jedenfalls haben wir hier in Kröllwitz im EFH mehr soziale Interaktion als jemals im Paulusviwrtel. Was soll also so ein dummes Geschwätz. Oder geißt sozial neuerdings Getrampel, Lärm, Graffities und Parkplatzsuche zu ertragen. Grüne – Nein danke.
Eine zusätzliche Verdichtung von Halle ist grundsätzlich zu begrüßen. Halle ist nun mal eine Stadt und kein Dorf. Wenn mehr Menschen in Halle wohnen, führt dies auch dazu, dass weniger Menschen aus dem weiten Umland jeden Tag herpendeln müssen, spricht der CO2-Verbraucht sinkt. Da die Bevölkerung von Sachsen-Anhalt in den nächsten Jahren und Jahrzehnten sowieso weiter sinken wird, werden auf dem Lande sehr viele Grünflächen frei. Im Schnitt bekommt also Sachsen-Anhalt trotz der Verdichtung von Halle mehr Grünflächen.
Wem gehören denn die genannten Flächen? Der Stadt Halle selbst?
Um welche Zeiträume geht es hier eigentlich? Für den Dautzsch erst nach 2030. Für Bruckdorf-Nord soll „kurzfristig Baurecht geschaffen werden“. Da kann dann schon im nächsten Jahr 2022 gebaut werden?
Im Kern gehören die Flächen der Stadt oder privaten Besitzern.
Es handelt sich nur um eine Ausweisung der Flächen für eventuelle Aufstellungsbeschlüsse.
Ob da gebaut wird und vor allem wann und letzlich auch wie, das steht noch in den Sternen.
tatsache ist, man kann keinen Aufstellungsbeschluss auf einem nichtausgewiesenen Acker machen.
Ein Flächennutzungsplan ist nichts weiter als ein Blick in die Zukunft der Bevölkerungsentwicklung. Kann ja sein, dass der Bauer sein Feld noch 10 oder 20 Jahre bestellen will und dann zur Rente an Investoren oder die Stadt verkauft. Da weiß er wenigstens, was sein Land wert ist. Bei den städtischen Flächen muss geklärt werden, ob man es an Investoren vertickert, verpachtet oder selbst bebauen lässt. Aber dieser Schritt wäre erst später.
Es geht nur um Eignung und Möglichkeiten, NICHT um das Bauen. Es ist noch sehr theoretisch. Und übrigens, wenn sich die Bevölkerungsstruktur und Anzahl ändert, kann dieser Plan durchaus wieder neu angepasst werden.
So gesehen ist diese Entscheidung noch sehr abstrakt und sogesehen fast Konsens in den Stadtvertetungen.
Günstig soll das sein? Du hast ja überhaupt keine Ahnung, günstig im Vergleich mit Berlin vielleicht.
Halle ist sehr günstig, selbst Berlin ist noch günstig.
Jeweis im Vergleich ähnlicher Städte.
Man sollte bei den Preisen im Sinne der Steuerzahler oben anfangen und dann runtergehen bis alles an Einzelnutzer verkauft ist. Bauträger mit ihren „Verbindungen“ zur Stadt bitte ausschließen. Nur an Privatleute. Mut zur Vielfalt und Freigabe des Baustils wären wünschenswert. Sonst wird es langweilig mit Siedlungen im Einheitslook.
Wem gehören denn die genannten Flächen? Der Stadt Halle selbst?
Um welche Zeiträume geht es hier eigentlich? Für den Dautzsch erst nach 2030. Für Bruckdorf-Nord soll „kurzfristig Baurecht geschaffen werden“. Da kann dann schon im nächsten Jahr, also 2022, gebaut werden?
Grüne und SPD scheitern, hoffentlich bleibt das so!
Vielen Dank für diesen blinden und unbegründeten Populismus, das ist genau das, was unser schönes Land braucht. Siehe 1933