Späterer Unterrichtsbeginn? Stadt Halle (Saale) begrüßt Flexibilisierung, fürchtet aber Mehrkosten bei der Schülerbeförderung

Der Unterricht in Halle (Saale) sollte später beginnen, schlägt die Stadtratsfraktion Volt / MitBürger vor. Dazu wurde ein Antrag für den Stadtrat gestellt. “Die Anpassung des Unterrichtsbeginns ist eine reine innerschulische Angelegenheit, die allein von der Schulleitung oder anderen Akteuren innerhalb der Schule initiiert werden kann”, macht Bildungsdezernentin Katharina Brederlow in einer Stellungnahme an den Stadtrat deutlich. Der Stadtrat kann also darüber nicht entscheiden, es liege ausschließlich im Verantwortungsbereich der jeweiligen Schulgemeinschaft, so Brederlow.
Die Schulleitungen werden laut Brederlow über das Schulverwaltungsblatt über etwaige Änderungen des einschlägigen Erlasses informiert. “Es ist nicht Aufgabe der Schulträgerin, innenorganisatorische Aspekte wie den Unterrichtsbeginn aktiv zu initiieren.” Allerdings habe die Stadt Halle (Saale) über den Städte- und Gemeindebund Sachsen-Anhalt eine Stellungnahme zur geplanten Erlassänderung zur Unterrichtsorganisation an allgemeinbildenden Schulen abgegeben. Dieser Erlass des Landes sieht mehr Spielraum bei Schulbeginn.
“In dieser Stellungnahme wurden insbesondere die Auswirkungen auf die Schülerbeförderung betont”, so Brederlow. Dabei habe man herausgestellt, dass “eine Flexibilisierung des Unterrichtsbeginns grundsätzlich begrüßt wird, insbesondere im Hinblick auf die Anpassung an Ganztagsmodelle und den Biorhythmus der Schülerinnen und Schüler.” Allerdings bestehe gleichzeitig “die Notwendigkeit einer engen Abstimmung mit dem Träger der Schulbeförderung und Verkehrsunternehmen besteht, da eine Ausweitung des möglichen Zeitrahmens auf 9:00 Uhr erhebliche Auswirkungen auf die Schülerbeförderung hat.”
Die Einführung eines flexibleren Zeitrahmens ziehe einen erhöhten Koordinationsaufwand nach sich, “insbesondere wenn Schulen innerhalb eines Schulträgers unterschiedliche Anfangszeiten wählen”, so Brederlow. Es sei zudem eine finanzielle Unterstützung für mögliche Mehrkosten in der Schülerbeförderung erforderlich.
Neueste Kommentare