Protestaktion gegen drohende Baumfällung wegen Hotelbau hinter der Oper – Stadtverwaltung: bislang keine Fällgenehmigung – Stadtratsfraktion Hauptsache Halle sieht Priorität im Neubau

Am 24. Februar will die Initiative “BürgerInnen für Bäume” eine Protestaktion am “Kappelberg” durchführen. Das ist das kleine Areal hinter der Oper am Unterberg. Hier soll ein Hotel errichtet werden. Über 113 Zimmer soll das neue Hotel auf 5 Etagen verfügen. Zudem ist eine zweigeschossige Tiefgarage geplant.
15 Uhr wollen sich die Baumschützer am Platz vorm Opernhaus versammeln. Anschließend ist ein gemeinsamer Marsch zum “Fällort” vorgesehen, begleitet durch Musik von “Be-Flügelt”.
Für den Hotelbau sollen 27 Bäume abgeholt werden, darunter sind 21 laut Baumschutzsatzung geschützte Bäume. Wie Umweltdezernent René Rebenstorf im Umweltausschuss sagte, sei über den Fällantrag noch nicht befunden. Er werde gemeinsam mit der Baugenehmigung bearbeitet. Selbst wenn die Fällgenehmigung dann vorliegt, darf erst gefällt werden, wenn auch der Bauantrag genehmigt ist.
Die Zeit für den Investor drängt. Denn laut Bundesnaturschutzgesetz darf nur zwischen Oktober und Februar gefällt werden. Allerdings sollen die Bauarbeiten bereits im Spätsommer beginnen. Insofern haben Umweltschützer die Sorge, dass kurz vor Ablauf der Fristen eine Genehmigung erteilt und von heute auf morgen gefällt wird.
“Ich kann die Positionen beider Seiten sehr gut nachvollziehen. Die Stadtverwaltung hat berechtigte Gründe für den Neubau hervorgebracht, die nicht von der Hand zu weisen sind. Es gibt aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahl einen zunehmenden Parkdruck im Wohngebiet”, sagt Andreas Wels, Vorsitzender der Fraktion Hauptsache Halle, seine Position zu dem Vorhaben. “Eine Tiefgarage kann somit Abhilfe schaffen. Zudem hat Halle geringe Hotelkapazitäten, weshalb ein Neubau gerade mit Blick auf das geplante Zukunftszentrum für unsere Stadt immens wichtig ist.”
Anwohner drängend hingegen auf den Erhalt der Bäume und der Grünfläche. Auch diese Bedenken der Anwohnerinnen und Anwohner verstehe er, “die ihr kleines grünes Refugium vor der Haustür erhalten wollen. Beides ist an dieser Stelle allerdings nicht gleichzeitig durchführbar. Es müssen also Prioritäten gesetzt werden und diese sehe ich in der Realisierung des Neubaus.”
Allerdings seien ihm noch keine konkreten Pläne bekannt, wie der künftige Gebäudekomplex einmal aussehen wird und ob er sich architektonisch und städtebaulich in das vorhandene Ensemble einfügt, so Wels. “Ich warne deshalb vor der Errichtung eines unattraktiven Betonmonsters in der erweiterten historischen Altstadt. Hier müssen unbedingt Augenmaß und Ideenreichtum agieren, damit keine weitere Bausünde entsteht. Der durch die Bebauung verlorengehende Baumbestand ist zur Schaffung eines wirksamen Ausgleichs selbstverständlich standortnah durch Neupflanzungen zu ersetzen“, so Andreas Wels abschließend.”
Warum macht man es nicht so: Für jeden gefällten Baum werden an anderer Stelle 3 neue gepflanzt. So könnte problemlos das Hotel gebaut werden und es entstünden neue Bäume mit Klimaschutzfunktion.
Ersatzpflanzungen sind schon lange Teil von Fällgenehmigungen. Ist doch super praktisch: Halle wird komplett zubetoniert und wenn man etwas Grün braucht, dann fährt man einfach zu den Ersatzpflanzungen in die Heide. Ersatzpflanzungen sind auch klein genug, dass man für deren Beseitigung keine neue Fällgenehmigung benötigt.
Durchaus denkbar!
Und die neu zu pflanzenden Bäume sollte man in die Pampa setzen, wo sich die Natur auch entwickeln kann. In der Stadt macht es eh keinen Sinn. Ausser…. Moment mal… Mühlgraben könnte aufgeforstet werden.
Klar, drei Bäume in der Silberhöhe tun für das Mikroklima in der Altstadt wirklich enorm viel. Warst du nicht auch einer derer, die Schadstoffmessstationen an vielbefahrenen Straßen als manipulativ kritisieren? Man muss die Schadstoffbelastung da messen, wo sie am größten ist. Und genauso muss man Bäume da pflanzen, wo sie am nötigsten sind.
„Warst du nicht auch einer derer, die Schadstoffmessstationen an vielbefahrenen Straßen als manipulativ kritisieren?“
10010110,
da liegt eine absolute Verwechslung vor. Solche Themen überlasse ich grundsätzlich Menschen, die Ahnung von der Materie haben.
Mein Gedankengang war eher, dass das Prinzip 1 zu 3 langfristig dazu führt, den Baumbestand der Stadt spürbar zu erhöhen. Wo die Bäume gepflanzt werden, sollten Personen entscheiden, die sich damit auskennen.
@Paulus…Lies doch einfach einmal hier bei DbH die Artikel mit genehmigten Baumfällung und Ersatzpflanzungen durch die Stadt Halle durch. Da siehst du schon super die Einstellung der Stadt. 1:3 wovon träumst du!
10010110
Wieso erzählen ständig Leute über Dinge von denen sie offensichtlich nichts verstehen?
Es gibt natürlich strenge Auflagen für Ausgleichs-ersatzpflanzungen .
Beispiel?
Für die neue Jet-Tankstelle in Holleben, wurden in der Weinbergstrasse gerade 70 neue Obstbäume gesetzt in der Größe 16-18
Die hallischen Dauerprotestler sollen eine eigene Wählergemeinschaft aufmachen und demokratisch im Rat abstimmenund nicht in eine Dauerprotestschleife verfallen. Immer nur dagegen sein ist einfach, mal auch für etwas zu stimmen eher schwierig.
Wir sind gott sei Dank noch eine Demokratie und nicht eine Protestrepublik.
Wenn unsere Blauen mal regieren ist Schluss mit Protest, dann ist nur noch Einheitspolitik ala Russland zugelassen.
Unsere Blauen – das sind doch die, die immer nur dagegen sind, oder?
Wow! Ein Gedenkmarsch zum Fällort, ganze 30 Meter also. Respekt. Sogar mit Musik. In welcher Tonart spielen Be-Flügelt? Tonart B wie beschämend? Reinste Polemik. Euer kleines Refugium wird doch ständig von 30 Autos als Parkplatz genutzt.
Dieses Hotel hinter dem Opernhaus war schon 1992 geplant und scheiterte – wohl zurecht – am Einspruch der Grünen. Sicher – das Grundstück sieht verwahrlost aus und muß neu gestaltet werden. Aber ein Betonklotz von Hotel paßt da auch nicht hin. Ein zweigeschossiges unauffälliges Parkhaus braucht die Oper sicher da – mehr aber nicht.
Detlev H.
Dann sehen Sie sich mal den Premier Inn- Klotz in Leipzig an, den könnte man gleich neben das Zukunftszentrum setzen, das passt architektonisch und Bäume stehen da auch nicht im Weg.
„aufgrund der wachsenden Bevölkerungszahl“ – spannend zu sehen, dass wir noch vor reichlich 10 Jahren Podiumsdiskussionen in Halle hatten mit dem Thema „Sterbende Städte – wohin mit dem Platz?“
„Zudem hat Halle geringe Hotelkapazitäten“ – So so. Also das Maritim steht seit Jahren leer.
Die Stadt wusste davon und wird dagegen auch nix unternehmen…da könnt ihr jetzt machen was ihr wollt.
Überall genehmigt die Stadt die Baumfällungen und hier wo endlich was entstehen soll, da haben die sich so lullig.
@PaulusHallenser: Kommen Sie wirklich aus dem Paulusviertel? Falls ja, bin ich sehr irritiert über Ihre Äußerungen. Im Paulusviertel sind so viele Bäume gefällt wurden und da fand nicht eine Ersatzpflanzung statt. Ich sage nur Außengelände von der A.-Dürer-Schule. Auch die Außenbereiche vom Reilshof bestehen nur aus Rasenfläche. Des Weiteren könnten Sie mir mal erklären, wie ein Vogel sein Nest in einem kleinen frisch angepflanzten Bäumchen bauen soll. Oder wohnen Sie auch in einem Glashaus wo jeder reinschauen darf?
Bisher habe ich nur sehr angagierte und bodenständige PaulusHallenser kennengelernt. Wie viele Bäume oder Sträucher haben Sie schon angepflanzt? Oder sind Sie schon Baumpate? Sie sind doch sicherlich auch am 24. 2. beim o. g. Termin dabei, oder? Ich jedenfalls schon!!!
Auch Sie erzählen leider wieder von Dingen, von sie nichts verstehen.
Im letzten halben Jahr sind rum um den Rathenau-Platz ca. 15 neu große Bäume gesetzt wurden. Schauen Sie sich das bitte an. Schleiermacher /Beethovenstrasse…. man könnte die Liste verlängern ohne Ende
@Klaus: Stimmt, und wie viele wurden gefällt? Siehe ehem. Fläche Jugendamt – Schopenhauerstr., Rembrandtstr. usw. Selbst jetzt wurden wieder Bäume auf der Fläche von der A.-Dürer-Schule gefällt. Und ja, davon habe ich wirklich keine Ahnung. Ein alter Baum wird mit 2 oder 3 kleinen Bäumchen gegengerechnet? 🤨
Je älter und größer ein Baum ist, desto mehr CO₂ kann er speichern.
I.d.R. dauert es etwa 30 Jahre, bis ein Baum seine durchschnittliche CO₂-Absorption erreicht hat.
https://www.wald.de/waldwissen/wie-viel-kohlendioxid-co2-speichert-der-wald-bzw-ein-baum/