Straßenbahn künftig wieder alle zehn Minuten?
Bei der Straßenbahn in Halle könnte wieder ein Zehn-Minuten-Grundtakt eingeführt werden. Zumindest unterbreitet die Stadtverwaltung den Stadträten diesen Vorschlag. Zum August 2024 könnte die Taktverdichtung greifen. Zuvor muss sich die Havag aber noch zusätzliche Straßenbahn-Züge besorgen, um eine stärkere Bedienung zu ermöglichen. Das ist auch der Grund, warum eine sofortige Einführung nicht machbar ist. Die zur Verfügung stehenden Fahrzeuge reichen dafür nicht aus. Und neue Straßenbahnen gibt es nicht von der Stange, sie müssen erst ein Ausschreibungsverfahren durchlaufen.
Die Stadt geht in einer Berechnung davon aus, dass der Aufwand um jährlich 11,6 Millionen Euro steigt. Abzüglich der erwarteten Mehreinnahmen durch Tickets würde die Haushaltsbelastung trotzdem um rund 7,4 Millionen Euro steigen. Nun ist es am Stadtrat zu entscheiden, ob er dies mitträgt.
Ist Halle nicht eh schon pleite? Wo sollen die 7Mio € herkommen?
Das sollte es uns Wert sein.
Dafür ein paar mehr Straßen für KFZ sperren und mehr Knöllchen verteilen, dann kommt wieder ein bisschen Geld rein. 🙂
Einer Taktverdichtung kann man nur zustimmen. In den Hauptverkehrszeiten auf jeden Fall.
und ich dachte immer leere versprechen werden VOR Wahlen gemacht …
Nur weil du es nicht mitbekommst, heißt das nicht, dass es nicht bereits sehr lange diskutiert wird.
https://hallespektrum.de/nachrichten/umwelt-verkehr/havag-kommen-erneut-fahrgaeste-abhanden-98-mio-stadt-zuschuss/161175/
https://dubisthalle.de/zehn-minuten-takt-bei-strassenbahnen-wuerden-85-mio-euro-im-jahr-zusaetzlich-kosten
Ist auch kein Versprechen, sondern eines der teuren Themen, was zur Entscheidung dem Stadtrat in die Schuhe geschoben wird. Entweder lehnen sie es ab, weil es zu teuer ist und sind deshalb schuld oder sie sind schuld, weil sie etwas teures beschlossen haben. Win-Win nennt man das.
Schön, dass Du mit vier Jahre alten Zahlen für deine Diskussion hantierst. Hier mal die aktuellen: https://dubisthalle.de/havag-steigert-erneut-fahrgastzahlen
Seine Zeitrechnung blieb sogar schon vor sieben Jahren stehen und geht nun frühestens in sieben Jahren weiter. Bis dahin wird einfach alles auf Wiegand projiziert, einschließlich der eigenen Unkenntnis im Kommunal(verfassungs)recht…
Du missverstehst mich.
Mir geht es ja nicht um die Zahlen bzw. was sagen denn die Fahrgastzahlen zu den Kosten aus?
Es geht mir um den Prozess des entweder oder bastas, der wieder abzusehen ist.
Daher finde ich es durchaus erfrischend, dass sich hier einige User weiter unten durchaus sinnvolle Gedanken zu machen, was wirklich gebraucht wird bzw. eine Verbesserung wäre.
85 Millionen Euro im Jahr? Die reden hier von 11 Millionen. Das kann kein echter 10-Minuten-Takt sein!
Taktverdichtungen erscheinen mir in einer Stadt wie Halle, die einen äußerst attraktiven PNV unterhält und die Stadt insgesamt autoärmer organisieren will, eine kluge Sache. Vielleicht gelingt es Stadtrat und Verwaltung ein gemeinsames Konzept zu entwickeln, in dem alle Verkehrsmittel verträglich aufeinander abgestimmt sind. Selbstverständlich gehört dazu auch ein seriöses Finanzierungskonzept.
Bus und Tram, Auto, Fahrrad und Fußgänger sind allesamt berechtigter Bestandteil eines zusammenhängenden und attraktiven Verkehrsverbundes. Am Ende muss jeder Bürger selber entscheiden, welches Verkehrsmittel für ihn passt. Die Belange der Gesellschaft, wie etwa Klimaschutz und (individuelle) Mobilität müssen dabei in Einklang gebracht werden.
Vielleicht lässt sich ein solcher Diskurs konstruktiv führen. Die Voraussetzungen dafür sind in Halle vorhanden.
Es wird aber nicht gehen, ohne dem KFZ-Verkehr Raum wegzunehmen. Und da fängt es dann an, „unkonstruktiv“ und teilweise auch unsachlich zu werden.
Ich bin sehr dafür den ÖPNV zu stärken, allerdings müsste man dafür das ganze Liniennetz umkrempeln. Es macht wenig Sinn das zwei Linien von Beesen Richtig Zentrum den selben Linienverlauf haben, es aber seit geraumer Zeit keine Verbindung mehr von Beesen zum Bahnhof gibt. Ammendorf wird nur von einer Linie bedient. Ich persönlich fand das System aus 10 Minuten, auf Linien die stark nachgefragt sind und den 20 Minuten Takt auf Linien die weniger stark nachgefragt sind, ganz gut. Im aktuellen Netz sind die Fahrzeiten, wenn man keine Punkt zu Punkt Verbindung hat auf jeden Fall eine Katastrophe. Da könnte man schon jetzt nachjustieren.
Es spricht ja nichts dagegen, die Verbindung Beesen–Hauptbahnhof wieder einzurichten, wenn ein neuer Takt eingeführt wird. Auch die Linie 6, die eine Direktverbindung vom Paulusviertel zur Altstadt ermöglichte, könnte vielleicht wieder etabliert werden.
Die Idee neue Linienführungen in das Konzept zu integrieren finde ich sehr gut und ist vielleicht noch sinnvoller, da so indirekt auch ein höherer Takt geschaffen wird und die Wahrscheinlichkeit einer Direktverbindung steigt.
Insbesondere muss auch das Liniennetz weiter ausgebaut werden. Eine Querverbindung in der südlichen Innenstadt, Anschluss Heide Nord, Ausbau Neustadt wären sicherlich hier sinnvoll. Problematisch wird es halt, wenn es zwar mehr Bahnen gibt, aber die auch mehr im Stau stehen.
Durch den 10-Minuten-Takt würden Direktverbindungen entfallen! Linien würden eingestellt, z.B. auf dem Gimritzer Damm würde nur noch 1 Linie alle 10 Minuten statt 2 Linien alle 15 Minuten verkehren!
Darum geht es ja gerade nicht! Auch auf dem Gimritzer Damm gab es früher die Linie 5 in 10-Minuten-Takt und die Linie 4 im 20-Minuten-Takt. Macht pro Stund die gleich Anzahl an Fahrten. Außerdem kann man zu Stoßzeiten den 20-Minuten-Takt sinnvoll zum 10-Minuten-Takt ausbauen. Alles keine neuer Erfindung.
Es wird nur problematisch wenn man pauschal das Vorhandene Liniennetz nimmt und auf 10 Minuten hochwuchtet, das wird nicht gut funktionieren und könnte zu einer großen Geldverschwendung werden.
Die Taktverdichtung ist eine hervorragende Idee. Diese würde den Autoverkehr noch mehr entschleunigen und aufgrund der Vorrangschaltungen für die Bahn die Autofahrer zu noch größeren Archlöchern machen, siehe nur Arschlochampel.
Ich gehe da noch einen Schritt weiter , 5 Euronen pro Liter Spritt, dann brauchen wir auch keine Ampeln mehr.
Der 10-Minuten-Takt wäre sicher kein echter 10-Minuten-Takt. Es hätte zur Folge, dass schwächer ausgelastet Linien wie die Linie 8 z.B. alle 20 Minuten verkehren würden. Andere Linien, wie 4, 12 und 16, würden ganz eingestellt werden, um den Fahrzeugaufwand zu kompensieren. Das Umsteigen würde komplizierter, und Direktverbindungen würden entfallen. Ich kann mich nur dagegen aussprechen!
Laut Artikel sollen aber vor Wiedereinführung eines 10-Minuten-Taktes noch neue Bahnen angeschafft werden (darum soll der ja auch erst 2024 starten). Und mit neuen Fahrzeugen entfällt auch die Notwendigkeit, Linien einzustellen.
…und wenn dann noch die S-Bahn zum 20-Minuten-Takt zurückkehrt – das wäre großartig!
Könnte man vielleicht die Gelder sinnvoller investieren, z. B. Behindertengerechte Haltestelle in der Burgstr., versucht mal mit einem Pflegerollstuhl in die Bahn zu kommen, funktioniert nicht, auch mit Rampe der Bahn nicht, bedeutet den schweren Rollstuhl Berg auf über Buckelpiste Mühlweg zu schieben ?
Die Burgstraße wird in naher Zukunft saniert, dann gibt’s da auch behindertengerechte Haltestellen. Und der Mühlweg ist überhaupt nicht so buckelig, da gibt es weitaus schlimmere Gehwege.