Silbersack gegen Reiter: keine Doppelnutzung der Pferderennbahn

In die Diskussion um die künftige Nutzung der Pferderennbahn hat sich nun auch der Kandidat von CDU und FDP für das Amt des Oberbürgermeisters, Andreas Silbersack, zu Wort gemeldet. Er ist dagegen, dass neben dem Rennclub künftig auch des Reitsportverein angesiedelt wird.
„Dieses unnötige Theater um die Doppelnutzung der Pferderennbahn muss schleunigst beendet werden. Hier steht eine Tradition der Stadt Halle, die schon zu DDR-Zeiten tausende Familien auf die Passendorfer Wiesen gelockt hat, in Gefahr, kaputt geredet zu werden“, meint Silbersack. „Es ist ein Fakt, dass die Fluthilfemittel an einen Rennbetrieb gebunden sind und auf die Stadt Halle Rückzahlungsforderungen in Millionenhöhe zukommen würden, wenn der Rennbetrieb aufgrund von gut gemeinten, aber wenig vernünftigen Bemühungen einer Konsensfindung zwischen zwei Pferdesportarten eingestellt wird.“
Anlass der Diskussion ist ein Antrag der Grünen. Die Partei will, dass neben dem Profi-Rennsport mit dem Rennclub auch der Hallesche Reiterverein dort ein Domizil bekommt. Der Rennclub hatte aber davor gewarnt. Zu einen sei dann die Lizenz als Pferderennbahn in Gefahr. Zudem gebe es auch Sicherheitsbedenken, wenn Renn- und Reitpferde aufeinander treffen. „Mir ist unverständlich, warum weder die Stadtverwaltung, noch die treibenden Fraktionen von SPD und Grünen hinter dem abstrakt angemeldeten Bedarf nach breitensportlichem Reitbetrieb auf die Historie des Halleschen Reitsportvereins blicken und sich durch die angebliche Alternativlosigkeit des Vereins treiben lassen. Reitsport erfreut sich einer steigenden Beliebtheit in und um Halle und ist durch den Umgang mit Lebewesen nicht nur für Kinder und Jugendliche körperlich förderlich, sondern auch für die Charakterbildung.“ Das Angebot an Reitvereinen in und um Halle sei sehr groß, so Silbersack. „Alle werden verantwortungsvoll geführt und führen je nach Ausrichtung entweder zu besonderen Erlebnissen bei den Kindern durch den Umgang mit diesen tollen Lebewesen, oder auch zu sportlich anerkennungswürdigen Erfolgen.“ Der RSV habe aus eigener Entscheidung sein jahreslanges Domizil auf der Heideranch verlassen, erinnert Silbersack. Nach Zwischenstationen außerhalb des Stadtgebietes habe dieser durchaus eine Alternative in Dölau gefunden. „Das Konstrukt, einen Reitverein zu gründen und Pferde anzuschaffen, ohne eine eigene oder gepachtete Anlage zu führen, war die Entscheidung der handelnden Personen selbst. Ich fordere alle Beteiligten auf, hier zu einer sachlichen Debatte zurück zu kehren und deutlich zu unterscheiden, wessen Interessen hier zu beachten sind. Pferdesportbegeisterte Menschen haben eine große Auswahl an Reitmöglichkeiten in und um Halle. Für diesen Einzelfall die Zukunft des Galoppsports in Halle aufs Spiel zu setzen halte ich für unangebracht“, sagt Silbersack entschieden.
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