“Salz & Mehr”: im Marktschlösschen hat ein Salzladen geöffnet – warum das Salz erstmal nicht aus Halle kommt
Die Stadt Halle (Saale) ist für ihre Salztradition bekannt. Die Halloren sind eines der touristischen Aushängeschilder. Und direkt am Marktplatz steht nun auch das Salz im Mittelpunkt. Mit “Salz & Mehr” öffnet am heutigen Sonntag der neue Salzladen zum ersten Mal.
Rund 40 Salzprodukte stehen zur Auswahl. So gibt es knapp 20 verschiedene Salz-Varianten, aber auch herzhafte Aufstriche und Marmeladen vom Kaffeehaus Wittekind, bis zu Bier mit feiner Salznote von der Halleschen Spezialitätenbrauerei Kühler Brunnen und Lakritzlikör der Feindestillerie Gerhard Büchner. Von der Halloren-Schokoladenfabrik gibt es Halloren-Kugel mit Karamel und Seesalz. An einer Station können sich Gäste selbst Gewürzsalz zusammenmischen und zudem mit einer persönlichen Widmung versehen.
Doch einen dicken Wermutstropfen gibt es: Hallore-Siedesalz gibt es hier nicht zu kaufen. Gern hätte man das im Sortiment. Doch doch Bürokraten der EU machen hier einen Strich durch die Rechnung. Bei ihrem Schausieden stellen die Salzwirker zwar 50 bis 60 Tonnen Salz im Jahr her. Doch weil die Saline mit EU-Fördergeld saniert und umgebaut wurde, untersagen die Förderrichtlinien einen Verkauf. Deshalb kommt das Siedesalz aus Bernburg, aber die Salzmischungen “aus dem tiefsten Westen”, wie Stadtmarketing-Chef Mark Lange sagt. “Das stinkt mich an.” Er glaube nicht, dass man mit dem wenigen Salz aus der Saline in Halle den europäischen Salzmarkt durcheinander wirbelt. Die Salzgeschichte Halls müsse wieder mehr in den Vordergrund gestellt werden, sagt Lange. “Mit der Saline haben wir die Chance dazu.” Er hoffe darauf, dass die Bürokraten irgendwann gnädig sind. “Das Siedesalz der Halloren muss der Star werden.
Die Idee für den Salz-Shop ist vor 3 Monaten geboren. Mit Designerin Heidi Deliga in knappster das Projekt realisiert werden, freut sich Lange. Als Tischler konnte der Hallenser Jan Hillger gewonnen werden. Der hat für die Gestaltung unter anderem Buchenholz aus der Dölauer Heide verwendet. Bäume mussten dafür nicht gefällt werden. Das Holz stammt von Bäumen, die der Sturm Friederike im Jahr 2013 umgeworfen hatte.
Das brauchen wir!
Dann sollte das Hallesche Salz nicht verkauft sondern gegen eine Spende verschenkt werden
Ein Salz-Geschäft in der Halloren-Stadt ohne Halloren-Salz geht gar nicht.
Klar geht das! Sie müssen es ja nicht kaufen und alle anderen werden nicht gezwungen!
Es geht als Spende an die Tafel .
Leistung „gegen Spende“ schließt sich aus, auch wenn man diesen Blödsinn immer wieder liest. Die Sole für das Salz ist doch eh nicht von hier oder haben Sie als „Hallore“ da neue Informationen? Wenn ich also auch aus Bernburger (oder woher auch immer) Sole Salz sieden möchte und mich dabei einem begünstigten, weil EU-geförderten, Betrieb stellen muss, dann ist das? Ein Fall der marktverzerrenden Beihilfe. Kann man auch wissen, steht in jeder Förderrichtlinie. Das schaut hier erstmal alles nach undurchdachtem Blendwerk aus einer Marketingabteilung aus.
Der Solebrunnen wurde bereits im vergangenen Jahr reaktiviert
https://dubisthalle.de/der-sole-brunnen-auf-dem-holzplatz-wird-reaktiviert-sole-aus-ueber-500-metern-tiefe-soll-gefoerdert-werden
Grandios! Als Hallunke danke ich für die Info und finde das prima, leider ändert es nichts am Sachverhalt der Beihilfe.
Kannte man die Förderbedingungen nicht vorher?
Solch naheliegenden Schlussfolgerungen sollte man eigentlich schon als Grundschüler erwarten können…
Kannte man lange vorher.
Hat die Saline schon in den Baustellenführungen berichtet, dass der Verkauf nicht gehen wird.
Es kommen Millionen an Tourismusförderung. Verständlich, dass es da Auflagen gibt, dass das Geld nur für touristische Zwecke verwendet wird.
Es geht dabei nicht darum, dass die Stadt eine Lücke finden kann, sondern dass die EU keine Lücke bieten darf. Denn sonst hätte sie unerlaubterweise einen Wirtschaftsbetrieb subventioniert. Und nein, da ist es egal, dass da nicht viel mit verdient wird.
Soso…,Kaffeehaus Wittekind bietet herzhafte Aufstriche und Marmeladen an. Das sind doch die, welche gern mit dem Anwalt drohen und unangenehme Google Rezensionen melden und löschen lassen.
Na das klingt doch mal nach einem nachhaltigen Geschäftskonzept. 🙄 (Ironie)
@10010110: Nein, das ist es nicht! Herr Marketing Lange hat seinen Wirtschaftsbericht im Ausschuss mitgeteilt und der ist mehr als fraglich! Das ist wieder ein Zuschussgeschäft für die Stadt Halle (Saale). Wenn ich 100.000 EUR Einnahmen veranschlage, aber 70.000 EUR Einkauf habe, dann ist das kein Geschäft, sondern Dummheit. Schließlich muss Lager, Energie, Personal, Versicherungen und noch das eine oder andere mehr mit finanziert werden. Leider haben die „mehrheitlichen demokratischen Fraktionen“ diesem „Geschäft“ zugestimmt…. man darf dann auf einen Nachtragshaushalt im 2 Quartal 2025 erwarten, bei dem Geld für die Stadtmarketing nachgefordert wird.
Alter, er hat doch extra noch das Wort Ironie in Klammern gesetzt.
Er hat ja berichtet, dass alles ohne zusätzliche Kosten erfolgt. Man nutzt das vorhandene Personal, das vorhandene Lager, das gleiche Kassensystem, das gleiche Marketingteam und Mieter des Ladenlokals ist das Stadtmarketing eh. Das ist also eher als Produkterweiterung zu sehen. Daher geht die Rechnung sehr wohl auf.
@Mitglied: Wir werden das im neuen Jahr sehen, wenn die Stadtmarketing wieder mit neuen Geldern bezuschusst werden muss, genauso wie der andere Firlefanz der sich TOOH nennt… beide können gar nicht aus eigener Kraft am Leben halten. Ich erwarte das von der Kulturbranche mehr Eigenverantwortung und Wirtschaftlichkeit ! Man muss wegkommen von der Mentalität „Wir brauchen Geld von der Stadt Halle (Saale)! Ich erwarte auch von unseren Theatern oder Opernhaus, dass man genau darlegt, wie man stärker wirtschaftlich agieren und mit eigenen Mitteln handeln kann. Das ist eine Aufgabe, die für uns alle gilt – egal in welchem Bereich wir tätig sind. Jeder Privathaushalt kann eben nur mit dem Geld haushalten, das erwirtschaftet wird. Dies verlange ich auch von der Stadtmarketing, der TOOH, WUK und all den anderen die subventioniert werden und mir ist es egal, dass da ein Herr Wolter mit am Tropf hängt und andere Stadträte der Meinung sind es sei ein „No Go“ – dann sollten die diesen Firlefanz eben aus eigener Tasche oder der Parteikasse finanzieren!
Bis auf das Hallorensalz ist das doch einmal eine gute Nachricht für Halle.
Die halloren sind ja ein Verein … Also kann das Salz gegen eine Spende abgegeben werden ….die Bürokraten in Brüssel müsse mit ihren eigenen Waffen geschlagen werden.
„Stadtmarketing-Chef Mark Lange sagt. “Das stinkt mich an.”
Das ist typisch für eine Stadt, die über Jahrzehnte ausschließlich den Fördermitteln hinterherläuft, anstatt nachhaltige Strategien und Eigenentwicklungen zu verfolgen.
Das ist aber lachhaft , einen Salzshop in Halle eröffnen und kein Hallesches Salz anbieten.Sehr durchdacht.
Die Bürokraten der EU haben noch nie was Gutes getan, überflüssig und extrem teuer!
Sie geben das Geld für die Sanierung.
Kannst nicht gut, überflüssig und extrem teuer finden.
Also entscheide zwischen ein paar Millionen und ein paar Tütchen Salz.
Wieder mal so ein Laden der ganz nett klingt aber sich auch nicht halten wird. Typisch Halle.
Und der Punkt mit den Bürokraten. Wie dumm kann man eigentlich sein, dass man ernsthaft dachte man kann Fördermittel bekommen ohne die Salzproduktion auszugliedern? Sowas geht auch nur im Bundesland, dass am wenigsten Mittel einwirbt und zu dumm ist sich damit auseinanderzusetzen
Das braucht die Innenstadt! Sehr schade um das Halloren-Café!!
Hier kann man aber hallesches Siedesalz direkt aus der Saline kaufen…? Ist das noch vor den Fördergeldern gewesen? https://www.schwarzerpfeffer.de/siedesalz-aus-halle/
Ein Berliner verkauft online Halloren Salz aus Halle und Halle darf das nicht?! Dann sollte Halle so kreativ sein, dass wir den Berliner ein Regalplatz in unseren Salzshop für x Taler anbieten, dann verdienen wir wenigsten noch was dran und können die Nachfrage bedienen.
Die EU sollten wir am besten verlassen. Ich hab noch nix gelesen was keine Vorschriften oder Verbote sind. Wer sind wir ? Brauchen wir soetwas….
Du hast von Wirtschaft und Produktion nicht viel Ahnung, gell? Internationale Normen und Vereinbarungen sind dir nicht bekannt. Und deine Lesefähigkeit solltest du auch mal dringends überprüfen lassen… „Schengen“ nutzt du jedesjahr für den Urlaub, UIC steht an jedem Eisenbahnwagen, den du benutzt…
Es war genau die EU, die Fördermittel für die Pleite-Stadt bewilligt hat.
„Deshalb kommt das Siedesalz aus Bernburg, aber die Salzmischungen “aus dem tiefsten Westen”, wie Stadtmarketing-Chef Mark Lange sagt. “Das stinkt mich an.”“
Ein derart kleinkariertes Ost-West-Denken ist schon krass und zeugt von massiver Realitätsferne. Es wäre meines Erachtens mehr als angebracht, die Stelle des Stadtmarketing-Chefs neu zu besetzen, denn solche Äußerungen gehen im Jahr 2024 einfach gar nicht.