Stadtmuseum und die Friedrich-Ebert-Stiftung laden zu einer Gesprächsrunde mit dem ehemaligen HFC Spieler Norbert Nachtweih über seine DDR-Flucht ein

Unter dem Motto: Norbert Nachtweih – ein Seitenwechsel im geteilten Deutschland lädt das Stadtmuseum Halle, Große Märkerstraße 10, am Freitag, dem 9. Juni 2023, von 19 bis 21 Uhr zu einer Gesprächsrunde ein. Die Runde ist eine gemeinsame Veranstaltung des Stadtmuseums Halle und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Der Eintritt ist frei.
Die Gesprächsrunde erinnert an ein vergessenes Kapitel deutsch-deutscher Geschichte und an die biografischen Spuren von geflüchteten DDR-Fußballern. Eingeladen sind: Nobert Nachtweih (ehem. Bundesligaprofi bei Eintracht Frankfurt und Bayern München) und Burkhard Pingel (ehem. Spieler des HFC, Mitspieler v. Norbert Nachtweih). Nach einem einführenden Vortrag durch den Historiker Dr. René Wiese (Zentrum deutsche Sportgeschichte) wird der Abend moderiert vom Journalisten Andreas Käckell.
Hintergrund: Am 23. November 1976 erschien in der ostdeutschen Fußball-Woche eine kurze Notiz mit brisantem und diffamierendem Inhalt. Sie berichtete, dass die DDR-Fußball-Talente Jürgen Pahl und Norbert Nachtweih nach einem EM-Qualifikationsspiel der DDR-Nachwuchsauswahl in Bursa, Türkei, die Mannschaft verlassen und in die Bundesrepublik geflohen waren. Die Vorwürfe der Zeitung waren schwerwiegend und sie brandmarkte die beiden Fussballer öffentlich für ihr „verräterisches Verhalten“. Die Flucht hatte auch Konsequenzen für ihre Freunde, Familie und ihr sportliches Umfeld, da sie nun ins Visier des MfS gerieten. Diese wenigen Zeilen verdeutlichen jedoch, dass trotz der bestehenden Privilegien immer wieder Sportler und Talente den Weg in den Westen suchten. Nach Ablauf ihrer Spielsperren verwirklichten sich Pahl und Nachtweih ihren Traum vom Bundesligafußball und hatten erfolgreiche Karrieren.
Solche Typen will kein Ossi hören.
So ist es. Sie kontakarieren die aufopferungsvolle Rolle die die Hiergebliebenen zu leisten hatten. Feiglinge allerfeinster Güte, die sich trotz hoher Privilegien verdrückt haben.
Otto N. bekam weder Wohnung noch PKW außer der Reihe vor Ablauf seiner Wartefrist. Von bester Bezahlung im Betrieb mal ganz abgesehen. Und für sowas haben wir die Ausbildung bezahlt und den Lebensunterhalt, denn deren „Arbeit“ hätte es nicht gebracht.