Sprengt Liebich künftig alle Veranstaltungen?
Am Samstag hieß es „Vereint singen“ auf dem Marktplatz in Halle. Eigentlich war an eine Fortsetzung der Veranstaltung im kommenden Jahr gedacht.
Doch die Tiraden des rechtsextremen Störers Sven Liebich sorgen möglicherweise dafür, dass es eine solche Veranstaltung künftig nicht mehr gibt. Damit droht der ehrenamtliche Organisator Ulrich Hellem in einer Email an die Stadt, die uns vorliegt. Anlass ist eine Anzeige gegen Musiker, die auf dem Balkon des Stadthauses die Veranstaltung eröffnet haben. Liebich beschimpft die Musiker als Straftäter, sie hätten gröblichst seine Versammlung gestört.
„Es wäre in meinen Augen nicht nur ein politisch katastrophales Signal, wenn es anscheinend nicht möglich ist, eine ehrenamtliche Veranstaltung mit städtischer Unterstützung zum Tag der Deutschen Einheit vor der gezielten Störung durch einen stadtbekannten Rechtsextremisten zu schützen, sondern es diesem obendrein gelänge, die Beteiligten im Nachhinein dafür juristisch zu belangen“, beklagt Hellem in seinem Schreiben an die Stadt.
Liebichs Agieren könnte in Zukunft sämtliche Veranstaltungen auf dem Marktplatz unmöglich machen, wenn er sämtliche Beteiligte mit Anzeigen überzieht. Schon aus Angst vor Repressionen durch den Rechtsextremisten und seine Gefolgschaft könnten Akteure von sich aus fernbleiben.
Nach Liebichs Auffassung genügt dabei offenbar schon, dass er dort eine Versammlung abhalten wollte. Damit könnte er zum Beispiel auch den Weihnachtsmarkt torpedieren.
Von 14 bis 17 Uhr inklusive Proben, Aufbau und Abbau war der Marktplatz eigentlich für die Singaktion vorgesehen. Bereits am 16. Juli hatte es dazu Abstimmungen gegeben.
Die Versammlungsbehörde ist über die Veranstaltung auch in Kenntnis gesetzt worden, so Stadtsprecher Drago Bock. Man habe „ausdrücklich auf die Veranstaltung „Vereint singen“ auf dem Marktplatz hingewiesen“, erläutert Bock.











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