Steigender Antisemitismus in Halle

Die Angriffe auf Juden in Halle haben zugenommen. Das sagte der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde, Max Privorotzki. So habe sich der Antisemitismus in letzten Jahren mehr qualitativ als quantitativ entwickelt.
Demnach habe es früher vor allem anonyme Briefe und Anrufe oder nächtliche Schändungen an Objekten gegeben. „In der letzten Zeit versteckt man sich nicht“, so Privorotzki. So sei vor wenigen Tagen unweit des Steintors ein Kind mit Kippa beschimpft worden, ein Angriff sei von Familienmitgliedern verhindert worden. Er selbst sei in der Humboldtstraße aus einem fahrenden Auto heraus als Kindermörder beschimpft worden. In beiden Fällen habe es sich bei den Tätern un Männer aus dem arabischen Raum gehandelt. Anzeige hat die Jüdische Gemeinde nicht erstattet.
Der Angriff durch Personen aus dem Nahen Osten zeigt, dass der dort gelebte Israel- und Judenhass mit nach Deutschland gebracht wird. Wie Privoritzki sagte, gebe es keine Kontakte zur Islamischen Gemeinde. „Wir haben dennoch einige Gruppenführungen in der Synagoge organisiert mit muslimischen Teilnehmer“, so Privorotzki. Allein im vergangenen Jahr hat die Jüdische Gemeinde in Sicherheitstechnik wie Kameras und Alarmanlagen 30.000 Euro investiert.
Die erste Jüdische Gemeinde in Halle wurde 1184 erwähnt, sie befand sich in etwa auf dem Gebiet der heutigen Moritzburg. Aktuell besteht die Jüdische Gemeinde in Halle aus 580 Mitgliedern, davon 75 Kinder und Jugendliche.
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