Stadtrat beschließt: Erneuerung der Neustädter Brunnengalerie ab April 2017

Die marode Brunnengalerie, die Halle-Neustadt vor hohen Grundwasserständen schützt, wird voraussichtlich ab April 2017 erneuert. Der Stadtrat hat am Mittwoch dem Vorhaben ohne Diskussion zugestimmt.
Bis Dezember dieses Jahres sollen die Ausschreibungsunterlagen fertiggestellt werden. Ende 2017 soll dann die komplette Brunnengalerie erneuert sein. Bereits vor dem Hochwasser 2013 war die Jahrzehnte alte Konstruktion verschlissen, die Stadt hatte Planungsbüros beauftragt. Das Hochwasser brachte die Stadt aber nun in die Gelegenheit, Fluthilfemittel abzugreifen.
In der Grundwasserabsenkungsanlage sins weniger Pumpen geplant als es ursprünglich gab. Laut Verwaltung waren nie alle Pumpen in Betrieb. Jetzt würden leistungsstärkere Pumpen eingesetzt. Im Hochwasserfall würden weitere Schächte zusätzlich bestückt. Auch an den Havariefall ist gedacht. Jede einzelne Trafostation an den Pumpen könne mit Notstrom versorgt werden. Der besonders problematische Teil am alten Finanzamt sei kürzlich mit zusätzlichen Schaltsäulen ausgerüstet worden, um hier Strom von weiter entfernt liegenden Trafohäusern zu erhalten. Pumpen, die nicht dauerhaft im Einsatz sind werden laut Verwaltung eingelagert und nur im Hochwasserfall mit Pumpen bestückt.
Die Brunnengalerie verbleibt in ihrer jetzigen Lage, ebenso die Sammelleitung für das Wasser. Schrittweise werden die alten Brunnenschächte beseitigt und durch neue ersetzt. 6,1 Millionen Euro sollen die Arbeiten kosten, die Stadt hatte dafür Gelder aus dem Fluthilfefond beantragt. Die 3,1 Kilometer lange Brunnengalerie in Neustadt besteht aus insgesamt 137 Brunnenschächten. Nur einzelne davon sind jedoch mit Pumpen ausgestattet. Die Technik ist nach Jahrzehnten völlig verschlissen.
Nördlich des Rennbahnkreuzes wird die Zahl der Brunnenschächte von 52 auf 27 reduziert, wovon nur 13 permanent mit Brunnen ausgerüstet sind. Südlich des Rennbahnkreuzes wird es künftig nur noch 55 Brunnenschächte geben, wovon 38 permanent eine Pumpe enthalten. Ein Großteil der Rohrleitung wird mittels Inlinern saniert, Einzelabschnitte müssen auch komplett ausgetauscht werden.
In ersten Planungen war auch eine Schlitzwand geprüft worden. Im Februar 2013, vor der Jahrhundertflut, kam ein Gutachten, dass die Stadt mit Hilfe europäischer Fördermittel als Pilotprojekt erstellen lassen hat, zu dem Ergebnis, dass Neustadt am besten von einer Einphasenschlitzwand aus Ton vor zu hohen Grundwasserständen geschützt werden kann. Die gigantische unterirdische Wand mit 5,1 Kilometern Länge und bis zu 8 Metern Tiefe sollte, so der damalige Plan, die bisherige Brunnengalerie ersetzen.
Trotz Gefahr für Leib und Leben geht man das Thema sehr gemächlich an.
Interessant dass für den Einsatz von Mitteln zur von der 2013er Flut beschädigten Baulichkeiten die Begründung „nach Jahrzehnten völlig verschlissen“ funktioniert.
Die Richtlinie sieht eigentlich nur die Beseitigung von Schäden vor, “ soweit sie jeweils unmittelbar durch das Hochwasser 2013 verursacht worden sind.“
Vielleicht werden, vergleichbar zu anderen Förderprojekten (Sanierung Kaserne), am Ende Fördermittel bei der Endabrechnung einbehalten oder zurück gefordert, die nicht förderfähig im Sinne der Richtlinie waren. Das wäre für die Stadt Halle der Super-Gau.
Ich hoffe da hat jemand mal noch mit dem THW vorher geredet nicht das die im Einsatz wieder doof da stehen nur weil einer evt einen Anschluss änderst hatte machen sollen