Rund 50 Rechtsextremisten und 40 Reichsbürger in Halle – 87 Demos im vergangenen Jahr, insbesondere durch Sven Liebich

Im vergangenen Jahr hat es in Halle (Saale) 90 rechtsextreme Demonstrationen gegeben. Das geht aus einer Übersicht der Landesregierung für den Landtag hervor. Die meisten dieser Versammlungen hat der vom Verfassungsschutz beobachtete Rechtsextremist Sven Liebich durchgeführt.

Nach Angaben der Landesregierung gibt es aktuell rund 50 Neonazis in Halle, fünf davon sind Frauen. Wie auch die Gesamtbevölkerung ist die Neonazi-Szene in der Saalestadt gealtert, das Durchschnittsalter liegt bei 46 Jahren. Ein Drittel der Rechtsextremisten wird dem NPD-Kreisverband zugeordnet. Einige würden im Sportverein “La Familia” trainieren, heißt es in der Antwort der Landesregierung. Zu Treffpunkten will sich das Land nicht öffentlich äußern, sie müsse als Verschlusssache „VS-VERTRAULICH“ eingestuft werden. 

Daneben gibt es in der Saalestadt etwa 40 Reichsbürger, wovon aber auch 15 Prozent als Teil der rechtsextremen Szene gelten. Waffenbesitzkarten habe keiner dieser Personen. Ein Rechtsextremist außerhalb der Reichsbürgerszene verfügt jedoch über eine Waffenerlaubnis.