Rettung der Neustädter Hochhausscheiben: Stadt startet Untersuchung zu Sanierungssatzung

Die Stadt Halle (Saale) lässt bis Jahresende prüfen, ob für den Bereich der Scheiben in Halle-Neustadt eine Sanierungssatzung erlassen werden kann. Auf diese Weise soll es mit Hilfe von Fördermitteln ermöglicht werden, die markanten Hochhäuser im Zentrum Neustadts zu sanieren. Vier der fünf Gebäude stehen leer.
Die Vertragsunterzeichnung mit einem Planungsbüro sei erfolgt, sagte Stadtplaner Lars Loebner in der Beigeordnetenkonferenz. Bis Jahresende werde dieses konkrete Untersuchungen anstellen. Anschließend werde für den Stadtrat eine Vorlage mit den Ergebnissen der Untersuchung erstellt, die die Räte voraussichtlich im ersten Quartal kommenden Jahres erhalten. Dort soll dann auch enthalten sein, ob eine Sanierungssatzung Sinn macht.
Loebner sagte, man wolle Neustadt als Verwaltungsstandort stärken, um so möglichst viele Arbeitsplätze im Herzen des Plattenbaustadtteils zu schaffen. Die Sanierungssatzung würde es zudem ermöglichen, Bauanträge abzulehnen, die den städtischen Entwicklungszielen zuwider laufen. Oberbürgermeister Bernd Wiegand hat zudem seinen Plan zur Schaffung eines Sozialrathauses in Halle-Neustadt ebenfalls nicht aufgegeben. Hier laufe weiterhin die Prüfung, sagte er.
Die hallesche Stadtverwaltung hatte bereits im vergangenen Jahr eine Studie vom Kompetenzzentrum Stadtumbau erstellen lassen. Die Lacaton & Vassall Architects sowie Jeanne-Françoise Fischer haben einige Ideen beigesteuert, was aus den 16-Geschossern im Herzen Neustadts gemacht werden kann. So werden Grundrissveränderungen der einstigen Studentenwohnheime vorgeschlagen. Zwei- bis Vierraum-Wohnungen könnten entstehen, darunter 12 Wohnungen über zwei Etagen. Alle Wohnungen sollen Wintergärten erhalten. Die unteren vier Etagen sollen für eine Büronutzung herhalten. Bevor die Gebäude hergerichtet werden, ist aber zuvor noch eine Asbestsanierung der Fassade nötig. Bis zu 4,8 Millionen Euro wird eine Sanierung pro Gebäude kosten. Ein Abriss würde mit vier Millionen Euro zu Buche schlagen.
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